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Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Titel: Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und des kleinen Beutels an seinem Gürtel, in dem er
die anderen für seine Mission wichtigen Utensilien
aufbewahrte.
    Das war schon etwas. Er konnte aktiv sein.
    Eine gewisse Beruhigung erfüllte ihn. Da man ihm alles
gelassen hatte, waren diejenigen, die sich Satis nannten, ihm
offenbar nicht feindlich gesinnt.
    »Wir können mit dem, was du uns erzählt hast,
nichts anfangen. Du selbst scheinst ganz offensichtlich nicht zu
wissen, woher du kommst und wohin du willst. Du bist in eine Lage
geraten, die du nicht kennst. Zu den Jo-Os gehörst du nicht. Du
mußt froh sein, daß du nicht in ihre Hände gefallen
bist. Sie töten jeden, den sie in ihre Flugschiffe
ziehen.«
    Da richtete Hellmark sich blitzschnell auf.
    Offenbar kam es durch die heftige und schnelle Bewegung, daß
er einen kurzen, peitschenartigen Schmerz in der Wirbelsäule
unterhalb seines Nackens verspürte.
    Sein Gesicht verzog sich unwillkürlich.
    Der intensive, scharf gebündelte Schmerz aber war im
nächsten Moment schon wieder vorüber. Vorüber war auch
das kurze dumpfe, taube Gefühl, das sich für den Bruchteil
einer Sekunde in seinen Beinen breit machte.
    Er achtete schon nicht mehr darauf. Doch dieser kurze, heftige
Schmerz sollte noch tragische Folgen haben…
     
    *
     
    »Danielle!« entfuhr es dem blonden Mann. »Ich war
nicht allein! Wo ist die Frau?«
    »Wir wissen es nicht. Draußen befindet sich niemand
mehr. Demnach gibt es nur eine Erklärung: sie ist wie ein Teil
unserer Brüder und Schwestern in die Hände der Jo-Os
gefallen.«
    Die Fremden in den Fluggeschöpfen?
    Er mußte an die starken, in verschiedene Richtungen
wirbelnden Luftmassen denken, die für einige Sekunden das ganze
Tal durchbrausten.
    Er stellte sich auf die Füße und stand noch ein wenig
wacklig. Er fuhr sich durch das Haar.
    Einen Moment war alles vor seinen Augen verschwunden. Der kurze
Schwindelanfall war im nächsten Augenblick jedoch schon wieder
vorbei.
    Der Sturz in die Tiefe und der harte Schwung, mit dem er von dem
Luftstrom gegen das harte Geflecht der Röhre geschleudert wurde,
hatte ihm offenbar doch mehr zugesetzt, als er selbst wahrhaben
wollte.
    »Wo sind die Jo-Os?«
    »Wo sie jetzt sind, wissen wir nicht. Wir wissen nicht mal,
zu welchem Zeitpunkt sie hier in unserem Land auftauchen, um neues
Unheil anzurichten. Sie wollen uns ausrotten, um Vatox’
Rückkehr zu verhindern. Aber sie werden es nicht mehr schaffen.
Die Stunde ist nicht mehr fern, wo Vatox’ Geist unseren Weisen
mitteilen wird, in welchem Landstrich sich die Jo-Os aufhalten. Mit
einem einzigen Gedanken dann werden wir sie auslöschen. Ein
für allemal.«
    »Warum habt ihr nichts unternommen, als eure Feinde euch
auflauerten?«
    Der Widerspruch zwischen dem, was der Satis meinte und sagte, trat
ganz offen zu Tage.
    »Noch sind wir nicht so weit. Und selbst wenn wir die Erde
zerstören und die Luftwellen beeinflussen können, darf das
nicht hier in unserem Lebensbereich geschehen. Was hätten wir
davon, wenn das Bett, in das Vatox zurückkehren wird, vernichtet
ist?«
    Da begriff Björn überhaupt nichts mehr.
    Aber wenige Minuten später schon wurde ihm vieles dafür
um so klarer…
    Die drei Satis führten ihn um die niedrige Mauer herum, und
er bekam den hinter dem Vorsprung liegenden Teil der unterirdischen
Behausung zu sehen.
    Hier erblickte er sehr viele Satis, die geschäftig hin und
her eilten. In dem geheimnisvollen Zwielicht, das aus der Wand kam,
wie er nun sah, zeigte sich der eigentliche Wohn- und
Verehrungsbereich für Vatox.
    Die Wände ringsum waren in halber Höhe von einer
durchsichtigen glasartigen Substanz bedeckt. So weit Björns
Blick reichte, bot sich ihm ein langes, etwa drei Meter hohes
Aquarium dar, hinter dem eine zähe, blubbernde Flüssigkeit
schwamm. Innerhalb der qualligen Flüssigkeit stiegen immer
wieder zahlreiche Luftblasen auf.
    Mit einem Mal verstand Björn, wer hier unten von Fall zu Fall
riesige Sauerstoffmengen brauchte, wer veranlaßte, daß
sich die Schutzmäntel der Bäume öffneten. Die
Bäume draußen in der gepflegten Landschaft waren nichts
anderes als gewaltige Atmungsorgane, als Luftwege, die den
lebenswichtigen Sauerstoff hier herab in die düstere Unterwelt
transportierten.
    Vatox benötigte große Sauerstoffmengen – und gab
dafür Stickstoff ab, der wiederum von den Satis gebraucht und
verwertet wurde.
    Eine sinnvolle Einrichtung!
    Zwei Wesensarten unterstützten und ergänzten sich.
    Die blubbernde grüne Masse, die die

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