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Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Titel: Macabros 032: Kreatur der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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doch…«
    »Ich weiß, was ich sollte«, fiel sie ihm ins Wort.
»Aber Sie wissen nicht, was in mir vorgeht…« Romy
Sorano atmete schnell und flach und kalter Schweiß stand auf
ihrer Stirn. »Ich wollte nur noch mal einen Blick… dort
hinauswerfen… wollte wissen, ob ich nicht doch geträumt
habe… sie ist aus dem Fenster entkommen… Herr Korten, eine
Frage auf Ehre und Gewissen.«
    Sie versuchte sich umzudrehen, war aber unsicher auf den Beinen,
und wäre fast zusammengebrochen, hätte Korten ihr nicht
unter die Arme gegriffen.
    »Glauben Sie an Zauberei?« fuhr sie fort.
    »Das läßt sich nicht so einfach beantworten, Frau
Sorano.«
    »Ich meine nicht die Tricks, die auf der Bühne
dargeboten werden… obwohl dort auch einiges dabei ist, wo man
sich fragt, ob nicht doch der Teufel seine Hand im Spiel hat…
ich meine etwas anders. Gibt es eine Kraft, die einen Menschen
verzaubern oder verwandeln kann?«
    »Möglich, daß es die gibt…«
    »Es ist nicht nur möglich… es steht fest… ich
habe es mit eigenen Augen gesehen! Jene unglücklichen Wesen, die
bei Vollmond ihre menschliche Gestalt verlieren… haben Sie noch
nie mal etwas von Werwölfen gehört, von der Umwandlung
eines Menschen in einen Wolf?… Oder von Menschen, die sich in
Katzen oder Tiger verwandelten? Es gibt sie, die Werbestien, die zu
menschenmordenden Ungeheuern werden, ohne daß sie es wollen.
Ein furchtbarer Zwang, dem sie sich nicht entziehen können
– treibt sie dazu. Die Legenden von den Lykantropen, den
Tiermenschen… eine Freundin von mir… ist ein solcher
Tiermensch! Ich weiß nicht, was sie dazu gemacht hat… ich
stehe vor einem Rätsel… wie Sie. Ich weiß aber, was
ich sage, auch wenn es sich noch so irrsinnig anhört…
Carminia, ich kann keinen Haß für sie empfinden… sie
wollte mich töten, doch ich empfinde nur Mitleid mit ihr…
hier, sehen Sie sich das an!«
    Romys Linke, mit der sie sich noch immer wie im Krampf an der
Fensterbrüstung festhielt, kam nach vorn. Sie hielt etwas
zwischen den Fingern. Selbst wenn sie ihre Finger nicht mehr
zusammengebracht hätte, hätte sie das, was sie
berührte, nicht so einfach abschütteln können.
    Es war ein weißes, fingerdickes Tau, das äußerst
elastisch und eine ungemein hohe Klebekraft hatte.
    »Das ist der Faden aus der Drüse einer Spinne. –
Herr Korten… damit hat sie sich vom Fenster
herabgelassen!«
     
    *
     
    Tausend Fragen stürmten auf ihn ein. Am liebsten hätte
er sie alle abgeschossen. Doch er riß sich zusammen.
    Es war unmöglich, diese geschwächte Frau, die nur von
ihrem ungeheuren Willen auf den Beinen gehalten wurde, jetzt noch
weiter zu strapazieren.
    Romy Sorano taumelte auf die Couch zu.
    Diese Frau wußte etwas! Er mußte den Kontakt zu ihr
aufrechterhalten. Was für eine Chance! Er kam hierher in der
Absicht, jener rätselhaften Spinne auf den Pelz zu rücken,
von der Bernhard Leuscher bereits erzählt hatte. Aber niemand
wollte ihm die Geschichte abnehmen und durch
Sachverständigenurteil war er in eine Nervenanstalt eingeliefert
worden.
    Die Spinne, von der auch seines Wissens nach die Polizei etwas
ahnte, war hier in diesem Haus gewesen. Er selbst war Zeuge eines
Überfalls geworden.
    Eine Werbestie, ein Mensch, der sich in der Nacht und bei Vollmond
gegen seinen Willen verwandelte, mordete Menschen! Der
vierzehnjährige Junge war nur ein Opfer. Es gab noch mehrere.
Eine rätselhafte Mordserie hier am Genfer See hielt die Polizei
in Atem. Durch seinen Informanten wußte er das. Daß man
sich von höchster Stelle aus noch nicht entschlossen hatte, die
Dinge zu veröffentlichen, zeigte um so mehr, daß man etwas
befürchtete was niemand wissen sollte.
    Korten nahm sich vor am nächsten Morgen im Kommissariat zu
erscheinen und der Sache konsequent auf den Grund zu gehen.
    Nun konnte man nicht länger die Augen vor der Wirklichkeit
verschließen, auch wenn die noch so phantastisch war. Eine
junge Frau war angefallen worden und mit dem Leben davongekommen. Wie
durch ein Wunder stand sie nicht mal unter einem Schock und hatte die
Begegnung mit der Werbestie erstaunlich gut verkraftet. Sie hatte
sogar eine Erklärung für alles gefunden.
    Doch wenn sie soviel wußte, schwebte sie von nun an in noch
größerer Gefahr als zuvor. Das zumindest schien ihr nicht
bewußt geworden zu sein.
    Die Spinne würde wiederkommen, um ihr Werk zu vollenden.
Davon war Peter Korten überzeugt, und genau hier mußte er
ansetzen. Er mußte die Polizei

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