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Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Titel: Macabros 032: Kreatur der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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keine Gelegenheit
fanden, darüber zu sprechen.«
    Arson und Macabros kamen überein, daß Hellmark mit
seinem Zweitkörper alle noch Zurückgebliebenen auf
telekinetische Weise hierher in das Zeitschiff holen sollte. Von hier
wollten sie dann gemeinsam aufbrechen zu jener Höhle, in der die
geheimnisvollen Zeitspiegel Rettung aus der Katastrophe
versprachen.
     
    *
     
    Es war 23.56 Uhr.
    Die beiden jungen Frauen lachten und scherzten, und Romy Sorano
kam aus dem Erzählen nicht heraus.
    Die knabenhafte Sorano trug das superblonde Haar ganz glatt und
eng am Kopf anliegend. Diese Frisur stand ihr gut und brachte ihr
ausdrucksstarkes Gesicht mit den großen blauen Augen und den
vollen sinnlichen Lippen vorteilhaft zur Geltung.
    Romy Sorano hatte das Glasdach des Swimmingpools einrasten lassen.
Im Innern der warmen Halle, die sich der Terrasse anschloß,
herrschte eine angenehme, einlullende Wärme.
    Ein kleiner Tisch und, zwei leichte Korbsessel waren in
unmittelbarer Nähe des Bassins aufgestellt. Auf dem Tisch
standen eine Karaffe mit Sangria und zwei Schalen mit
Knabbergebäck.
    Carminia Brado fühlte sich wohl in dieser Umgebung und das
Gespräch tat ihr gut. Wie weggeblasen waren die
trübsinnigen Gedanken und das Gefühl der Unruhe und
Beklemmung. Sie erinnerte sich nicht mehr an ihr
selbstquälerisches Verhalten an diesem Abend, nicht mehr an den
Fund, den sie unten am See zwischen dem Gebüsch gemacht
hatte.
    Nach langer Zeit fühlte sie sich wieder mal als Mensch und
nahm sich vor, in der nächsten Zeit unbedingt des Öfteren
Freunde und Bekannte aufzusuchen, um aus diesem Teufelskreis der
Sorgen und Ängste herauszukommen.
    Sie saß am Rand des Swimmingpools und ließ die
Füße ins Wasser baumeln. Dann rutschte sie ein paar
Zentimeter weiter vor und ließ sich einfach ins Wasser gleiten.
Das wohltemperierte Naß hüllte sie ein. Die Brasilianerin
schwamm mit ruhigen, gleichmäßigen Bewegungen vom vorderen
Beckenrand weg. Ihr bernsteinfarbener Bikini leuchtete im Wasser.
Graziös und geschmeidig glitt ihr schlanker Körper durch
das Wasser, und das versteckte Licht in den Ecken der Deckenstreben
ließ flimmernde Reflexe auf ihrer braunen Haut entstehen.
    Da war noch ein anderes Licht, das auf dem Glasdach lag.
    Es war hell wie Silber…
    Das Licht des Vollmonds!
    Es traf Carminia Brado wie tausend glühende Nadeln.
    Mitternacht!
    Was jetzt geschah, hätte man in jedem zweitklassigen
Horrorfilm respektiert, der auf billige Effekte angewiesen war. Doch
was sich hier abspielte, war Wirklichkeit.
    Ein Ruck ging durch den Körper der Schwimmerin. Die
Brasilianerin schloß eine Sekunde lang wie geblendet die Augen.
Das Vollmondlicht weckte die geheimnisvollen Kräfte, die ihrem
Blut künstlich beigegeben wurden und ihr Organismus nicht
abbauen konnte. Egal wo immer sie sich in dieser Sekunde auch
aufgehalten hätte – ob in einem verschlossenen Zimmer oder
im tiefsten Keller – die Kraft des Mondlichts durchdrang die
stärksten Wände. Und was Meere in Bewegung setzte, was Ebbe
und Flut auslöste, was viele Menschen unbewußt
beeinflußte, und sie dazu zwang, Dinge zu tun, die sie im
Wachzustand niemals zu tun imstande gewesen wären – wirkte
sich auf eine besondere Weise erst recht auf sie aus.
    Carminia warf den Kopf zurück. Auf ihrem Gesicht stand der
Kampf zu lesen, den sie innerlich ausfocht. Sie versuchte zu
schreien, und wollte Romy Sorano warnen.
    Flieh! hämmerten ihre Gedanken Bring dich in Sicherheit,
Romy!
    Zwei Sekunden lang fühlte sie sich noch mal als Mensch und
empfand die ganze Skala des Grauens deren eine menschliche Seele
fähig war.
    Namenloses Entsetzen packte sie.
    Ich will nicht so sein! Nein! Nicht wieder… nicht schon
wieder…! Oh, mein Gott, was ist nur los mit mir?
    Sie hatte das Gefühl, etwas wüchse aus ihrem Körper
heraus. Neue Glieder bildeten sich. Behaarte, knisternde
Spinnenbeine! Ein dicker, pelziger Belag entwickelte sich auf ihrer
samtigen braunen Haut. Sie fühlte die zusätzlichen Glieder
an ihren Seiten zucken und warf die Arme hoch. Das Wasser
spritzte.
    Eine Hand wurde zur hornartigen Kralle, die sich wie die Schere
eines Krebses öffnete und schloß.
    Das Ziehen in ihren Gliedern, erfolgte in ihrem ganzen
Körper, als ob die Zellen aus dem Gefüge gerieten.
    Die Flut der menschlichen Gedanken wurde zurückgedrängt,
und ihre Lippen, sich zum Maul einer Spinne verformend, gaben einen
ächzenden Laut von sich, der sich in ein leises Pfeifen
verwandelte.
    Romy

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