Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All
Sheriff zogen ihre Waffen und liefen zu der Stelle
zurück, wo sie die Bewegung registriert hatten.
»Sie muß noch hier in der Nähe sein«, sagte
Berry irritiert.
Die beiden Männer blieben stehen und lauschten.
Totenstille… Jedes Geräusch hier im Wald hätte jetzt
wie ein Pistolenschuß gewirkt.
Flic trat zwei schnelle Schritte nach vorn, griff zu und hielt
jemand am Arm, den er langsam nach vorn zog.
»Lucy?!« entfuhr es ihm.
Lucy Sherman verbarg sich hinter dem Stamm einer alten Buche.
*
John Flic konnte seine Überraschung schlecht verbergen.
»Was machen Sie denn hier?«
»Das gleiche könnte ich Sie fragen, Sheriff.« Lucy
Sherman trat verunglückt lächelnd vollends hinter dem Baum
vor.
»Die Polizei ist immer in Dienst.«
»Die Presse auch!«
»Ah! Dann muß ich wohl annehmen, daß Sie etwas
entdeckt haben, was Sie veranlaßt, sich hier so spät
herumzutreiben!«
»Ich wollte zum Hospital. Das ist alles. Als ich den Wagen
die Straße herabkommen sah, habe ich mich schnell versteckt.
Ich wollte nicht, daß mich jemand sah.«
»Sie wollen doch nicht sagen, daß Sie zu Fuß von
Valley Forest hierher…«
»Nein, natürlich nicht, Sheriff! Meinen Wagen habe ich
rund hundert Meter weiter unten in eine Waldschneise gefahren und
hinter dem Buschwerk abgestellt. Und jetzt hatte ich vor, einen
kleinen Spaziergang zu machen. Dabei hätte ich auch einen
Abstecher ins Hospital gemacht.«
Die hübsche, rothaarige Frau lächelte.
Flic blieb ernst. »Sagen Sie uns die Wahrheit, Lucy! Was
veranlaßt Sie wirklich hierherzukommen?«
»Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt, Sheriff…«
»Lucy! Reden Sie keinen Unfug! Wir kommen von oben, weil man
uns hierhergelockt hat.« Er berichtete von dem mysteriösen
Telefonat und ließ dabei sein hübsches Gegenüber
keine Sekunde lang aus den Augen. »Wissen Sie vielleicht
zufällig davon, Lucy. Haben Sie möglicherweise auch einen
Telefonanruf bekommen?«
Lucy Sherman sah, daß es dem Sheriff ernst war. »Nein!
Und es wäre sicher gut, wenn Sie mich nicht damit in Verbindung
bringen würden, Sheriff. Aber auch bei mir geht es um ein
Telefonat.«
»Sie haben also auch…«
»Nein. Ich habe selbst telefoniert. Zum Hospital. Ich hatte
Garry versprochen, regelmäßig anzurufen. Er machte sich
Sorgen um seinen Zustand und war überzeugt davon, daß
irgend etwas nicht mit ihm stimmte, daß er sich verändert
hatte. Manchmal – so glaubte er – war es ihm, als ob er gar
nicht mehr auf der Erde weile, als ob sein Geist entführt
würde und er sein Menschendasein nur träume. Ich nehme an,
daß er ähnliche Gedanken Doc Herold gegenüber
geäußert hat. Ich wollte mit Garry den Kontakt
aufrechterhalten. Und so habe ich ihn angerufen. Aber er hat sich
nicht gemeldet.«
»Er schläft tief und fest. Er steht unter
Medikamenteneinwirkung.«
»Das ist mir bekannt.«
»Also – konnte er sich nicht melden.«
»Aber die Nachtschwester hätte es tun
können.«
»Hat sie es denn nicht getan?«
»Nein.«
»Dann wird sie es wohl nicht gehört haben. Vielleicht
war sie gerade in einem anderen Zimmer oder einer anderen
Etage.«
»Möglich! Aber Sie wissen selbst, daß der
Hauptapparat auch die Zusatzglocken auf den Korridoren klingeln
läßt. Ich habe dreimal hintereinander angerufen.«
»Und niemand hat abgenommen?«
»Nein.«
»Und in welchen Abständen haben Sie angerufen,
Lucy?«
»Dreimal in zehn Minuten. Demnach war allein von mir in
diesen zehn Minuten die Leitung ständig besetzt. In dieser Zeit
hätte sich jemand melden müssen.«
»Normalerweise ja, wenn man bedenkt, daß ein Arzt der
Anrufer sein könnte oder ein Patient, der Hilfe alarmieren
möchte.«
»Eben, Sheriff. Und das machte mich stutzig. Da bin ich
schließlich losgefahren, um selbst mal nach dem Rechten zu
sehen. Schließlich konnte etwas passiert sein. Niemand von uns
weiß schließlich, was Garry Brown wirklich erlebt hat. Er
scheint es selbst nicht mal zu wissen. Und darin liegt eine Gefahr.
Für ihn – wie möglicherweise für uns.«
Sie mußte sich über das Erlebnis doch sehr viele
Gedanken gemacht haben.
»Sie glauben an eine Invasion aus dem Weltall? Das wäre
doch zu phantastisch!«
»In unserer Welt ist nichts phantastisch, Sheriff. Sie steckt
voller Geheimnisse, die wir nicht kennen.«
Auf John Flic hatten Lucy Shermans Worte eine eigenartige Wirkung.
»Aha, ich verstehe. Und nun wollen Sie also im Hospital
nachsehen, ob grüne Marsmenschen sich in Mister Browns
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