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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Namen, mit Björn, anzusprechen in der Hoffnung,
daß Hellmark sich plötzlich doch wieder erinnerte.
    Pepe wußte, daß Björn Hellmark mit besonderen
Gaben ausgestattet war und daß in einer Zeit, in der die
Menschen die Technik im Griff hatten, wo die Entwicklung rasend
schnell voranging, eine Aufgabe auf ihn wartete, die vergleichbar war
mit der, die er hier in der Vergangenheit eines untergehenden
Kontinents erfüllte. In der Gegenwart aber hatten sich jene
Dämonen eingenistet, die damals auf Xantilon – das nun
Gegenwart für sie war – von den Schwarzen Priestern aus den
dunklen Jenseitsreichen gerufen wurden, um die Welt in ihre Gewalt zu
bringen. In Xantilon war die Saat ausgestreut worden, die in der
Gegenwart aufgehen sollte. Die Welt, wie Pepe sie kannte, war ebenso
bedroht wie einst Xantilon, aber die Menschen, die darin lebten,
blickten nicht hinter die Kulissen. Sie glaubten, die Welt
enträtselt, entmythologisiert zu haben. In Wirklichkeit aber
arbeiteten der Satan und seine Diener mit unverminderter Kraft weiter
daran, die Welt zu Fall zu bringen und auch hier das
Dämonenreich zu verwirklichen.
    Hellmark war in die Vergangenheit aufgebrochen, um jene
Kräfte und Vorgänge zu studieren, die zum Fall eines
Kontinents führten, auf den die Götter einst mit besonderem
Wohlwollen blickten und deren Ureinwohner sie mit besonderen Gaben
ausstatteten. Aus einem ursprünglichen Paradies – war eine
Hölle geworden.
    »Woher kennst du meinen Namen, Björn? Du sprichst mich
immer mit Pepe an?« begann der Junge noch mal unvermittelt.
    »Ich weiß daß du Pepe heißt.«
    »Woher?«
    »Du hast es mir gesagt.«
    »Das ist schon lange her! Du hast mich aber – von deinem
Standpunkt aus – erst vor wenigen Stunden kennengelernt. Da habe
ich dir nicht gesagt, wie ich heiße.«
    In Hellmarks Augen leuchtete ein Licht auf. Björn dachte
intensiv nach, und man sah ihm förmlich an, wie er sich das Hirn
zermarterte.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er, »ich
weiß nicht… irgendwie scheint mir, hast du recht… da
war etwas… aber ich kann mich nicht daran erinnern.«
    Diese Reaktion ließ Pepe zusammenfahren und veranlaßte
ihn, am Ball zu bleiben.
    Dieses seltsame Gespräch, das schließlich doch zu
keinem Ergebnis führte, spielte sich auf den
sonnenüberfluteten Planken des Schiffes ab. Hier oben schoben
Björn und Hellmark dem Hengst Yümaho abwechselnd trockenen
Schiffszwieback und Kekse zwischen die Zähne, und der Gaul kaute
die knusprigen Backwerke daß man meinte, die Kaugeräusche
meilenweit zu hören.
    »Du hast ihn schlecht erzogen, er schmatzt.«
    Hellmark lachte und klopfte dem Hengst gegen den Hals.
    Sie kamen zu dem Entschluß, daß es gut wäre, sich
von dem Proviant, der frisch an Bord geschafft worden sei, etwas als
Vorrat mitzunehmen. Aus den bereitliegenden Segeln nähten sie
sich große Taschen, die sie mit breiten, primitiven
Bändern, die sie aus dem Segeltuch ebenfalls zurecht schnitten,
um Yümahos Bauch befestigten. Der Hengst beobachtete sie aus
großen dunklen Augen. Sein Blick sprach Bände, als wolle
er fragen: Was geht denn jetzt schon wieder vor?
    Das Schiff wurde von Wind und Wellen auf den höher gelegenen
Inselvorsprung getrieben. Das flache, weiße Ufer der
langgestreckten Insel lag schätzungsweise noch vier bis
fünf Kilometer entfernt. Diese Landzunge schob sich vor, und
einmal schien es Björn, als wäre das gar keine Landzunge,
sondern eine eigenständige kleine Insel mit tropischer
Fauna.
    Hinter dem steil und bizarr emporragenden Landvorsprung fiel die
sanfte Uferlinie Xantilons ab. Das Schiff geriet in den Schatten der
Insel. Die Wellen stiegen hier steiler empor und schlugen härter
gegen den Strand. Erst jetzt erblickten sie auch zerklüftete
kahle Felsen, die wie Knochenfinger aus dem gischtigen Wasser
ragten.
    »Vorsicht!« brüllte Hellmark noch. Da krachte es
auch schon.
    Es war, als ob ein Gigant mit seinem Hammer gegen das
hölzerne Schiff schlage. Es ächzte und stöhnte in
allen Ecken. Die Planken knirschten und durch den Stoß gegen
die nur zu einem winzigen Teil aus dem Wasser ragenden Felsen, wurde
es wie eine Nußschale herumgeworfen.
    Für Pepe, dem Hellmarks Zuruf galt, kam die Warnung zu
spät.
    Der Junge flog wie ein Stein gegen die Reling. Hellmark, der zur
Seite abzurutschen drohte, konnte dadurch, daß er das Unheil
kommen sah, sich noch darauf einrichten, gab seinem Körper einen
Ruck und warf sich nach vorn.
    Seine Reaktion rettete dem Jungen

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