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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schwerer, als er es je
empfunden hatte.
    Scharf zog Hellmark die Luft durch die Nase und versuchte das
Schwert des Toten Gottes schwungvoll emporzuziehen. Er hatte das
Gefühl, es nie zuvor in der Hand gehalten zu haben.
    Es bereitete ihm Mühe, es durch die Luft zu ziehen. Er war
schwach und ausgelaugt.
    Was hatte man mit ihm gemacht?
    Er begab sich zu der Gittertür und warf einen Blick auf den
trüben Gewölbegang, in dem sich neben ihm und auch ihm
gegenüber weitere Zellen befanden. Diese Verliese waren
leer.
    Er mußte an Ogh denken. Was war aus ihm geworden?
    War er in Gefangenschaft geraten wie er – oder hatte man ihn
als Todfeind kurzerhand ins Jenseits befördert?
    Dann fiel ihm siedendheiß etwas ein, was Ogh gesagt
hatte.
    Die mit dem Leben davonkamen, wurden von den Tzschizz nicht
getötet, sondern als Speise verwendet!
    Der Gedanke daran erfüllte ihn mit Ekel und Widerwillen, und
er mußte sich erst vor Augen halten, daß er es bei der
Rasse der Tzschizz mit Halbwilden zu tun hatte, die man
möglicherweise für ihr Verhalten gar nicht verantwortlich
machen konnte. Andererseits aber verfügten sie ganz
offensichtlich über geistige Waffen, die sie von Fall zu Fall
einsetzten. Unbewußt oder bewußt? Woher bezogen sie diese
Kräfte?
    Zu viele Dinge gingen ihm durch den Sinn, doch alles Nachdenken
hatte keinen Wert. Er wußte kaum etwas über diese Welt. Al
Nafuur war sehr zurückhaltend mit seinen Angaben gewesen.
Offenbar, weil auch er kaum unterrichtet war.
    Irgendwo in dieser fremden Welt befand sich Tschinandoah –
die geheimnisvolle Stadt. Dorthin mußte er. Wie sollte er das
aber schaffen, wenn er hier im Verlies der Hexendrachen festsaß
und dem Ruf des Südsterns nicht folgen konnte?
    Hellmark konzentrierte sich auf seine Fähigkeit der
Verdoppelung seines Körpers. Wieder mußte er mit Schrecken
eine neue Erfahrung machen. Er konnte sich nicht verdoppeln, um
nachzusehen, wo sich die Verliese genau befanden, wie das Reich dar
Tzschizz aufgebaut war, wo die Tzschizz sich befanden und welche
Schwächen es hier in der Organisation oder dem Aufbau des
Gefängnisses gab.
    Er mußte eine Möglichkeit zur Flucht finden!
    Dar Gedanke ließ ihm keine Ruhe daß sich hier etwas
über seinem Kopf zusammenbraute, das die Gefahr mit jeder
Sekunde, die verstrich, nur noch vergrößerte.
    Er warf einen Blick durch das kleine runde Loch und sah
draußen in einem geisterhaft grünen Zwielicht das weite
Oval einer leeren und zyklopenhaften Arena.
    Er ließ den Blick vorbeiwandern an den steinernen
Bänken, die in dichten Reihen neben- und hintereinander lagen.
In dem Oval der Arena gab es drei große Tore, die wie
Tunneleingänge wirkten.
    Über dem mittleren Tunneleingang befand sich unter einem
dunklen, weitgespannten Baldachin ein Thronsitz, der mit flatternden
Fahnen abgesteckt war. Von dort draußen drang nicht das
leiseste Geräusch in die Zelle. Auch das heftige Heulen und
Pfeifen des Sturmes, das er noch in den Ohren hatte, fehlte hier
völlig.
    Er sah keinen richtigen Himmel, keine Wolke, erst recht keinen
Stern, obwohl es doch dunkel war.
    Befand er sich unter der Erde?
    Ein Geräusch im Gang ließ ihn herumfahren.
    An der Gittertür tauchten zwei Hexendrachen auf. Der eine
schob einen Blechnapf durch das Gitterwerk und starrte ihn aus
glühenden Augen an.
    Hellmark umfaßte sein Schwert fester. Die beiden Tzschizz
zeigten sich unbeeindruckt.
    »Warum haltet ihr mich hier fest?« fragte Hellmark mit
belegter Stimme.
    »Du bist nicht wie die Gaafhs«, sagte eine gutturale
Stimme, und Hellmark blickte sich nach allen Seiten um, ehe er
bemerkte, daß die Stimme aus dem Schlangenmaul eines
Hexendrachen gekommen war. »Dennoch hast du dich mit ihnen
abgegeben. Du kommst aus einer anderen Welt, von der wir nichts
wissen. Tuur, unser Herrscher, wird bald mehr von dir wissen wollen.
Doch die Nacht der Nächte steht bevor, und alle sind mit den
Vorbereitungen befaßt. Die Nacht wird eingeleitet mit dem
großen Kampf all der Gaafhs, die wir darauf vorbereitet haben
und die büßen werden für ihre Frechheit, daß
sie in unser Land eingebrochen sind.«
    Aus Oghs Mund hatte das alles ganz anders geklungen.
    Aus der Sicht der Tzschizz waren die Gaafhs, womit wohl Oghs Rasse
gemeint war, die Bösewichter.
    »Ich habe mit den Gaafhs nichts zu tun. Ich bin zufällig
in das Gebiet der Schlacht geraten.«
    Ein heiseres Fauchen kam aus dem Schlangenrachen des Sprechers.
»Was du mit ihnen zu tun hast, wird der

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