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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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während er
mit seinem Doppelkörper gleichzeitig Oghs Leben verteidigte.
    Macabros wirbelte wie ein Blitz zwischen den Hexendrachen hin und
her, um zu verhindern, daß sich einer der Gegner auf den
Hilflosen stürzen und ihm den Garaus machen konnte.
    Hellmark wehrte mit dem Schwert die Angreifer ab, die wie die
Pilze aus dem Boden schossen, aus allen Löchern krochen und ihn
von allen Seiten angriffen. Mit dem Schwert schlug er manche Bresche
in die Reihen der Gegner, die wie wilde, fauchende Tiere
heranstürzten, die keine Pfeile mehr abschossen, weil sie
befürchten mußten, Angehörige der eigenen Rasse zu
gefährden. Das wiederum aber zeigte, daß sie über den
Tierzustand schon hinausgekommen waren und bestimmte Gefahren richtig
einschätzten. Auch die Tatsache, daß sie mit Pfeil und
Bogen umgehen konnten, bewies, daß sie auf einer höheren
Entwicklungsstufe angelangt waren. Unwillkürlich verglich
Hellmark diese Drachengeschöpfe mit den Menschen der
Steinzeit.
    Drachen, die Intelligenz entwickelt hatten und den höher
stehenden Intelligenzen auf dieser Welt oder in diesem Land die
Vorherrschaft streitig machten? So mußte es wohl sein.
    Weiterführende Gedanken konnte er sich darüber nicht
machen. Es geschah etwas, von dem er später nicht mehr zu sagen
vermochte, aus welchem Grund es aufgetreten war. Aber einen Verdacht
hatte er: es wurde ebenfalls durch die Halbintelligenzen
ausgelöst.
    Er nahm aus den Augenwinkeln heraus wahr, wie mehrere der
Hexendrachen einen Kreis bildeten, wie plötzlich seltsame
Geräusche die Luft durchwehten. Einige der drachenartigen Wesen
standen wie zu Stein erstarrt.
    Sie führten eine fremdartige und wirkungsvolle magische
Beschwörung durch.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper, als ob aus dem
Unsichtbaren heraus ein gewaltiger Schlag ihn träfe.
    Die geistige Verbindung zu seinem Doppelkörper brach ab,
eisige Kälte strömte durch seinen Leib, und er fühlte
sich im nächsten Moment außerstande, das Schwert zu
heben.
    Der Zustand dauerte nur Bruchteile von Sekunden, aber das reichte
seinen Gegnern, das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden. Und in der
gleichen Sekunde, da er hilflos wie ein Neugeborenes war, begriff er
auch, wie es möglich war, daß das Schlachtfeld hier von
Kämpfern aus dem Volke Oghs übersät war, während
von den Tzschizz nicht ein einziger Schaden davongetragen hatte.
    Die Tzschizz besaßen eine geheimnisvolle Kraft, die sie
einsetzten. Sie konnten für kurze Zeit ihre Gegner
bewegungsunfähig machen. Dieser Moment genügte ihnen,
über sie herzufallen.
    Alle Soldaten, die mit Ogh hierher gekommen waren, wurden im
gleichen Augenblick hilflos – und starben.
    Mit diesem Gedanken an diesen ungeheuerlichen Vorgang trat auch
Hellmark ab.
    Etwas knallte ihm auf den Schädel. Es wurde schlagartig Nacht
um ihn, und er fiel wie ein nasser Sack nach vorn.
     
    *
     
    Wie lange er bewußtlos war, konnte er später nicht mehr
sagen.
    Als er die Augen aufschlug, dauerte es geraume Zeit, ehe er
überhaupt begriff, was sich ereignet hatte.
    Im ersten Moment glaubte er zu träumen, in einer
Blockhütte auf Marlos zu liegen… aber dann flutete die
Gewißheit wie ein Lavastrom durch seine Adern.
    Er war durch den Spiegel in eine fremde Dimension eingedrungen und
hielt sich, nun in einem Land auf, dessen Bewohner er nicht kannte
und von deren Lebensart er nichts wußte. Er war durch einen
unbegreiflichen, magisch ausgelösten Lähmungsvorgang in die
Hände der Hexendrachen, in die Hände der Tzschizz
gefallen.
    Er lag auf einer rauhen Unterlage, die entfernt an eine Matratze
erinnerte und aus groben Fasern bestand.
    Er befand sich in einer winzigen Zelle, die grau, feucht und
dunkel war. Ein kleines, rundes Loch, das man kaum als ein Fenster
bezeichnen konnte, aber in der Tat, eines war, befand sich in
Augenhöhe der vergitterten Tür gegenüber.
    Hellmark richtete sich auf und fühlte sich noch immer schwach
und benommen, als hätte man ihm eine Droge
eingeflößt, während er nicht bei Bewußtsein
war.
    Seine Lippen bildeten einen schmalen, harten Strich in seinem
angespannten Gesicht, als er mechanisch nach dem Beutel an seiner
Seite tastete. Er war verschwunden. Doch das Schwert hatte man ihm
gelassen!
    Welch eine Merkwürdigkeit!
    Er wiegte es in seiner Hand und erschrak. Diese Waffe, die in
weiser Voraussicht für seine Hand geschmiedet wurde und die nur
er mit jener Leichtigkeit führen konnte, die den erfahrenen
Kämpfer auszeichnet, war ungleich viel

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