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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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genügend Schutz boten.
    Er mied die Nähe der Menschen – und lief ihnen praktisch
doch in die Arme!
    Denn: es blieb ihm gar nichts anderes übrig.
    »Da vorn ist er! Er läuft wieder in das Haus
zurück. Jetzt kriegen wir ihn!«
    »Na, das gibt eine Sensation! Ruft doch schon mal die Zeitung
an, und das Fernsehen! Die Marsbewohner sind
gelandet…!«
     
    *
     
    Cynthia alias Jennifer, wie sie sich jetzt nannte, konnte nur den
Kopf schütteln über soviel Unsinn.
    Sie sah, daß der Fremde, der seinen Kopf versteckte, genau
an dem Obststand vorüberrannte, daß er in seiner
Verzweiflung und Ratlosigkeit offenbar die Orientierung verloren
hatte.
    Er erkannte erst jetzt, daß er in eine Sackgasse lief und
prallte zurück, fast zu spät. Er rannte gegen den Stand.
Einige Kisten mit Apfelsinen und Grapefruits gerieten ins Wanken.
    Die Obstverkäuferin gab einen schrillen Schrei von sich, der
markerschütternd und gänsehauterzeugend alles
übertönte und über den Platz hallte, als würde er
von unsichtbaren Lautsprechern übertragen.
    So schrie niemand, der nur Angst hatte, daß eventuell einige
Obstkisten umkippten. So schrie nur jemand – der
Todesängste ausstand, der etwas sah oder erlebte, was er nicht
begreifen konnte!
     
    *
     
    Da warf sich der Verfolgte zur Seite.
    Die Obstfrau schrie noch immer und stand gleichzeitig da wie zur
Salzsäule erstarrt. Sie bekam überhaupt nicht mit,
daß die drei obersten Kisten nach vorn kippten und die
Apfelsinen und Grapefruits auf den Boden klatschten und
davonrollten.
    Der Mann, der die Jacke über den Kopf gezogen hatte, lief an
der Wand entlang und bog um die Ecke, als die Verfolger schon
bedrohlich nahe waren.
    Der Lärm verlagerte sich und verebbte schließlich. Es
sah ganz so aus, als wäre es dem Fremden gelungen, eine
Nebenstraße zu erreichen und dorthin zu flüchten.
    Kopfschüttelnd kam Cynthia alias Jennifer an den Obststand,
wo die Frau mit zitternden Händen begann, die Früchte
entgegenzunehmen, die der Jugendliche schnell vom Boden
aufpflückte und ihr reichte.
    Die meisten Passanten standen neugierig und passiv herum und
standen in die Richtung, in die sich der Fliehende und die Verfolger
begeben hatten.
    Zwei, drei Leute schienen sich plötzlich zu entsinnen,
daß es wohl besser wäre, mitzuhelfen, die davonrollenden
Früchte aufzulesen, ehe sie zertreten wurden und der Frau am
Obststand dadurch finanzieller Schaden entstand.
    »Was war denn los?« erkundigte Cynthia sich und half
beim Auflesen der Früchte. »Warum haben Sie denn so
geschrien?«
    Die Obstfrau atmete noch jetzt schnell und flach, und ihr Gesicht
war kalkweiß. Sie wischte sich über die Stirn und streifte
das angegraute Haar zurück.
    »Sie haben geschrien, als ob der Mann sie hätte
töten wollen«, fügte Cynthia hinzu.
    Die Augen der Frau wurden untertassengroß. »Mann? Sie
reden von einem Mann?« fragte sie mit schwacher, bebender
Stimme. »Der Satan – ich habe den leibhaftigen Satan
gesehen, Miss…! Das war kein Mensch, der sich einen Scherz
erlaubte, der sich eine Maske aufgesetzt hatte… das war
echt… das war Fleisch und Blut, wie ich hier lebend und atmend
vor ihnen stehe, Miss…«
    »Was haben Sie denn gesehen?«
    »Sein Gesicht, das er mit Recht vor den Blicken all dieser
Menschen hier… verbergen wollte…«, wisperte die Frau,
die nicht in der Lage war, ruhig, gefaßt und klar zu sprechen.
Cynthia Moreen mußte höllisch aufpassen, um die Worte zu
verstehen. »Sein Schädel war rund… wie eine
Kugel… er hatte zwei runde, tiefliegende, wimpernlose
Augen… keine weiteren Sinnesorgane… keine Ohren, keine
Nase… ein großes Maul… wie das eines Haifisches…
auf seinem Schädel wuchs ein Kamm, der hornartig war und sich
bis tief in den Nacken hinabzog…«
    Da konnte Cynthia nicht anders.
    Sie schrie auf und wurde totenbleich.
    Die Frau sah sie an. »Sehen Sie«, wisperte sie.
»Sie hatten nicht den Anblick… schon aus dem, was ich Ihnen
sage… erschrecken Sie.«
    Die Frau konnte nicht ahnen, was in dieser Sekunde in Cynthia
Moreen vorging!
     
    *
     
    Plötzlich war alles wieder da.
    Es schien, als wären die Gedanken, die Erinnerungen und
Bilder nur eine Zeitlang verschüttet gewesen. Nun drangen sie
machtvoll an die Oberfläche ihres Bewußtseins und
erfüllten sie ganz.
    Ihre Zeit im Schattenreich! Die Begegnung, der Überfall durch
die Kugelköpfe!
    Die Beschreibung, die diese ahnungslose Frau gab, paßte
haargenau.
    Cynthia wankte. Vor ihren Augen begann

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