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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gefühllosen Finger um den Abzugshahn legen
konnte.
    Doch Clea Malcolm war nicht hilflos. Die Ausbildung, die sie als
Scotland-Yard-Beamtin genossen, und die Erfahrungen, die sie als
Mitarbeiterin eines Detektivs gesammelt hatte, kamen ihr zugute.
    Sie riß das rechte Bein hoch. Das war noch intakt. Sie
rammte es dem Angreifer in den Unterleib. Batskill machte einen Satz
und taumelte zurück.
    Clea Malcolm riß ihre ganze Kraft zusammen und warf sich
nach vorn. Da war plötzlich Raum, Batskill stand nicht mehr
direkt vor ihr.
    Die mutige Polizistin taumelte. Ihre Beine bewegten sich wie
selbständige Lebewesen. Sie lief sofort auf die Treppe zu.
    Nichts wie raus hier. An etwas anderes konnte sie nicht
denken.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie Batskill wahr, der sich
aufrappelte und dem flachen Gefährt einen Stoß versetzte.
Die kugelgelagerten Räder drehten sich schnell, lautlos und
leicht. Clea Malcolm erhielt einen Stoß gegen das Bein, obwohl
sie noch versuchte auszuweichen. Die Beweglichkeit, die gewohnte
Elastizität fehlten. Sie verrechnete sich. Sie taumelte gegen
das Geländer. Ihre Handtasche rutschte über ihre Schulter,
und zahlreiche Utensilien wie Puderdose, Lippenstift und ein
handliches Taschensprechgerät fielen heraus und über das
Geländer hinunter auf den steinernen Fußboden. Es
schepperte und klirrte. Das Funksprechgerät gab einen
häßlichen Quietschlaut von sich, dann blieb es stumm. Die
Plastikhülle riß völlig auf.
    Clea Malcolm erblickte Batskills verzerrtes Gesicht. Der Mann litt
unter Schmerzen, trotzdem raffte er sich auf, um die Fremde, die sich
in sein Haus eingeschlichen hatte, noch mal anzugreifen.
    Er warf sich nach vorn.
    Die Tricks, die Clea Malcolm kannte, retteten ihr in diesen
Minuten das Leben. Batskill wußte nicht, wie ihm geschah. Trotz
ihrer eingeschränkten Bewegungsfreiheit und Kraft setzte Clea
sich hart ein. Das bekam Batskill zu spüren. Etwas krachte gegen
sein Kinn. Er konnte nicht sagen, ob es die Faust der Frau oder deren
Knie war. Sein Kopf flog zurück. Batskill taumelte. Mit
rudernden Armen versuchte er den Sturz zu verhindern. Clea Malcolm
setzt noch mal nach und stieß ihre Rechte, die
einigermaßen brauchbar war. Batskill erhielt einen Stoß
gegen die Brust und prallte gegen eine weiße Statue, die genau
an der Mauerecke stand. Die Wucht, mit der er dagegenflog, war so
stark, daß die Gestalt ins Wanken geriet. Instinktiv riß
Batskill die Arme hoch, um die zur Seite fallende Figur
aufzuhalten.
    Clea sah, daß die Statue sich bedrohlich zur Seite neigte.
Batskill stemmte sich dagegen, um sie wieder nach oben zu
drücken.
    Da kam Clea auf die Idee, ein weiteres zu tun, um den
rätselhaften Besitzer dieses Landhauses aufzuhalten.
    Sie machte eine halbe Drehung nach rechts, versetzte dem flachen
Gefährt, das sie gestreift hatte und das nun vor den Stäben
der Galerie stehengeblieben war, einen Schubs, daß es sich
wieder in Bewegung setzte. Was Batskill geplant hatte, wurde zum
Bumerang. Das Gefährt rollte auf die umkippende Statue zu,
versetzte der einen zusätzlichen Druck, und Batskill schrie
leise auf, als er merkte, daß er kaum noch imstande war, das
immense Gewicht zu halten, das ihn zu Boden zu drücken drohte.
Er sah die Gefahr, unter die weiße Statue zu geraten, die
ständig weiter abrutschte.
    Clea Malcolm beobachtete das schweißüberströmte,
bleiche und angstverzerrte Gesicht Batskills. Sie nutzte die
Situation, um über die Treppe nach unten zu laufen.
    Batskill kam es offensichtlich darauf an, die Statue wieder in die
alte Stellung zu bringen und sie auf keinen Fall fallen zu
lassen.
    Wie die Dinge sich hier im einzelnen weiter entwickelten,
interessierte die Yardbeamtin nicht mehr. Es kam ihr darauf an, Zeit
zu gewinnen. Clea merkte allzu deutlich, wie langsam sie sich
bewegte, als weigerten ihre Muskeln und Sehnen sich, den Befehlen
ihres Gehirns Folge zu leisten.
    Die junge Frau humpelte durch die Wohnhalle. Im Kamin flackerte
das Feuer und fraß sich in Jane Goodwins Kleidungsstücke.
Clea Malcolm verließ das Haus. Sie hatte das Gefühl, ein
Zentnergewicht mit sich herumzuschleppen.
    Am liebsten hätte sie auf der Stelle die Kollegen
benachrichtigt, die beauftragt waren, auf Funkkontakt mit ihr zu
achten. Aber das Gerät war defekt, und sie besaß es nicht
mehr. Es gab nur eine Möglichkeit: so schnell wie möglich
fliehen und dem Chiefinspektor Bericht zu erstatten. Sie würde
dabei keine gute Figur machen, das wußte sie. Was

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