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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fragen, auf die es viele mögliche Antworten
gibt«, machte die Stimme sich wieder bemerkbar. Sie klang ein
wenig enttäuscht, nicht unfreundlich, aber streng. »Zum
Beispiel Szaia – dreht euch um…«
    Sie gehorchten. Ihre Nackenhaare sträubten sich. In dem
breiten Stollen, den sie eben noch passierten, bewegte sich eine
mächtige behaarte Kugel, die auf langen Beinen daherschritt.
Eine Spinne von unvorstellbarem Ausmaß füllte den Schacht,
und die großen Augen glänzten wie eingesetzte Spiegel.
    »Szaia vernichtet die Feinde… das letzte Opfer
hängt noch jetzt in ihrem Netz. Aber selbst von diesem Rest wird
bald kaum mehr etwas übrig sein. Szaia frißt alle auf mit
Haut und Haaren…« Der Sprecher oben auf der steinernen
Galerie bewegte sich und trat ein wenig mehr aus dem Dunkeln. Dort
oben stand ein normaler Mensch, der ein grau schimmerndes Hemd trug,
das mit einem runden Kragen versehen war.
    »Szaia spürt die feindlichen Sinne und hilft uns…
Ich bin übrigens Thuu, und meine Aufgabe besteht darin, jede
Veränderung zu kontrollieren und weiter zu melden. Ihr
müßt eines wissen: diese Welt ist nicht mehr so, wie sie
einst war. Für uns ist kein Platz mehr, obwohl wir einst die
Herren dieser Welt waren. Ein böser Fluch hat die
Veränderung gebracht. Insekten und Ungeziefer haben die
Herrschaft über die Welt, die wir Lanak nennen, angetreten. Nur
eine Handvoll Getreuer, die dem Fluch einer bösen Macht
widerstehen konnte, hat sich hier in die Statue zurückgezogen.
Es ist möglich, daß die Veränderungen damit
zusammenhängen, daß wir eines Tages damit begannen, den
Staat und das Leben der Ameisen auf unser menschliches Leben zu
übertragen. Wir wissen heute nicht mehr, ob wir freiwillig auf
diese Idee kamen oder ob uns der Gedanke von der unsichtbaren Macht
eingeimpft wurde, welche Lanak kontrolliert und inzwischen alles
weiß… fast alles. Unsere Anwesenheit hier in den magisch
präparierten Kammern ermöglicht uns Wenigen jedoch ein
verhältnismäßig sicheres und freies Dasein. Wir sind
damit befaßt, einen Gegenzauber aufzubauen, der den
schrecklichen Zauber dieser in die Irre geführten Welt endlich
doch noch besiegt. Unsere Freunde arbeiten möglicherweise auch
daran. Wir wissen nichts über sie. Wir sind froh, daß es
uns jetzt schon gelungen ist, das Ungeziefer durch unsere Gedanken so
weit zu steuern, daß wir eine gewisse Macht auf das Leben hier
in den Verstecken und den übrigen Kammern der Statue
ausüben können.«
    Janita Mooneys Augen wurden schmal. Dieser Fremde dort oben sprach
von den Menschen, von denen sie überfallen wurden?!
    Ein seltsamer Verdacht stieg in ihr auf, aber der war so
ungeheuerlich, daß sie es nicht wagte, diesen Gedanken zu Ende
zu denken.
    »Wir hatten plötzlich Hoffnung, daß unsere Freunde
einen Weg gefunden hätten, den Bann aus eigener Kraft
abzustreifen. Aber offensichtlich ist dem nicht so. Ihr seid Fremde,
ihr kommt von einer Welt, die wir nicht kennen, ihr habt auch nichts
mit den Verwandelten zu tun…«
    In der Nähe des Sprechers tauchten nun weitere Gestalten auf.
Hay und Janita zählten insgesamt sieben. Sie waren alle gleich
gekleidet, wirkten aber in Größe und Statur
unterschiedlich.
    »Dies hat euch das Leben gerettet, denn daß Szaia euch
in Ruhe ließ, beweist, daß ihr nichts mit den Herrschern
dieser Stätte zu tun habt, daß ihr nicht mit den
Mächten sympathisiert, hinter denen der furchtbare Molochos
steht.«
    Das warf neue Fragen auf, und der geheimnisvolle Sprecher auf der
Galerie fühlte sich veranlaßt, seine Erklärungen
umfangreicher abzugeben.
    »Wir sind die Letzten einer großen Rasse. Unsere
Freunde und Angehörigen leben als Großameisen an
verschiedenen Orten dieser unwirtlich und triste gewordenen Welt. Sie
waren einst Menschen wie wir, Menschen wie ihr… und diejenigen,
die ihr als Menschen kennengelernt habt – sind in Wirklichkeit
jene Ameisen, deren Leben und Staatsaufbau wir erforschten. Menschen
wurden zu Ameisen – Ameisen wurden zu Menschen, wobei die
Größenverhältnisse sich im gleichen Maßstab
veränderten!«
     
    *
     
    Sekundenlang herrschte bedrückende Stille nach diesen Worten.
Dann fuhr der Sprecher oben auf der Galerie fort:
»Molochos’ Zauberkraft hat die ganze Welt der Ameisen in
die Welt der Menschen versetzt – und die Welt der Menschen in
die der Ameisen umgewandelt. Sinnlose Kämpfe finden statt, alle
Rollen wurden vertauscht… hier besteht eine verkehrte Welt. Neue
Gesetze sind

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