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Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Titel: Macabros 032: Kreatur der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich.
    Romy Sorano preßte die Lippen zusammen. »O mein
Gott!« entrann es ihrer Kehle. »Es gibt kein
Entkommen… warum hört mich denn niemand… warum hilft
mir denn niemand?!«
    Da flog die Tür krachend nach innen. Die Spinne stand auf der
Schwelle!
     
    *
     
    »Hilfeeee! Hilfeeee!«
    Peter Korten hörte die Schreie, blieb abrupt stehen und
wandte den Kopf.
    Die Rufe kamen von links. Aus dem Park oben, der am Hang lag. Wenn
man genau hinsah, dann konnte man zwischen den Baumstämmen und
dem Blattwerk ein winziges Licht sehen.
    Von dort kamen die Hilferufe.
    Peter Korten hätte nicht geglaubt, daß er sich auf
seinem nächtlichen Spaziergang am See noch mal sportlich
betätigen müßte. Er begann zu laufen. Zunächst
den schmalen Pfad empor, schlug er sich dann durch die Büsche,
um den Weg zu dem Anwesen abzukürzen.
    Er erreichte die Umzäunung. Noch einen letzten, gellenden
Hilferuf hörte Korten, der dann in ein gurgelndes Röcheln
überging. Glas splitterte, ein dumpfer Schlag erfolgte.
    Peter Korten gab sich einen Ruck, lief um das Haus herum und
sprang über die niedrige Mauer. Er sah die hellerleuchtete Halle
und die Terrasse. Er vermutete, daß die Glashalle ein
Schwimmbad beherbergte, doch das Spezialglas war von außen
nicht durchsichtig.
    Korten warf den Kopf in die Höhe.
    Dort oben brannte Licht, dort befand sich jemand in höchster
Not. Die Geräusche, die zu ihm herunterdrangen, zeugten davon,
daß sich ein Kampf auf Leben und Tod abspielte.
    Gurgelnde, leise Schreie. Stöhnen, ein rasselndes
Pfeifen… und dann ein riesiger, bizarrer Schatten am
Fenster.
    Schwarze, lange Arme seltsam verzerrt. Er sah sie nur einen Moment
lang und konnte sich keinen Reim darauf machen, bis ebenfalls einen
Moment lang ein blonder Haarschopf am Fenster auftauchte. Eine junge
Frau! Sie versuchte mit letzter Kraft, sich an der Fensterbank
emporzuziehen, als wolle sie hinaufklettern, um von dort in die Tiefe
zu springen. Sie wurde zurückgezogen ins Zimmer. Das Licht
flackerte und erlosch…
    Für Korten gab es kein Halten mehr.
    Er warf sich nur ein einziges Mal gegen die Haustür –
und kein zweites Mal mehr. Die Eingangstür bestand aus massiv
Eiche und gab um keinen Millimeter nach. Die Zeit drängte!
    Der Fernsehreporter, der seit vierundzwanzig Stunden in Genf
weilte und am See in einer kleinen Privatpension untergebracht war,
nahm einen der kopfgroßen Kieselsteine aus dem Steingarten der
Ostterrasse und zertrümmerte damit kurzerhand das Fenster neben
der Haustür.
    Der Lärm, der entstand, als das Glas zerbrach, war so laut
wie ein Schuß, der durch die Nacht hallte. Das Echo flatterte
wie ein aufgescheuchter Vogel über den See. Korten erweiterte
das Loch, schnitt sich, achtete nicht darauf und stieg ein.
    Dumpfe, kullernde Geräusche kamen von oben. Sein Eindringen
konnte auch hier im Haus trotz des herrschenden Krawalls nicht
unbemerkt geblieben sein.
    Der Reporter tastete nicht lange nach dem Lichtschalter. Das
Mondlicht, das durch die bunte Glaswand des Hauses fiel, reichte zur
Orientierung aus. Er jagte über die Treppe nach oben.
    Wie ein Phantom schoß er auf die weit offen stehende
Tür zu.
    Er hörte ein rasselndes Geräusch, ein verwehendes
Stöhnen, war an der Tür, und seine Hand fuhr mechanisch zum
Lichtschalter und wollte ihn betätigen, als er erschreckt
zusammenfuhr.
    Er mußte damit rechnen, Auge in Auge einem Mörder
gegenüberzustehen. Er wußte nicht, welches Drama sich hier
abspielte.
    Korten starrte ins Zimmer, sah einen Schatten aus dem Fenster
huschen und eine andere Bewegung am Boden. Dort lag jemand. Eine
Frau! Nur noch spärlich bekleidet.
    Vor dem Schrank lag eine zertrümmerte Tischlampe.
    Korten knipste Licht an, und im aufflammenden Schein der
Deckenleuchte sah er erst die Verwüstung im Zimmer. Kein Bild
hing mehr an der Wand, kein Stuhl stand mehr dort, wo er stehen
sollte. Ein Bücherregal war mitsamt den Haken von der Wand
gerissen, und kostbar eingebundene Lederbände lagen wild
verstreut in der Gegend.
    Eine Blumenvase war umgekippt, und ein Strauß dunkelroter
Rosen zierte rund um den Tisch zwischen durchnäßten
Zigaretten den Boden. Und von all diesen Dingen umgeben lag die
blonde, halbnackte Fremde.
    Peter Korten machte einen schnellen Schritt nach vorn und warf
einen Blick aus dem Fenster. Der geheimnisvolle Eindringling, der
sich hier über die Frau hergemacht hatte, war darauf aufmerksam
geworden, daß Hilfe kam und hatte sich aus dem Staub
gemacht.
    Der Mann

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