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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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diesen Kriegern identisch waren, die die Ameisenstadt
angriffen.«
    »Aber hier, in ihrer Stadt, scheinen sie die Riesenameisen zu
verehren«, spielte sie auf die Kolossalstatue an, die sie auf
dem freien Platz angetroffen hatte, und die so groß war,
daß der obere Teil der auf zwei Hinterbeinen stehenden Statue
im Gewölk verschwand. »Dieser Widerspruch, Hay – wie
erklärst du dir diesen Widerspruch?«
    »Ich begreife überhaupt nichts mehr. Die Ameisen
reagieren wie die Menschen und halten uns gefangen, und die Menschen
leben hier in einem Wolkenkratzer in Ameisenform und überfallen
uns wie die Ameisen. Das Ganze ergibt doch keinen Sinn!«
    Er löste sich aus Janitas Umarmung und richtete sich von der
Wand auf, gegen die er lehnte.
    Janita sah, daß er das Gesicht ein wenig verzerrte.
    »Was ist los? Geht es dir nicht gut? Bist du verletzt?«
fragte sie erschreckt.
    »Ein paar blaue Flecken habe ich davongetragen. Mehr nicht.
Es hätte schlimmer ausgehen können. Wollen wir doch mal
sehen, wohin man uns jetzt gebracht hat.«
    Hay verlor seine gute Laune nicht. An der Seite der jungen
Biologin versuchte er Art und Größe ihres
Gefängnisses festzustellen.
    Es war kein richtiges, abgeschlossenes Gefängnis, in das man
sie gesteckt hatte.
    Die Kammer hatte Tropfenform und verjüngte sich nach der
einen Seite hin. Und hier mündete sie in einen Stollen!
    »Kommt mir irgendwie bekannt vor«, knurrte Hay.
»Scheint, daß man uns wieder dahin zurückgebracht
hat, woher wir kamen…«
    »Die Gänge sind anders. Es ist keine Erde, Hay.
Schwarzes, hartes Gestein umgibt uns und…« Sie brach abrupt
ab. Ein erstickter Aufschrei brach aus ihrer Kehle.
    Vor ihnen im Stollen hing ein menschliches Skelett inmitten eines
riesigen Spinnennetzes.
     
    *
     
    Sie waren unbewaffnet, nur mit bloßen Händen konnten
sie sich zur Wehr setzen – falls dies überhaupt noch einen
Sinn ergab.
    Hier in dieser Zelle hatte es schon Gefangene vor ihnen gegeben.
Und der bleiche Knochenmann über ihnen im Spinngewebe schien von
einem in der Dunkelheit lauernden Feind überfallen und
anschließend verspeist worden zu sein.
    Wo es Riesenameisen gab – konnte es schließlich auch
Riesenspinnen geben. Hockte ein solches Ungetüm irgendwo in der
Finsternis und wartete nur darauf, seine klebrigen Fäden nach
ihnen werfen zu können?
    Sie lauschten, hörten kein Geräusch und gingen geduckt
und zitternd weiter.
    Hatte Flucht überhaupt noch einen Sinn? Mußte nicht
jede Aktion gezwungenermaßen in einer Sackgasse enden?
    Sie handelten mechanisch, um ihre Umgebung trotz allem
kennenzulernen.
    Das Spinnennetz hing sehr weit oben. Sie kamen gar nicht damit in
Berührung.
    Ängstlich nach oben blickend passierten beide die
gespenstische Stelle. Der Stollen verbreiterte sich wieder.
    Janita und Hay rechneten damit, daß sie irgendeinen Fang-
oder Signalfäden berührt hätten und blickten
ständig mißtrauisch und ängstlich hinter sich. Aber
nichts rührte sich.
    Der Stollen mündete in eine dämmrige Kammer, die
ebenfalls Tropfenform hatte. Sie war nur um vieles größer
und zahlreiche Ecken und Winkel unterbrachen die glatten Wände,
die steil nach oben führten, als befänden sie sich in
diesem Moment inmitten einer hohlen Säule.
    Janita lief es eiskalt über den Rücken, als sie daran
denken mußte, daß dies möglicherweise ein Abschnitt
im Innern eines der steinernen Ameisenbeine war.
    Ein wahres Labyrinth von Gängen und Stufen führte in
eine unbekannte Dunkelheit, führte in tiefer gelegene
Räumlichkeiten oder in die Höhe, die sie mit ihren Blicken
nicht ausloten konnten.
    Janita und Hay kamen sich klein und verloren vor in dieser
gewaltigen Halle, und sie wußten nicht, wohin sie sich wenden
sollten, soviele Möglichkeiten gab es.
    »Szaia wollte euch nicht haben. Das beweist: ihr seid nicht
die, die wir ursprünglich in euch vermuteten!«
    Die Stimme kam aus dem Nichts, von oben aus dem Dunkeln, und die
beiden Menschen rissen atemlos die Köpfe empor.
    Es kam ihnen so vor, als befände sich in der schummrigen Luft
an der Wand direkt vor ihnen eine Art Galerie, auf der sich winzig
klein eine schattenhafte Person bewegte, die sich kaum von der
schwarzen Felswand dahinter abhob.
    Hay und Janita blieben dicht beisammen und faßten einander
an den Händen, als wollten sie sich nie wieder loslassen.
    »Wer bist du?« fragte Hay mit rauher Stimme. »Warum
zeigst du dich nicht? Wer oder was ist Szaia? Was habt ihr mit uns
vor?«
    »Viele

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