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Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Macabros 036: Gruft der bösen Träume

Titel: Macabros 036: Gruft der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die
nässenden Wunden an Cathy Francis’ Körper denken. Es
war ihm während seines Zusammenseins mit ihr so vorgekommen, als
ob die Flecken sich ausgedehnt hätten.
    Plötzlich, mit unvorstellbarer Willenskraft, zwang er sich
dazu, Macabros abermals entstehen zu lassen…
    Wie ein Schemen materialisierte sein Zweitkörper über
ihm und war ein genaues Ebenbild des Originals.
    Björn fühlte sich emporgerissen.
    Fauchend schlug die Luft über der Stelle zusammen, wo eben
noch Hellmarks Körper die Fluten teilte. Das rote Ungetüm
wälzte sich brüllend und tosend wie ein fleischgewordener
Orkan über die Stelle und stieß ins Leere.
    Für Hellmark gab es einen Ruck, als ob er durch eine sich
langsam verfestigende Wand gezerrt würde.
    Von einem Atemzug zum anderen hatte er fünf Kilometer hinter
sich gebracht und kam durch die telekinetischen Kraftströme, die
bei seinem Doppelkörper als Nebeneffekt auftraten, in der Loop
Head Inn an.
     
    *
     
    Sekundenlang war er wie benommen. Er lag am Boden vor der
Terrassentür zu Cathys Zimmer und richtete sich schweratmend
auf.
    Macabros war nicht mehr zu sehen. Keine Sekunde länger
hätte Björn die übermäßige Belastung
ertragen und seinen Zweitkörper aufrechterhalten
können.
    Durch die Türritzen erblickte er flackernden Lichtschein. Der
kam von unten. Offenbar saßen Rani und Mrs. O’Donell in
der Wirtsstube beisammen und warteten auf eine Nachricht.
    Er mußte nach unten und ihnen erzählen, was sich
ereignet hatte.
    Als er auf der Treppe war, vernahm er die heftigen Stimmen, die
sich stritten. Eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn.
    Was war denn hier los?
    Noch einen Schritt bis zum nächsten Treppenabsatz, dann
konnte er in die Wirtsstube blicken.
    Dort saßen die Polizisten und die Begleiter des Inspektors
aus Kilkee. Und ein Ehepaar. Keine Spur von Cynthia
O’Donell.
    Rani saß auf einem Stuhl, an den man ihn gefesselt
hatte.
    »Was geht hier vor?« fragte Hellmark scharf, als sich
von der Seite her auch schon die Mündung einer Waffe in seine
Rippen schob. Seine Ankunft war nicht unbemerkt geblieben. Die
knarrenden Treppen waren verräterisch, und er hatte auch keinen
Grund gehabt, wie ein Dieb heimlich in der Nacht durch das Haus zu
schleichen.
    »Kommen Sie da vor«, sagte der Kriminalbeamte, der ihm
hinter der vorspringenden Wand aufgelauert hatte.
    Hellmark war völlig durchnäßt. Alle starrten ihn
mit unverhohlener Neugierde an. Er mußte erklären, woher
er kam. Und das tat er auch. Die Worte, die er benutzte, waren
wohlüberlegt.
    »… Cathy Francis ist bei mir«, schloß er.
»Ich konnte sie retten – als einzige.«
    »Wo ist sie jetzt?« Inspektor Dorlyn sprang wie von
einer Peitsche getroffen vom Stuhl.
    »Droben, in ihrem Zimmer!«
     
    *
     
    Donald und Sioban Mogdan mußten mitkommen, ebenso der
Beamte, der Hellmark in Schach hielt. Inspektor Dorlyn hielt das
offenbar noch für notwendig.
    Sie eilten die knarrenden Stufen empor. Dorlyn allen voran.
    Das junge Paar, das in die Ereignisse hineingeraten war,
bestätigte, daß es sich bei der Ohnmächtigen um Cathy
Francis handelte. Aber wie sah sie aus! Den Körper voller blauer
Flecke, das Haar zerzaust, das dünne Nachthemd zerrissen. Sie
atmete unregelmäßig und flach – und sie fror.
    Es ging Schlag auf Schlag, so daß Dorlyn gar nicht dazu kam,
über die Einzelheiten nachzudenken.
    Ein ungeheurer Lärm ertönte von der Bucht her. Es toste,
als ob ein Orkan plötzlich losbrach.
    Die Bestie tauchte auf! Ein Berg aufquellenden Fleisches
wälzte sich über die riesigen Felssäulen, die das Tor
zum Meer bildeten.
    Die unförmige Masse füllte von einer Sekunde zur anderen
die Bucht, und das Wasser raste in einer einzigen schäumenden
Welle gegen das Kap und schwappte über zahllose Stufen hinweg,
die auf die Felsenterrasse des Hauses führten.
    Dorlyn stand da wie geschockt.
    Sioban und Donald Mogdan tauchten auf, und auch sie erstarrten,
als würde sie eine plötzliche Lähmung befallen. Das
Ungetüm wälzte sich die Felsenstufen empor und quoll in
seiner ganzen Breite um das Kap empor.
    Drei Sekunden lang konnte auch Björn sich nicht von dem
Anblick des Ungeheuers losreißen, von dem immer mehr aus dem
Meer rutschte, als ob es nie ein Ende nähme.
    Da vernahm er das raschelnde Geräusch hinter sich und warf
sich herum.
    Cathy Francis! Niemand hatte bemerkt, daß sie zu sich
gekommen war und das Bett verlassen hatte.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie konnte in diesem

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