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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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drüben
abgespielt hat?«
    »Ich habe Schüsse gehört. Und da bin ich zum
Fenster gelaufen. Ich war noch nicht im Bett, ich mußte noch
ein paar dringende schriftliche Arbeiten erledigen. Da fing der
Lärm an. Ich sah, wie die Leute zusammenliefen, wie die Polizei
und die Krankenwagen eintrafen.«
    »Was dem vorausging, haben Sie nicht beobachten können?
Einen Wagen, der vielleicht weggefahren ist?«
    »Nein.«
    »Sind Sie dann gleich zu Bett gegangen?«
    »Nein, ich bin noch längere Zeit aufgeblieben. Es war ja
noch allerhand los auf den Straßen nach der
Schießerei.«
    »Nachdem sich die Leute verlaufen hatten, waren Sie da immer
noch am Fenster?«
    »Ja.«
    »Ist noch irgend etwas Besonderes gewesen?«
    Mills dachte einen Moment lang nach. »Nicht, daß ich
wüßte.«
    »Denken Sie mal scharf nach! Haben Sie noch irgendwelche
Gäste zu später Stunde eintreffen sehen? Gäste, die
möglicherweise viel Gepäck oder große Koffer bei sich
hatten?«
    Lieutenant Snyder ließ den Kaufmann nicht aus den Augen.
Mills legte den Kopf ein wenig schief. »Nicht, daß ich
wüßte…«, murmelte er.
    Snyder legte gerade auf die Beantwortung dieser Frage den
größten Wert. Er dachte an die beiden Leichen, die in
Zinksärgen davongeschafft wurden. Diese Leichen konnten aus
eigener Kraft das Leichenhaus nicht verlassen haben. Gesetzt den
Fall, daß jemand Interesse daran hatte, daß man die
Körper nicht näher untersuchte, mußte man davon
ausgehen, daß derjenige sie zurückgeholt hatte, der sie
erwartete.
    Das war eine verrückte Vorstellung, aber seit letzter Nacht
hatten sich hier einige Dinge ereignet, die man nicht mehr als normal
bezeichnen konnte.
    Da war zum Beispiel auch der Fall des Rob Hermann, der betrunken
von der Polizei aufgelesen und in die Ausnüchterungszelle
gebracht worden war. Dieser Mann hatte behauptet, von einer
Fledermaus angegriffen worden zu sein. Deshalb sei er von der
Fahrbahn abgekommen.
    Hermann sollte heute morgen nochmals verhört werden. Seine
Zelle war leer. Aber er war nicht ausgebrochen. Die Tür und das
Fenster waren unversehrt geblieben. Wie ein Geist mußte Hermann
durch die Wand spaziert sein – anders war sein Verschwinden
nicht zu erklären.
    Gab es Zusammenhänge zwischen dem Verschwinden der Leichen,
zwischen dem Tod des Angestellten im Leichenhaus und den
Beobachtungen dieses Rob Hermann? Möglich war alles.
    Auch Rob Hermann sollte zahlreiche Wunden gehabt haben, wie die
beiden Streifenpolizisten mitgeteilt hatten. Ähnelten die Wunden
jenen, die man bei William festgestellt hatte, und die nach Aussage
des Facharztes auf keinen Fall von menschlichen Händen und auch
von keiner bekannten Waffe verursacht worden waren?
    »Gestern nicht«, begann Mills da unvermittelt zu
sprechen. »Aber heute… vorhin… da sind mir neue
Gäste aufgefallen. Die hatten viel Gepäck dabei. Einer
reiste sogar mit einer Raubkatze an…«
    Snyder fuhr wie elektrisiert in die Höhe. »Eine
Raubkatze?«
    Davon war im Headquarters gesprochen worden. William sei
möglicherweise von einer Raubkatze zerfleischt worden. Da es in
der Stadt mehrere reiche Familien gab, die sich exotische Tiere
hielten, wurde die Möglichkeit untersucht, ob eines dieser Tiere
möglicherweise durch irgendeine Fahrlässigkeit frei
geworden war und die Tat begangen haben könnte.
    Ein neuer Weg zeichnete sich ab.
    Es mußte nachgeprüft werden, ob die beiden
Neuankömmlinge mit dem Tiger wirklich erst seit heute in der
Stadt weilten oder vielleicht nicht schon in der letzten Nacht hier
eintrafen.
    Snyder wollte dieser Sache auf alle Fälle nachgehen.
    Die beiden Fremden waren aus dem Puppet’s House gekommen und
Richtung Frontier-Hotel gegangen.
    Snyder warf einen Blick auf seine Uhr. Gleich zwölf. Zeit
für die Mittagspause. Heute nachmittag dann wollte er
weitersehen.
    Der Nachmittag sollte für ihn nicht so ruhig verlaufen wie
der Vormittag. Die Stunden, die vor dem Lieutenant lagen, waren die
aufregendsten und letzten in seinem Leben…
    John Mills blickte dem Lieutenant nach, wie der Mann in sein
Fahrzeug stieg und davonfuhr.
    Dann ging der untersetzte Mann mit langsamen Schritten ins
Hinterzimmer zurück, und es schien, als ob ein leises,
triumphierendes und unpersönliches Lächeln seine Lippen
umspielte…
     
    *
     
    Björn Hellmark stand an der Rezeption des Frontier-Hotel, als
ein junger Mann mit gewelltem Haar, kräftigem Gesicht und
Stiernacken die Treppen herunterkam.
    »Frank!« rief Hellmark erfreut aus.
    Der

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