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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verrückt bin… nein, ich bin
es nicht.«
    Frandon nagte an seiner Unterlippe. »Noch eine letzte Frage.
Monsieur: wissen Sie, was geschieht, wenn ein Mann Danielle de
Barteaulieé zum zweiten Mal sieht?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Das steht in den Sternen.
Aber eines kann man sich wohl an allen zehn Fingern abzählen: es
kann auf keinen Fall etwas Gutes sein…«
     
    *
     
    Die Worte gingen ihm nicht aus dem Sinn. Er mußte auch dann
noch an sie denken, als er mit seinem Triumph Vitesse bereits wieder
unten am Kap stand und zu dem verwaschenen Fels hinaufstarrte, auf
dessen Spitze die Ruinen des Schlosses standen, in dessen Mauern sich
soviel Unheimliches zugetragen haben soll.
    Er fühlte sich von dem düsteren Gemäuer dort oben
angezogen und abgestoßen zur gleichen Zeit.
    Dann gab er sich einen Ruck. Der Weg, den er ging, kam ihm
eigenartig vertraut vor. Das war der Weg aus seinem so realistisch
empfundenen Traum.
    Im Hintergrund seines Denkens stand permanent die Gefahr, die
Lupec ihm klarzumachen versucht hatte. Im Vordergrund aber stand eine
Sehnsucht: Danielle wiederzusehen. Wenn er sie wirklich dort oben
wiederfand, dann war sein Glück perfekt.
    Aus ihrem Mund hatte das alles ganz anders geklungen. Danielle
sehnte sich nach Befreiung. Ihr Geist wurde vergewaltigt, weil sie
seinerzeit den Dämonen die Stirn geboten hatte.
    Er gönnte sich nur wenige Verschnaufpausen. Es zog ihn nach
oben, und er mußte sich eingestehen, daß er nicht den
Willen aufbrachte, umzukehren und den Ruf, der an ihn erging, zu
ignorieren.
    Vier Stunden brauchte er für den Aufstieg, und er kam in der
größten Mittagshitze auf dem Kap an. Der Wind hier oben
war frisch und angenehm, und die alten Mauern boten Kühle und
Schatten.
    Diesmal ging Frandon sofort durch das Tor in den seitlich
gelegenen Garten, von dem aus ein direkter Zugang zum Hof
führte, in dem der guterhaltene Wohntrakt lag.
    Der Engländer war nicht wenig erstaunt, als er im Garten
einen Gärtner bei der Arbeit sah. Der Mann war dabei, das
Unkraut aus den Rabatten und vom Rasen zu entfernen.
    Der Gärtner trug einen alten, brüchigen Strohhut und
eine khakifarbene Schürze über blauen, verwaschenen
Hosen.
    Als der Fremde kam, blickte der Mann auf und stützte sich auf
seinen Rechen.
    Frandon grüßte freundlich, und der Gruß wurde
erwidert. Der Engländer blickte zu dem Haus empor. Droben am
Fenster sah er Danielle de Barteaulieé stehen. Sie sah jung
und reizend aus, und er konnte nicht den Blick von ihr wenden. Zu
ihrem langen schwarzen Haar trug sie ein rubinrotes, luftiges Kleid
mit gewagtem Ausschnitt.
    Als Frandon nach oben sah, lächelte sie ihn an und verschwand
am Fenster, um ihm entgegenzugehen.
    Sie begrüßte ihn wie einen alten Bekannten, und er
selbst kam sich wie ein solcher vor.
    Sie küßte ihn. Ihre Lippen dufteten, und er erwiderte
leidenschaftlich ihren Kuß, sich fragend, ob das die
Fortsetzung seines Traums war.
    Er erkannte den Raum wieder, wo er schon gestern war, und sein
Blick fiel auf den Kaminsims. Die kleinen Figuren waren
verschwunden.
    »Wo sind Jean-Paul und sein Vater?« fragte er.
    »Sie halten sich in einem anderen Teil des Schlosses
auf…«
    Er nickte. Eigentlich wollte er noch ganz andere Dinge fragen,
doch das Wichtigste unterließ er. Da war zum Beispiel die
unbestreitbare Tatsache, daß Danielle ihn von seinem gestrigen
Besuch her kannte, und daß er ihrem Ruf gefolgt war.
    Alles kam ihm so unwirklich vor.
    Auch als er mit ihr am Tisch saß und sie ihm aus einer
Karaffe Rotwein anbot, erinnerte er sich daran, daß es gestern
ebenfalls so begonnen hatte. Doch er fand nicht die Kraft, den Wein
zurückzuweisen. Er trank, und sein Wahrnehmungsvermögen
trübte sich. Der Traum begann wieder, und er konnte sich den
Bildern nicht entziehen, obwohl er sich vorher ganz deutlich
klargemacht hatte, sich von keiner Merkwürdigkeit
überraschen zu lassen.
    Er sah das Zimmer, in dem der Gobelin mit der erwachenden Natur
und den sich liebenden Menschen hing. Danielles rotes, duftiges Kleid
hing an einem Kleiderständer, und die schöne Französin
lag nackt neben ihm auf dem breiten Bett und streichelte ihn.
    Lupecs Worte kamen ihm wieder in den Sinn: Unter ihrem Streicheln
werden die Männer, die sie sich ausgesucht hat, zu
Dämonen!
    Unsinn…
    Er blickte an sich herab, und panischer Schrecken durchfuhr ihn.
Seine Haut war nicht mehr hell! Ein grünlicher Schimmer lag auf
ihr!
    In einen Ohren rauschte das Blut.
    Frandon riß sich

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