Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Titel: Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Tom und der lange Ted.
Die beiden machen jeden Quatsch mit. Wenn sie denen gesagt haben,
daß sie sich für ein paar Stunden in den Stollen
verstecken sollen, dann machen die das auch. Sie brauchen
wahrscheinlich eine Sensationsstory, Mister Hopkins. Wahrscheinlich
reicht Ihnen das nicht, was hier passiert ist. Kleiner Erdstoß.
Keine Toten, keine Verletzten. Das ist ja nichts, wenn man bedenkt,
wie viele tausend Menschen bei dem letzten großen Erdbeben in
San Francisco oder in Friaul umgekommen sind. Da können wir ja
nicht mithalten…«
    »Sheriff!« preßte Hopkins aufgebracht zwischen den
Zähnen hervor. »Machen Sie mit so etwas keine
Witze…«
    »Eben das will ich Ihnen mit meinen Worten sagen, Hopkins.
Ich habe hier alle Hände voll zu tun, und Sie wollen mich auf
ein paar Gespenster hetzen, die Ihrer Phantasie entsprungen sind.
Riesenschnecken mit Horntentakeln und einem Saugloch, das bequem
einen Menschen in sich aufnehmen kann. Erzählen Sie Ihre
Horrorgeschichten jemand anders, aber nicht mir! Riesenschnecken! Das
hab’ ich ja noch nie gehört!«
    »Ich auch nicht. Aber ich hab’ sie gesehen.«
    »Wo sollen die denn herkommen, Hopkins?«
    »Keine Ahnung!« Hopkins war verzweifelt. Er hätte
sich die Haare raufen können. »Vielleicht kommen sie aus
der Erde. Das Erdbeben, Sheriff! Möglich, daß da oben in
den Stollen irgend etwas geplatzt ist zum Erdinnern hin
und…«
    »Ich glaube eher, bei Ihnen ist etwas geplatzt, Mister
Hopkins. Rufen Sie den Arzt an, vielleicht kann er noch etwas
flicken. Mich lassen Sie bitte jetzt in Ruhe, ich habe noch zu
tun… Und noch etwas: Sie können mich natürlich gern
wieder anrufen, wenn Sie so ’ne Riesenschnecke durch die Stadt
marschieren sehen. Vielleicht mach’ ich mir dann die Mühe
und lauf’ zum Fenster… aber wehe, wenn ich dann keine sehe.
Sie können einstweilen darüber nachdenken, was ich dann mit
Ihnen mache, Hopkins!«
     
    *
     
    Er ärgerte sich. Er hätte es anders anfangen sollen.
    Hopkins rief seine Redaktion in Dayton an und erzählte dem
Chefredakteur haarklein die Ereignisse, die sich abgespielt hatten,
deren Zeuge er geworden war.
    »Billy!« Die Stimme des Mannes am anderen Ende der
Strippe klang scharf. »Willst du uns hier auf den Arm nehmen
– oder wie hast du dir die ganze Sache gedacht?«
    Man glaubte ihm auch in der Redaktion nicht…
    Kein Wunder. Die Vorgänge waren so rätselhaft und
phantastisch, daß sie niemand ernst nehmen konnte.
    Und Hopkins war so weit in die Defensive gedrängt, daß
er selbst schon daran zu zweifeln begann, ob er das Erlebnis wirklich
gehabt hatte oder nicht…
    »Okay«, murmelte er schließlich geschlagen und
wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über seine
schweißglänzende Stirn. »Aber die Bilder, John, die
werden es beweisen! Ich laß sie entwickeln, noch in dieser
Stunde. Wenn auch nur eine einzige Aufnahme etwas geworden ist, dann
müßt ihr mir glauben – und dann werdet ihr es noch in
der Sonderausgabe heute abend bringen!«
    »Wir sind zu jeder Schandtat bereit, Billy. Wir bringen das
Ganze – allerdings dann in einer etwas abgemilderten Form. Wir
wollen schließlich nicht ganz unglaubhaft werden. Lassen wir
uns überraschen.«
     
    *
     
    Die Überraschung ließ nicht auf sich warten.
    Billy Hopkins verhandelte mit einem Fotografen, der den halbvollen
Film sofort bearbeitete. Das Ergebnis, das herauskam, war erstaunlich
und erschreckend zugleich.
    Zwei Aufnahmen zeigten deutlich das Ungetüm aus einer fremden
Welt, wie es seine Saugöffnung weit aufriß und der hagere
junge Mann aus Hatonshire, von panikartigem Entsetzen erfüllt,
im Schlund der Bestie verschwand.
    Das zweite Bild zeigte das Ungetüm aus allernächster
Nähe, so daß Einzelheiten zu erkennen waren. Auf dem
Ungetüm saß triumphierend in beherrschender Pose –
Joe Octlan!
    Die anderen Schnappschüsse waren verwischt und verwackelt und
nicht zu verwenden.
    Hopkins raste nach Dayton. In der Redaktion besprach er sich mit
dem Chefredakteur. Der war trotz allem nicht bereit, den
Sensationsbericht in der Form zu bringen, wie Billy Hopkins das gern
gehabt hätte.
    »Da ist etwas faul, Billy. Begreifst du denn das nicht?
Octlan hat sich einen Gag ausgedacht, allerdings zu einem recht
ungünstigen Zeitpunkt. Als er jedoch in Hatonshire anreiste,
konnte er nicht wissen, daß am gleichen Tag die Erde dort beben
sollte.«
    »Vielleicht doch, John…«
    »Unsinn! Diese Leute vom Film brauchen einen Aufreißer.
Octlan ist

Weitere Kostenlose Bücher