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Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Titel: Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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weiterexistieren und Octlans Arbeit
fortführen. Joe Octlan wird weiterhin auf den Gebieten
tätig sein, über die er so gut Bescheid wußte. In
zahllosen Filmen hat er Unheil und Gespenstisches gezeigt. Joe Octlan
hat die Tore zum Reich des Grauens nur spaltweit geöffnet. Nun
wird ein Joe Octlan kommen, der die Tore weit aufklappen
läßt. Die Katastrophen, die in den Filmen nur gespielt
waren – sie werden wirklich kommen! Im Namen Rha-Ta-N’mys,
die meine Herrin ist…«
    Die letzten Worte hörte der Sterbende schon nicht mehr. Sein
Kopf fiel auf die Seite, seine Augen blickten starr.
    Ronald Martins Körper war tot – und mit ihm war der
darin gefangene Geist des Regisseurs zugrunde gegangen.
     
    *
     
    Sanft spülten die Wellen an den weißen Strand der
unsichtbaren Insel.
    Auf Marlos waren sie wieder vereint worden. Nach einer langen Zeit
voller Hoffnung und ungewissen Wartens war es Björn Hellmark mit
Hilfe des Grauen Riesen Bho-Ktha geglückt, die Netze zu
zerreißen, die sein Erzfeind Molochos um ihn gesponnen
hatte.
    Molochos sah sich schon am Ziel, als Hellmark in das Blutsiegel
fiel und damit jenes geheimnisvolle Land betrat, das Molochos bereits
unterworfen hatte und in dem auch seine dämonischen Träume
und Wahnvorstellungen zu Hause waren.
    Hellmarks Auftreten dort aber hatte ein wenig am Netz der
Sicherheit gezerrt, und die Begegnung mit dem Ameisenvolk hatte
gezeigt, daß es selbst dort, wo Molochos mit fester Hand
herrschte, kleine Gruppen gab, die Widerstand leisteten und hofften,
daß sich dieser Widerstand gegen eine absolute Herrschaft der
Dämonen irgendwann doch mal auszahlte.
    Die ersten Tage nach seiner Rückkehr galten dem
Gespräch, der Sammlung, des
›Wieder-zu-sich-selbst-Findens‹.
    Da waren Carminia und Pepe, die sich so sehr nach ihm gesehnt
hatten. Sie waren glücklich über seine Rückkehr, aber
seine Rückkehr war auch vermischt mit einem Wermutstropfen: Bis
zur Stunde war das Schicksal Rani Mahays ungeklärt. Der Inder
war gleich ihm durch den Spiegel der Kiuna Macgullyghosh gegangen und
war in den Wirbel rätselhafter und schlimmer Ereignisse geraten.
Ereignisse, die Raum und Zeit auf den Kopf stellten und jenseitige
Welten verändert hatten.
    Die Ruhe nach all den Aufregungen tat ihm gut.
    Im Nachhinein wurde er endlich in die Lage versetzt, über die
Dinge nachzudenken und sie nun aus höherer, überlegener
Warte aus zu betrachten.
    Der Weg nach Tschinandoah, die Begegnung mit Tamuur, dem
Scharlachroten, der Fehler, den er beging mit der Puppe des
Somschedd… sein Eingang in den Hades, wo ihm im letzten
Augenblick ein Teil der entscheidenden Botschaft aus Tschinandoah
doch noch vor der Nase weggeschnappt wurde… seine Abenteuer auf
der Welt der Kaythen… sein Dasein als Prinz Ghanor… wie ein
Film rollten die Dinge vor seinem geistigen Auge ab, als er am Strand
lag – Carminia in den Armen – und die wärmenden
Strahlen der Sonne genoß.
    Pepe übte sich im Wasserskilaufen. Er hatte mit der ihm
eigenen Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit aus einem Baum einen
breiten Streifen herausgeschlagen und ihn sauber bearbeitet.
    Von Rani Mahay hatte der junge Mexikaner aus einem Urwalddorf
Yukatans dabei eine Menge gelernt. Unter der hauptsächlichen
Leitung des Inders waren hier auf Marlos eine Reihe von Häusern
entstanden, die nun ein regelrechtes kleines Dorf bildeten. Diese
Häuser waren bereit, ihre zukünftigen Bewohner aufzunehmen.
In erster Linie sollten Menschen hierher kommen, die verfolgt wurden
oder belächelt, die überzeugt davon waren, über
paranormale Fähigkeiten zu verfügen, die sich aber nicht
trauten, sich anderen mitzuteilen. Aus diesem Grund gerieten solche
Medien oft in tödliche Fallen. Die Gegner kamen aus einer
jenseitigen Welt und setzten alles daran, diejenigen, die ihre
warnenden Stimmen erhoben, entweder unmöglich zu machen oder
verschwinden zu lassen oder ihre Einweisung in Irrenanstalten zu
forcieren.
    Ein weites, unbestelltes Feld lag vor Hellmark, und oft hatte er
das Gefühl, daß die Mission, die man ihm aufgetragen und
deren enorme Wichtigkeit er erkannt hatte, über seine
Kräfte gingen.
    Seit seiner ersten Begegnung mit dem Übersinnlichen war viel
geschehen. Er hatte Kräfte und Fähigkeiten entwickelt, und
ihm waren im Lauf der Zeit verschiedene Hilfsmittel zugeflossen, die
ihm im Kampf gegen seine oft unsichtbaren Widersacher entscheidende
Aktionen ermöglichten.
    Er konnte sich ein Leben ohne den Spiegel der Kiuna

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