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Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zu erklären, trat er auf Astritt zu,
zückte das Messer und schnitt ihr, ehe sie sich versah, in die
Fingerspitze ihres linken Zeigefingers.
    Astritt fuhr zusammen.
    Blut quoll aus der brennenden, tiefen Wunde.
    Holesh fing das Blut in dem Becher auf und vermengte es mit dem
Gift der Schlangen.
    Dann trat er noch mal zurück, ohne ihr einen Blick zu
gönnen.
    Astritts Herz schlug wie rasend, und sie war bereit, alles
für einen bösen, und wirklichen Traum zu halten, aus dem
sie jedoch trotz wilder Entschlossenheit nicht erwachen konnte.
    Sie sah, daß Holesh zurück zu den beiden Schlangen ging
und sich dazwischenstellte.
    In dem großen Schatten hinter ihm vollzog sich eine
Bewegung. Im gleichen Moment schlugen aus den Köpfen der
Schlangen lodernde Flammen und fraßen sich knisternd und
züngelnd über den glatten, schimmernden Schädel. Die
Hitze ließ die Schädel zusammenschmoren. Dicke, zähe
und graue Tropfen fielen zu Boden.
    Holesh mußte einige mit seinem Gefäß auffangen
und ebenfalls unter den Sud mischen, den er schließlich Astritt
reichte.
    »Trink!« forderte er sie auf.
    Alles in ihr wehrte sich. Ihre Nackenhaare standen zu Berge.
»Ich denke nicht daran!« stieß sie hervor.
    Sie wollte ihm das Gefäß aus der Hand schlagen. Ihre
Hand war schwer wie Blei, fiel ihr förmlich herunter, und sie
hatte nicht mehr die Kraft, sie erneut anzuheben. Die gespenstische,
fremdartige Atmosphäre und Umgebung schienen sie förmlich
zu lähmen.
    Er setzte ihr das Gefäß an die Lippen, drückte ihr
den Kopf zurück – und träufelte ihr Schluck für
Schluck den widerlich bitter schmeckenden Sud ein. Astritt blieb
nichts anderes übrig, als den Becher bis zur Neige zu
leeren.
    Danach wollte sie etwas sagen. Aber kein Laut kam mehr über
ihre Lippen. Eine bleierne Müdigkeit schlich sich in ihr Gehirn
und löschte ihr Bewußtsein aus. Sie zitterte am ganzen
Körper wie Espenlaub, und ihre Haut wurde minutenlang grau wie
Asche.
    Das magische Getränk zeigte nur einige Augenblicke lang
äußerlich erkennbare Wirkungen, die sehr schnell
verflogen. Was es aber im Innern hinterließ, das wurde manifest
und würde seine Wirkung erst viel später zeigen.
    Das Blut nahm Gift, Eigenblut und die Substanzen der geschmolzenen
Schlangenschädel auf und transportierte alles auf seinem
Kreislauf durch den Körper rasch zum Gehirn.
    Hier wurde es wirksam, hier setzten sich die Wirkstoffe ab,
veränderten das körpereigene Gewebe im Hirn,
übernahmen Funktionen und programmierten den Ablauf der
winzigsten Zellorgane.
    Im Hirn blieb ein hauchdünnes Gespinst fremdartiger Zellen
zurück, die von nun an Astritt Revens Denken und Fühlen in
ganz bestimmten Situationen beeinflussen sollten.
    »Das Werk ist vollbracht«, sagte triumphierend
Molochos’ Stimme aus dem Schatten. »Du hast mir deine Treue
unter Beweis gestellt. Sie wird zurückkehren und wird sich an
nichts mehr erinnern. Sie wird ihr Leben so fortführen wie
bisher. Aber es werden Stunden und Tage kommen, wo sie weiß,
daß sie sich mit dir in Verbindung setzen muß, um dich
einzuweihen in Experimente, daß sie dir Menschen nennen
muß, deren Fähigkeiten und Kenntnisse gefährlich
werden könnten. Für dich und für meine
Pläne… Schaffe die anderen noch herbei, daß sie
ebenfalls deinem Willen unterstehen, ohne es zu ahnen.«
    Der Schatten blieb, wo er war. Schattenhände nahmen Holesh
den unheiligen Umhang von den Schultern, und Frank war wieder so wie
immer.
    Die flockige Dämmerung sickerte wieder in sich zusammen, und
Finsternis entstand. Finsternis aus diesem Reich ging über in
den Keller, aus dem sie gekommen waren.
    Frank Holesh riß ein Streichholz an.
    Astritt lag am Boden in der Ecke. Er war ihr behilflich, auf die
Beine zu kommen, und sie merkte nichts davon.
    Es dauerte einige Sekunden, ehe sie wieder bei vollem
Bewußtsein war, und es kam ihr so vor, als würde ihr
Gespräch sich an jener Stelle fortsetzen, da Frank ihr die
verschiedenen unheimlichen Szenen, die irgend etwas mit dem Leben
Garry Shaws alias Joe Maclens zu tun hatten, erklären
wollte.
    Die Minuten unmittelbar vor seiner Aufforderung, sich auf den
Boden zu setzen, den Kopf an die Wand zu lehnen, waren ebenso
vergessen wie jene Zeit drüben in dem bizarren Tempel mit dem
abgestuften schwarzen Himmel. Ausgelöscht aus ihrem
Bewußtsein war die widerliche Szene, als sie das magische
Getränk, vermischt mit ihrem eigenen Blut, hatte trinken
müssen.
    Der Schnitt in ihrer Fingerkuppe war

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