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Macabros 049: Die Qualligen aus der Mikrowelt

Macabros 049: Die Qualligen aus der Mikrowelt

Titel: Macabros 049: Die Qualligen aus der Mikrowelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Jeder hatte Angst, den
verfluchten Ort zu betreten, den offensichtlich ein Dämon auf
seinem Weg gestreift hatte…«
    Francoise Value und das zweite Opfer jener Nacht in Paris, ein
Mann namens Philipe Vrangeville, befanden sich im Leichenhaus.
    Dorthin zumindest waren die beschlagnahmten Opfer gebracht
worden.
    Wenn Francoise Value und Philipe Vrangeville aber von jenen
rätselhaften Mächten aus einer jenseitigen, unsichtbaren
Welt umgebracht wurden, die mit den »Qualligen« identisch
waren, dann fehlte noch die Fortsetzung dessen, was Claudius
Johannitus Ellerbrecht vor mehr als dreihundert Jahren als
»unmittelbar darauffolgend« umschrieben hatte.
    Zwischen den Berichten über das ausgerottete Dorf und seinen
eigenen Beobachtungen auf der Suche nach »Qualligen« lagen
insgesamt sieben Jahre.
    Seltsam – die Zahl sieben! Sie hatte immer magische Bedeutung
gehabt. Auch im Leben des Mönchs Claudius waren im siebener
Rhythmus bestimmte höchst bemerkenswerte Ereignisse
aufgetreten…
    Die »Qualligen« schienen im ersten Fall, unmittelbar
nach ihrer Ankunft in dem Dorf vergessen zu haben, was sie mit dem
Tod der Bewohner eigentlich bezweckten. Durch das Verschwindenlassen
der Leichen hatten sie nachvollzogen, was sie im zweiten Fall
unmittelbar erledigten. Unter den beobachtenden Blicken des
Mönchs.
    Ob es Zusammenhänge gab oder nicht – er wollte es genau
wissen.
    Draußen wurde es dunkel.
    Die Zeit war günstig, etwas zu unternehmen.
    Für Morell wäre der Weg nach Paris mit Umständen
und großem Zeitaufwand verbunden gewesen. Für Mirakel war
es die Sache eines Moments.
    Frank Morell verwandelte sich in Mirakel…
     
    *
     
    Er trug den flachen, halbmondförmigen Kristall stets bei
sich.
    Wie durch Zauberei lag er plötzlich in seiner Hand.
    Er preßte ihn gegen die Brust in Höhe seines
Herzens.
    Aus dem flachen Kristall zuckten sieben Blitze, die sich in seinen
Körper bohrten und ein seltsames, nicht gerade unangenehmes
Prickeln verursachten.
    Ein flimmerndes Lichtfeld, wie eine Aura, legte sich um seinen
Leib, der im nächsten Augenblick verändert war.
    Unter Kräften, die er selbst nicht verstand, änderte
sich sein Äußeres. Sein Körper war plötzlich wie
von einer anderen Haut bedeckt, die in einem warmen Rotton gehalten
war. Seine Füße steckten in goldfarbenen, enganliegenden
geschmeidigen Stiefeln, die oben an der Außenseite kleine
goldene Flügel trugen. Seine Hände steckten in
Stulpenhandschuhen, die ebenfalls an den Außenseiten mit
kleinen goldfarbenen Flügeln versehen waren.
    Als der Kristall seinen Körper berührte, wurde
gleichzeitig ein kosmischer Magnetismus frei, der verhinderte,
daß der Kristall sich löste, als Morell – nun Mirakel
– die Hand von seiner Brust nahm. Der Mirakel-Kristall war mit
der wie ein Trikot anliegenden Haut verschmolzen und wirkte wie ein
Abbild auf dem roten Untergrund.
    Das Gesicht des Mannes hatte sich nicht verändert. Aus Frank
Morell aber war – Mirakel, der Dyktenmann, geworden. Wie einst
vor Jahrhunderttausenden oder einer noch größeren
Zeitspanne war er imstande, das zu tun, was für seine Vorfahren
selbstverständlich gewesen war.
    Die Schwerkraft hatte keine Bedeutung mehr für ihn. Er war
imstande zu fliegen…
    Er verließ das dunkle Wohnzimmer, das zur Straße lag
und in dem die Verwandlung stattgefunden hatte.
    Mirakel öffnete das Schlafzimmerfenster zum Hof, streckte die
Arme aus und schwang sich in die Luft.
    Lautlos und schnell jagte er über die Dachwölbung in den
nächtlichen Himmel über der hektischen Stadt.
     
    *
     
    Die automatische Kamera, die heimlich in der Wohnung des
gegenüberliegenden Hauses installiert war, reagierte infolge der
an den Dachschindeln und den Regenabflußrohren angebrachten
sensorischen Meßinstrumente des Beobachterhauses auf Wärme
und Bewegung.
    Die Umschaltung erfolgte exakt und blitzschnell.
    Innerhalb einer einzigen Sekunde wurden fünfhundert Bilder
geschossen.
    Die Bewegung über dem gegenüberliegenden Haus war den
Sensoren nicht entgangen. Mirakels Abflug wurde auf einen
infrarotempfindlichen Film gebannt.
     
    *
     
    Alltag an der Seine… Dazu gehörte auch, daß
André Frelon um 19.30 Uhr seinen Dienst im Leichenhaus
antrat.
    Frelon war sechsundfünfzig und seit zwanzig Jahren mit diesem
Dienst vertraut. Am liebsten war er über Nacht in dem massiven
Gebäude.
    Da herrschte nicht so eine Hektik wie tagsüber, und trotzdem
wurde es einem nie langweilig. In einer Stadt wie Paris

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