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Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Titel: Macabros 036: Gruft der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dichte Haar rahmte
ein wunderschönes Gesicht, das eben noch abschreckend und
abstoßend gewesen war.
    Ein verlorenes Lächeln spielte um die schön
geschwungenen Lippen, in den Augen zeigte sich ein
verständnisloser Blick.
    »Wo bin ich?« klang Elizas Stimme wie ein Hauch. Jetzt
war die hübsche Irin mit den blauen, strahlenden Augen und den
lustigen Sommersprossen um die Nase wieder die Zwanzigjährige.
Dreißig Jahre ihres Untotendaseins waren spurlos an ihr
vorübergegangen. »Was ist geschehen? Wer sind
Sie?«
    Björn zog sie empor, das Herz mit Freude erfüllt.
    »Sie werden alles verstehen, Eliza… aber nun kommen Sie.
Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen… später,
wenn wir es schaffen, im Haus Ihrer Eltern.«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Ma!« flüsterte sie.
»Daddy!«
    Sie schien immerhin zu begreifen, daß eine unendlich lange
Zeit vergangen sein mußte, da sie ihre Eltern zum letzten Mal
sah. Sollte es ihnen wirklich gelingen, dieses Alptraumreich hier
gesund hinter sich zu bringen, würde es doch einige herbe
Enttäuschungen geben.
    »Die Zeit! Wir müssen uns beeilen!« Biancas Stimme
klang verzweifelt.
    So setzten sie nun mit Eliza in ihrer Mitte die Flucht fort.
Bianca eilte leichtfüßig die schmalen, steilen Stufen
empor, die sich spiralförmig in einen endlos in die Höhe
führenden Korridor wanden.
    Stufe um Stufe brachten sie hinter sich. Bianca schwebte ihnen
förmlich davon und trieb sie zur Eile an. Sie schien zu wissen,
weshalb.
    Eliza sprühte vor Jugend und Lebendigkeit und erfreute sich
ihres kraftvollen Körpers, der ihr wiedergeschenkt worden war.
Sie wurde – noch vor Björn – am leichtesten mit den
Anstrengungen fertig.
    Waren sie hundert Stufen gelaufen? Zweihundert? Oder gar
dreihundert?
    Niemand zählte sie.
    Mechanisch stiegen sie ständig weiter nach oben. Und je
länger dieser Marsch über die endlosen Stufen führte,
desto schwerer wurden Hellmarks Beine. Wie Bleigewichte hingen sie an
seinem Körper.
    Cathy Francis atmete flach, abgehackt, und sie schlich nur noch an
der Wand entlang. Die Rothaarige blieb immer weiter zurück.
Stumpf starrte Björn nach hinten und sah, daß Cathy nicht
mehr konnte.
    Auch er merkte die Schwere und Kraftlosigkeit immer mehr.
    Da machte Cathy schlapp. Ohne einen Laut von sich zu geben, brach
sie auf einer Stufe zusammen. Aber sie blieb nicht liegen. Langsam
rutschte sie über die Treppe nach unten weg.
    Scharf stieß Björn die Luft aus der Nase.
    Er lief zurück, und jegliches Gefühl in seinen Beinen
war verlorengegangen.
    Er holte Cathy auf, krallte seine Hände in den Stoff des
dünnen Nachtgewandes und hielt sie fest.
    »Lassen Sie…«, keuchte sie. »Lassen Sie mich
hier liegen!«
    »Kommt nicht in Frage…«
    »Ich kann nicht mehr… und die Zeit drängt. Gehen
Sie, Mister Hellmark!«
    Er schüttelte den Kopf. Es fiel ihm schwer zu reden. So
unterließ er es ganz.
    Er packte Cathys Arm und warf ihn sich über die
Schultern.
    »Festhalten!« keuchte er.
    Warum war er nur so fertig? Sein durchtrainierter Körper
wurde schlapp.
    Es konnte auch nicht allein am Höhenunterschied liegen, den
sie inzwischen überwunden hatten. Björn Hellmark
schätzte, daß die Halle, in der sie aufgewacht waren,
mindestens drei- bis vierhundert Meter weiter unten lag.
    Es mußte etwas anderes sein, etwas, das seine Kräfte
systematisch abbaute.
    »Wo bleibt ihr?« klang es ängstlich von oben.
Bianca rief.
    »Wir kommen nach!« rief Hellmark zurück, nahm sich
zusammen, riß Cathy empor und schleppte sie Stufe für
Stufe mit sich.
    Cathy Francis versuchte ihn zu unterstützen, wo sie konnte.
Aber sie brachte nicht mehr viel. Sie war einfach fertig.
    Zum Glück war das Ende abzusehen.
    Erschöpft kam Björn auf der Plattform an, wo die anderen
warteten. Hilfreiche Hände streckten sich ihnen entgegen. Bianca
sah besorgt aus.
    »Wie geht es weiter?« wollte Björn wissen. Er blieb
gegen die Wand gelehnt, auf dem Boden sitzen, atmete tief durch und
versuchte aus der momentanen Ruhe neue Kräfte zu
schöpfen.
    Minuten vergingen, und es wurde ihm nicht bewußt, daß
Bianca noch gar nicht auf seine Frage geantwortet hatte.
    »Geht es besser?« fragte sie dann unvermittelt.
    »Ja.« Er nickte, und es stimmte. Die Ruhe tat ihm
gut.
    Bianca deutete auf das Wasser, das jenseits der Plattform in einer
Mulde stand und sich nicht bewegte.
    »Da müssen wir durch!« erfuhr er. »Hinter der
Mauer beginnt das freie Meer. Bis zur Oberfläche sind es nur
noch knapp

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