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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Situation,
die auch ihn an den Rand des Verderbens drängte.
    Der kosmobiologische Kraftstrom, der seinen Körper wie eine
leuchtende Aura umgab, der Strom, der durch den Mirakel-Kristall
erzeugt wurde, versiegte in dieser Sekunde völlig.
    Aufzuspringen sich fliegend durch die leuchtende Hülle zu
bohren, war ihm unmöglich. Er war wie die junge Frau ein
Gefangener von »ES«. Und »ES« hatte mit
ungeheurer Geisteskraft die kosmobiologische Aura geknackt, um noch
tiefer in das eigentliche Wesen Morells einzudringen, dessen
äußere Erscheinung sich veränderte. Die rote Haut,
die wie ein Trikot seinen Körper umhüllte, verschwand
ebenso wie die goldfarbenen Stulpenhandschuhe, wie die Stiefel. Nur
eines blieb: der Kristall, der in einem schwachen, kaum wahrnehmbaren
Licht krankhaft pulsierte. Er prangte auf seiner linken Brustseite
wie angeheftet.
    Frank Morell konnte dem dritten Gedankenansturm des Licht-Phantoms
nichts mehr entgegensetzen.
    Sein Wille brach zusammen. »ES« erfüllte ihn
ganz.
     
    *
     
    Grauenvolle Melodien strömten durch ein feuriges,
urwelthaftes All, in dem Sonnen starben und Sonnen geboren
wurden.
    Fetzenhaft wehten Bilder an ihm vorüber.
    Fremde Wesen, die kein Mensch je gesehen hatte, wohnten auf fernen
Planeten und beteten in bizarren Tempeln und versunkenen Städten
unheimlich anzusehende Götzen an. Und diese Götzen lebten!
Schauderhafte Wesen lebten unter den Sklaven, die Molochos ins
Verderben gezerrt hatte.
    Das Universum war unendlich. Millionen und aber Millionen Sonnen
und Planeten füllten die Milchstraßen. Tausendfaches,
mannigfaltiges Leben war entstanden, in der Tier- und Pflanzenwelt,
als halbintelligente oder intelligente Lebensform einer
beherrschenden Spezies, die nicht unbedingt menschlichen,
ästhetischen Anforderungen entsprach. Wesen, die fühlten
und dachten, die liebten und haßten, die Häuser und
Straßen bauten, die sich eine Kultur schufen, die Kriege
führten. Kriege, die sie selbst führen wollten, Kriege, die
ihnen aufgezwungen wurden. Tod und Elend waren auch in andere
Völker eingekehrt, Völker und Rassen, die von den Menschen
noch nichts wußten, die bereits existierten, als der Homo
sapiens noch als Gedanke in der Unendlichkeit der Schöpfung
ruhte.
    Völker und Rassen vergingen.
    »ES« hatte sie erlebt. Die Welten, wo »ES«
vorüberzog, waren untergegangen. Auf einigen dieser Welten war
»ES« wie ein Gott verehrt worden – und die
Erinnerungen an die furchtbaren Riten und Opfer, die man
»ES« darbrachte, waren geblieben.
    »ES« vertrat eine falsche Welt. »ES« war ein
Werkzeug des Dämonenfürsten Molochos, der Rha-Ta-N’mys
getreuer Statthalter war, mit der er einst gemeinsam das Universum
beherrschen würde.
    Die Dämonen waren älter als die Geschöpfe, die die
Welten gebaren.
    Die Dämonen hatten die Welt geschaffen, glaubte
»ES« und deshalb mußten alle Welten so werden wie
jene, wo die Mächte der Finsternis das Zepter schwangen.
    Bilder aus den Dimensionen des Grauens und des Verderbens,
sickerten in Frank Morells Bewußtsein, als »ES« Geist
ihn sezierte. Und wie in einem schrecklichen Alptraum, der jede Faser
seines Herzens erfaßte, erlebte er die Ereignisse nach, die vor
vielen Jahrtausenden über andere Bühnen an anderen Orten
des Kosmos gegangen waren.
    »ES« wollte den Tod und den Wahnsinn, wie er in einem
anderen Raum-Zeit-Kontinuum selbstverständlich war.
»ES« wollte das, weil Molochos das so wollte. Die
scheußlichen Riten und Wahnsinnsgesänge zu Ehren der
Dämonischen sollten überall durchgeführt werden und zu
hören sein.
    »Neeiiin!« schrie es da in Morell, und er riß die
Augen auf und war sofort hellwach.
    Die schrecklichen Bilder erloschen. »ES« Geist war
wieder außerhalb seines Körpers. Der Mensch mit der
Erinnerung an ein Dyktendasein richtete sich auf.
    Alles war unverändert.
    Das glimmende Gewölbe, in dem es überall faszinierend
und geisterhaft aufleuchtete, die Frau an seiner Seite, die endlosen
Gänge, Korridore und Kavernen aus Licht und Leben umgaben
sie.
    Aber da war noch mehr.
    Ein Schatten fiel von der Seite her auf ihn, als er sich gerade
über Lucy Sherman beugte und feststellte, daß sie ihre
Besinnung wieder zurückerhielt.
    Morell wandte den Kopf.
    Neben ihm stand ein junger Mann. Garry Brown. Und hinter Garry
Brown lösten sich von einer wie aus erstarrtem Feuer gebildeten
Säule zwei weitere Gestalten. Sheriff Flic und Sergeant Berry.
Auch sie kamen auf Morell und Lucy Sherman

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