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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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glatt
erdrücken.
    Aus den Augenwinkeln nahm Björn die Bewegung auf dem Boden
wahr. Der Mann, der dort lag, versuchte mit letzter Kraft, sich zu
erheben. Sein Jackett und sein Hemd waren völlig zerfetzt, und
er blutete aus mehreren Wunden. Er brauchte dringend Hilfe.
    Der Gedanke an den Hilflosen und an das eigene Schicksal machte
ihm klar, daß er es hier nicht auf einen langen Kampf ankommen
lassen konnte. Die Dinge mußten so schnell wie möglich
über die Bühne gehen, wollte er weiteres Unheil
verhindern.
    Ausweichen konnte er nicht mehr. Die Reichweite der massigen Arme
war zu groß. Im nächsten Augenblick hätte der
Koloß ihn erreicht, emporgerissen und ihn auf dem Boden
zerschmettert. Auch der Fremde, dessen leises Stöhnen in der
absoluten Stille dieser jenseitigen Höhle Björn qualvoll in
den Ohren lag, schien von dem massigen Ungetüm wie ein
lästiges Insekt kurzerhand zu Boden geschleudert worden zu
sein.
    Er ließ sich einfach in die Tiefe sacken, drückte
gleichzeitig das Schwert herum und schob es ruckartig in die
Höhe.
    Der Koloß rannte genau in die Schwertspitze.
    Menschen konnte dieses magische Schwert nicht töten. Nur die
Feinde der Menschen.
    Ein langgezogenes, schlangenähnliches Zischen brach aus der
Kehle des Kolosses. Aber nicht nur aus seiner Kehle. Es kam auch aus
seinem Körper. Der Koloß stieß schwefelgelbe
Dämpfe ab, die Hellmark ins Gesicht schlugen und ihn zum Husten
reizten.
    Eine ätzende Wolke zischte und brodelte über ihm, und
der schwere graugrüne Koloß wurde zu einem Luftballon, der
in gelbem Nebel verging.
    Die Berührung mit dem magischen Schwert, das einst in fernen
Tagen von einem geheimnisvollen Meister seines Faches auf der
legendären Insel Xantilon geschmiedet wurde, reichte, dem
Menschenfeind den Garaus zu machen.
    Hustend kroch Hellmark unter dem verwehenden Dunst auf den
Verletzten zu.
    Aus allernächster Nähe nun sah er die tiefen und
offensichtlich gefährlichen Wunden des fremden Mannes.
    Es war ein Wunder, daß der Angegriffene den
Zusammenstoß mit dem Bulter-Dämon überstanden hatte,
ohne das Bewußtsein zu verlieren. Dieser Mann mußte enorm
willensstark sein, daß er Schmerz und Angst so verkraftet
hatte.
    Björn schätzte den Fremden auf Anfang dreißig. Er
hatte ein gutgeschnittenes Gesicht und eine hohe, intelligente
Stirn.
    »Wer sind Sie?« Hellmark kümmerte sich um die
Wunden des Verletzten, so gut es ging. Er zerriß das zerfetzte
Hemd des anderen vollständig und machte Streifen daraus, um die
Wunden zu verbinden.
    Der andere hatte Mühe mit dem Sprechen. Sein Hals war
zerschunden.
    »Herold«, kam es krächzend über die Lippen des
Verletzten. »Mein Name ist… Dr. Henry Herold.«
     
    *
     
    Der Schmerz stach wie ein Blitz in sein Bewußtsein.
    Mirakel griff ins Leere.
    Die Frau, die von dem riesigen Lichtberg verschluckt wurde,
stürzte. Und Mirakel stürzte ebenfalls.
    Er rollte sich über den hellen glatten Boden. Überall
sprangen Funken auf, als ob er ein verborgenes Feuer schüre.
    Sein Schädel dröhnte, und er mußte beide
Hände gegen den Kopf pressen, als könnte er dadurch den
Druck ausgleichen.
    Vor seinen Augen tanzten Funken. Feurige Kreise schwirrten vor ihm
in der Luft auf und nieder, glitten knisternd an unendlich langen
Strängen entlang, die eine Art titanisches Netz über ihm
bildeten, ein gespenstisches Gewölbe, das kein Ende zu nehmen
schien.
    Er befand sich inmitten des Lichtes.
    Benommen lag er am Boden und kämpfte gegen die Ohnmacht an,
die von ihm Besitz zu ergreifen drohte.
    Seine Augen waren verschleiert. Die Dyktenkraft, die in ihm
wirkte, kämpfte an gegen das Fremde, das sich in seinem Hirn
bohrte.
    Fremde, mächtige Gedanken, die nicht von dieser Welt
stammten, versuchten ihn zu Boden zu zwingen.
    Er wehrte sich dagegen, und bot seine ganze Willenskraft auf.
»Wer bist du?« fragte er in Gedanken, sofort die Situation
begreifend.
    »›ES‹… ich bin ›ES‹… habe
keinen Namen… Erdenwurm. Ich diene dem großen,
mächtigen Molochos… und du, Armseliger, wirst ebenfalls
sein Diener werden. Weil ich… es so will… aber dein Wille
ist stark, anders als der der anderen…«
    Die Stimme erfüllte seinen Geist, dröhnte und hallte,
als würde eine Stentorstimme die Weiten des Alls durcheilen und
in seinem Hirn hörbar werden.
    Mirakel alias Frank Morell verzerrte sein Gesicht. Der geistige
Kontakt mit »ES« erschütterte ihn in seinem tiefsten
Innern. Die Zellen in seinem Hirn schienen zu

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