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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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standen zwei Betten leer.
    Flic war erstaunt. »Ich denke, ihr seid total
überbelegt«, wunderte er sich.
    »Das sind wir auch. Aber für Notfälle müssen
wir schließlich einige Restbetten zur Verfügung
haben.«
    Das leuchtete ihm ein.
    Er ging auch eine Etage höher und suchte schließlich
Schwester Judith im zweiten und dritten Stock auf. Auch sie hatte
nichts Besonderes wahrgenommen. Hier im Hospital war alles in bester
Ordnung. Dies war dem Sheriff und dem Sergeant auch von einigen
Patienten bestätigt worden, die sie befragten.
    Unten im Korridor angekommen, blieb Flic kurz stehen und
zündete sich eine Zigarre an.
    »Dann war’s wohl doch blinder Alarm«, knurrte er.
»Aber nachsehen mußten wir, das müssen Sie
verstehen.«
    Die Schwestern Mary und Judith die mit heruntergekommen waren,
nickten.
    »Besser, unser Sheriff fährt einen Einsatz zuviel als
einen zu wenig«, meinte die dunkelhaarige, aparte Judith, und
der Junggeselle Flic sagte sich im stillen, ob er seinen Hausarzt
nicht doch dazu überreden konnte, ihn für ein paar Tage zur
Beobachtung hier einzuweisen. Seit Monaten schon litt er unter
nervösen Magenbeschwerden. Er sah ein Krankenhaus lieber von
außen als von innen, aber wenn schon ein Aufenthalt sein
mußte, dann unter Bedingungen, die er sich selbst aussuchen
konnte.
    Sie gingen den unteren Korridor entlang. Dabei kamen sie auch an
der Tür des kleinen Aufenthaltsraumes vorbei.
    »Darf ich da auch mal einen Blick reinwerfen?« fragte
Flic, einer plötzlichen Eingebung folgend.
    Schwester Mary lachte. »Er ist immer noch nicht ganz
überzeugt. – Selbstverständlich, Sheriff! Dann
können Sie wenigstens mit gutem Gewissen in Ihrem Protokoll
vermerken, daß Sie sich tatsächlich vom Zustand jedes
Zimmers überzeugt haben. Vielleicht wollen Sie auch unseren
Keller sehen? Allerdings gibt es dort unten kein Telefon, von dem aus
man nach draußen anrufen kann.«
    Flies Hand lag schon auf der Türklinke. »Ich muß
mich schon davon überzeugen, bitte verstehen Sie das… Sie
haben recht, dann kann ich wirklich mit ruhigem Gewissen schreiben,
daß ich mich vom Zustand jedes Zimmers überzeugt habe. Und
das erscheint mir auch wichtig. Die Anruferin rief mich in Todesangst
an. Gerade, als sie mich erreichte, vernahm ich starke
Hintergrundgeräusche, als ob Fenster eingeschlagen
würden.«
    Judith lachte leise. Um ihre sinnlich geschwungenen Lippen zuckte
es. Sie sah so verführerisch aus, daß Flic sie am liebsten
geküßt hätte. »Entschuldigen Sie, daß ich
lache, Sheriff! Aber wenn man uns hier im Hospital die Fenster
eingeschlagen hätte, würden wir uns sicher ganz schnell an
Sie gewandt haben.«
    Flic öffnete die Tür halb.
    Links war eine gemütliche Sitzgruppe, davor ein runder Tisch.
Zwei große Fenster – genau dem Eingang gegenüber.
Rechts eine Vitrine, daneben ein Sessel, eine Stehlampe mit einem
auffallend großen Schirm, ein fahrbares Bücherregal, ein
kleiner Tisch mit Telefon darauf.
    Rechts neben dem Fenster stand eine große, massive
Bodenvase, die weit über die marmorne Fensterbank ragte.
    Vase und Fenster waren unversehrt.
    Doch darüber machte sich Flic keine Gedanken. Er nahm diese
Bilder als ganz selbstverständlich hin.
     
    *
     
    Unzufrieden steuerte Flic den Wagen die dunkle, kurvenreiche
Strecke zurück.
    »Wohl nicht überzeugt, was?« gähnte der
Sergeant an seiner Seite. »Das Ganze war ein Witz, John!
Während wir hier uns die Nacht um die Ohren schlagen und dabei
unnötige Steuergroschen vergeuden, sitzt irgendwo jemand und
lacht sich ins Fäustchen. Irgend so ein verrücktes Huhn,
das meint, daß wir zu wenig zu tun haben! Vielleicht steht das
Mädchen irgendwo hinter den Bäumen und überzeugt sich
auch noch davon, daß wir ihr wirklich auf den Leim gegangen
sind.«
    »Es war kein Witz, Berry! Mir geht die Stimme nicht aus dem
Kopf und…«
    Abrupt brach er ab.
    Die Straße bog nach rechts ab. Wie überdimensionale
Geisterfinger glitten die Scheinwerferstrahlen über das
Gebüsch und die Baumreihen.
    Und für den Bruchteil eines Augenblicks sahen es beide.
    Eine schattengleiche Gestalt sprang hinter einen Baum, um sich
dort zu verbergen!
     
    *
     
    »Verdammt!« entfuhr es Flic, und er stieg auf die
Bremse. »Ein Weiberrock!«
    Er starrte Berry an. Dessen Blick bestätigte ihm, daß
er keine Gespenster gesehen hatte.
    Zwanzig Meter weiter kam der Chrysler am Straßenrand zum
Stehen. Die beiden Männer sprangen aus dem Fahrzeug. Sergeant
Berry und der

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