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Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben

Titel: Macabros 041: Tschinandoah - wo die Steine leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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abgespielt hatte, schien
ihn überhaupt nicht zu berühren.
    Begriffen sie denn nicht die Tragweite dessen, was hier von Mal zu
Mal riskanter werden konnte?
    Die Satis, die Unterirdischen, experimentierten durch Vatox’
Willen mit Kräften des Schwerefeldes und magnetischen
Strömen. Sie wollten diese Erschütterungswellen, die hier
an Ort und Stelle entstanden, durch die verschiedenen Erdschichten
leiten, um die Flugwesen und die Jo-Os zu vernichten.
    Björn mußte an den Erdstoß denken, der dem Anflug
der Flugwesen vorausgegangen war und den Danielle und er
spürten. Dieser Erdstoß war vergleichsweise harmlos
gewesen gegenüber dem, was sich eben abspielte.
    Der nächste, der mit Gewißheit kommen würde,
mochte ungleich stärker sein. Er konnte eine Katastrophe
auslösen, die sich die Satis offenbar gar nicht vor Augen
hielten.
    Oder – konnten sie es vielleicht nicht, weil Vatox sie daran
hinderte?
    Eine weitere Erschütterung, die stärker ausfiel, konnte
die Vernichtung flutartig hereintragen. Wenn Vatox’ Barrieren
zerplatzten wie Seifenblasen, dann schwappte sein gigantischer,
flüssiger Körper über und füllte im Nu das Innere
der Höhlenwelt. Der wie Säure sich auswirkende Körper
in der Nährlösung würde sämtliche Hohlräume
hier unten ausfüllen, und dem weiteren Wachstum Vatox’
konnte sich nichts entgegenstellen. In der überschwappenden Flut
würden die unterirdischen Satis nicht hinweggeschleppt, sondern
aufgefressen werden. Vatox’ konnte sie alle gut gebrauchen.
    Björn Hellmark fürchtete sich vor dem nächsten
Experiment, das in der nächsten Minute oder in der nächsten
Stunde auftreten konnte und das provozierte, was niemand wahrhaben
wollte.
    Er sah die Welt der Satis und Vatox plötzlich mit anderen
Augen: sie war eine Todesfalle!
     
    *
     
    Die drei Satis, die er zuerst kennengelernt hatte, setzten ihren
Weg in den nach unten führenden Stollen fort, als wäre
überhaupt nichts passiert.
    Die poröse Spirale aus Erde und Steinen, deren Verbindung
unter ungeheurem Druck zustande gekommen schien, führte in eine
dumpfe Düsternis.
    Björn blieb immer auf der Höhe zwei seiner Begleiter.
Der, mit dem er das meiste gesprochen hatte, ging ihnen stets einen
Schritt voran.
    Offenbar bekleidete dieser Satis, dessen Name ihm noch immer nicht
genannt worden war, eine besondere Stellung in dieser
Höhlenwelt.
    Sie mochten etwa hundert Meter weit gegangen sein, als der dumpfe
Schmerz in Hellmarks rechtem Bein erneut auftrat.
    Es wurde taub und gefühllos, und er schüttelte es, um
die ins Stocken geratene Blutversorgung wieder in Gang zu
bringen.
    Das Bein fühlte sich an, als wäre es oberhalb des
Schenkels abgebunden.
    Das Gehen fiel Björn schwerer, aber er ließ sich nichts
anmerken.
    Sein Gang war schleppender geworden, und das dumpfe Gefühl in
seinem Bein schwand nicht…
     
    *
     
    Er schien begriffen zu haben, daß Rani Mahay es ernst war
mit seiner Mission.
    Nicht ein einziges Mal auf dem Weg in das veränderte Ullnak
unternahm Lanok einen Ausbruchsversuch.
    Der kräftige Begleiter an seiner Seite schien ihm einen
ebensolchen Respekt einzuflößen wie die Raubkatze, deren
Nähe er mied.
    Chitras glühende Augen waren immer wieder auf den Mann aus
Ullnak gerichtet, der sich davor hütete, irgendeine Bewegung zu
machen, die man zweideutig hätte auslegen können.
    Auf dem Weg in die Stadt wechselten die beiden Männer nur
wenige Worte miteinander. Rani hielt mehr einen Monolog. Er versuchte
seinen Begleiter davon zu überzeugen, daß etwas von dem,
was er ihm bisher mitgeteilt hatte, nicht stimmen konnte. Er sezierte
die Widersprüche und glaubte schließlich zu erkennen,
daß Lanok nachdenklicher geworden war. Das Gehörte
beschäftigte ihn.
    Der Weg nach Ullnak war nicht sehr beschwerlich.
    Durch seltsame bizarre Formen von versteinerten Gewächsen
führte eine Straße, die sich auf eine Anhöhe
schlängelte.
    Nach Ullnak führten sieben Tore.
    Keines der Tore war verschlossen, und es standen auch keine
Wächter dort. Offenbar fürchtete der Herrscher dieser
großen Stadt, die sich bis zu den Klippen eines großen
Ozeans hin erstreckte, keine Feinde.
    Möglicherweise waren die Tore auch alle geöffnet, um
demjenigen, auf den man wartete, die Möglichkeit zu geben, ohne
Aufenthalt hierher zu kommen.
    Eine empfangsbereite Stadt… empfangsbereit für
Björn Hellmark, um ihm den Todesstoß zu versetzen?
    Die Straßen um die späte Abendstunde waren wie
leergefegt.
    Nur hin und

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