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Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Titel: Macabros 036: Gruft der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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an einem langen, klobigen Tisch gegenüber, und der
Inspektor legte die entsicherte Waffe vor sich auf die Tischplatte.
Für alle Fälle…
    Dann begann Rani zu erzählen. Er legte alles offen dar und
nahm kein Blatt vor den Mund. Der Zuhörer unterbrach ihn nicht
ein einziges Mal. Als er geendet hatte, meinte er jedoch
ungerührt: »Und Sie glauben also, daß ich Ihnen diese
haarsträubende Story abnehme?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Einer von uns beiden
ist verrückt. Da ich’s nicht sein kann – bleiben nur
Sie. Sie bleiben also bei Ihrer Behauptung, daß Sie und Ihr
Freund, den wir bis jetzt noch nicht kennen, hier von Mrs.
O’Donell aufgenommen wurden?«
    »Ja.«
    »Okay. Wie aber erklären Sie sich dann die Tatsache,
daß wir von Ihnen keinerlei Gepäck gefunden haben? Wie
erklären Sie sich die Tatsache, daß die O’Donells
noch ein Doppelzimmer an das Ehepaar Mogdan vermietet hatten, das
heute auch prompt hier eingetroffen ist? Den Mogdans haben wir es zu
verdanken, daß die gräßliche Bluttat aufgedeckt
wurde. Auf dem Weg hierher fanden sie den verunglückten Simon
McNolan. Dabei stellte sich für uns allerdings die Frage, ob
McNolan wirklich verunglückte – oder ob Sie da nicht auch
ihre Hände im Spiel hatten, Mister… Vielleicht hat McNolan
etwas bemerkt, ist sofort zu seinem Wagen gelaufen, und Sie haben
dann den Stein, im wahrsten Sinn des Wortes, ins Rollen gebracht?
Damit hätten wir einen weiteren Mord!
    Solange Cathy Francis, Stan Falkner und auch Andrew O’Donell
nicht aufgetaucht sind, müssen wir von der Annahme ausgehen,
daß Sie deren Leichen versteckt haben, daß Sie nur
hierher zurückgekommen sind, um auch die anderen zu holen. Wenn
Sie uns sagen, wo Sie die anderen hingeschafft haben, könnten
wir schnell hier fertig werden. Andernfalls wird die Nacht
nämlich für Sie sehr ungemütlich. Und Sie können
sich darauf verlassen, daß wir die Wahrheit von Ihnen erfahren
werden! Wir werden Sie am Schlafen hindern. Das mag grausam klingen,
aber was hier geschehen ist, war nicht minder grausam! Und wäre
ich nicht überzeugt davon, daß Sie ein ganz fauler Kunde
sind, würde ich auch nicht so zu Ihnen sprechen…«
    »Und was macht Sie so sicher, Inspektor?«
    »Ihre Geschichte hat einen kleinen Schönheitsfehler. Wir
wissen nämlich, wie Sie in das Haus gekommen sind. Davon hatte
Mrs. O’Donell keine Ahnung. Sie sind über das Dach auf die
Bodenkammer und von dort durch die Luke ins Haus gekommen. Wir haben
eindeutige Spuren dafür, daß Sie sich geraume Zeit dort
oben verborgen gehalten haben müssen.«
    Mahays Miene wurde hart. »Dann war der Mörder im Haus,
und keiner von uns hat es gemerkt. Was aber hat er bezweckt mit
seiner Tat?«
    »Das fragen wir uns auch. Bis jetzt stellt sich uns diese
Frage auch, Mister. Aber wir nehmen an, daß Sie uns das noch
alles erklären werden. Denken Sie an meine Warnung…!«
Mit diesen Worten richtete er die Waffe auf den Inder.
»Versuchen Sie keine Tricks! Ich fackle nicht lange. Sollten Sie
auch nur den geringsten Fluchtversuch riskieren, drücke ich ohne
zu zögern ab. Das erspart mir eine Menge Arbeit.«
     
    *
     
    Eliza und Bianca hatten ein falsches Spiel gespielt! Sie –
oder der »Dunkle Gott«?
    Es war das Spiel des »Dunklen Gottes«, der ihre
Verzweiflung zum Höhepunkt treiben sollte.
    Die Tatsache, daß Eliza und Bianca sich veränderten,
bewies einmal mehr, was er über den »Dunklen Gott« und
seine Macht gehört hatte. Wer mal sein Reich betreten hatte,
kehrte nie wieder zurück…
    Eliza und Bianca waren schon lange sein Eigentum. Ihre Körper
wurden jetzt breit und rot und zerflossen zu langen Bahnen, die mit
der überquellenden formlosen Fleischmasse eins wurden.
    Zeit zum Überlegen gab es nicht.
    Kampf oder Flucht hieß die Devise!
    Flucht war unmöglich. Im Meer war er verloren. Kampf war
unmöglich. Hier auf diesem winzigen Felsplateau konnte er nicht
gegen das Ungetüm kämpfen. Womit?
    Das Schwert des Toten Gottes, zuckte der Gedanke in ihm auf.
    Und noch während er schützend vor die ohnmächtig
niedersinkende Cathy Francis sprang, nahm sein Gedanke Form an.
    Er forderte sich stärkste Konzentration ab.
    Nur Bruchteile von Sekunden hatte er Zeit. Wenn er es jetzt nicht
schafft, dann waren sie beide verloren und der Triumph des Scheusals
war perfekt.
    Macabros entstand.
    Sein Ätherkörper materialisierte viele tausend Meilen
vom Ort des Schreckens entfernt. Er kam an in der

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