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Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Titel: Macabros 056: Die Leichenpilze kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verschließen.
    Der Geheimnisvolle, der über ihren späten Schritt genau
Bescheid wußte, schien dieses Vorkommnis schon viele Stunden
zuvor vorausgeahnt zu haben. Zu einem Zeitpunkt, als weder Carminia
noch er überhaupt ahnten, welche Absicht sie später in die
Tat umsetzen konnten.
    Ein Blick in die Zukunft war getan worden!
    Jemand hatte den Vorhang, der Marlos und seine Rätsel
verbarg, ganz offensichtlich angehoben. Jemand – oder etwas?
    Glühendheiß lief es Hellmark über den Rücken,
als er verzweifelte Überlegungen anstellte. Und eine Lösung
fand!
    Das steinerne Amulett war ein Fremdkörper und erst seit
kurzem auf der Insel! Konnte er davon ausgehen, daß dieses
geheimnisvolle »Bild des Herrschers aus der Tiefe«, das von
Molochos und seinen Schergen zurückerobert werden sollte, schuld
daran war? Funktionierte es als eine Art Gedanken- oder
Zukunftssender und -empfänger?
    So absurd dieser Gedanke im ersten Moment schien, Hellmark kam
nicht los davon. Zuviel Phantastisches hatte er schon erlebt, um
diese Überlegung gleich zu verwerfen.
    »Eine Rate hast du erhalten«, sagte Macabros
unvermittelt zu Jim Dogan. »Die zweite wird dir überbracht.
Du hast deinen Auftrag fast erfüllt. Bevor ich dich und deinen
Freund bei der Polizei abliefere…«
    »Polizei?« echote Dogan. Er zog scharf die Luft durch
die Nase.
    »Sie suchen die Täter. Ich werde diese Täter frei
Haus liefern, ja. Das Recht wird seinen Weg gehen, es steht mir nicht
zu, hier Richter zu sein. Andere sind dazu berufen. Aber es geht mich
viel an, was dazu führte, daß du so gehandelt hast und
nicht anders. Ich muß den Auftraggeber kennenlernen. Ist er
Dämon, Mensch – oder ist es Molochos
persönlich?«
     
    *
     
    Er hatte noch viele Fragen auf dem Herzen. Und er stellte sie.
    So erfuhr er, daß man Jim Dogan und seinem Kumpan insgesamt
zehntausend Dollar für den Mord zur Verfügung gestellt
hatte. Dogan und der Fahrer des Lieferwagens waren angestellt in der
Reinigung. Was niemand wußte: Dogan war in gewissen Kreisen
dafür bekannt, schmutzige Arbeit mit der Waffe zu erledigen.
    Vor wenigen Tagen erst, so berichtete er, sei ein Unbekannter an
ihn herangetreten und hätte ihm den Vorschlag gemacht.
    Björn Hellmark und die junge Brasilianerin wurden ihm genau
beschrieben. Heute – mit Einbruch der Dunkelheit – sollten
Hellmark und Carminia Brado den Broadway entlangkommen. Die Stunde
genau hatte der geheimnisvolle Auftraggeber nicht angeben
können. Aber im großen und ganzen hatten seine Hinweise
gestimmt. Am Mittag dieses schrecklichen Tages, der Carminia an den
Rand des Grabes gebracht hatte, stahlen Jim Dogan und sein Kollege
vierzig Meilen von New York entfernt den Pontiac, versahen ihn mit
einem gefälschten Nummernschild und fuhren den Broadway auf und
ab, in der Erwartung, die Opfer zu erspähen.
    Es ging nicht alles glatt. Hellmark kam mit dem Schrecken davon.
Carminia schwebte in Lebensgefahr.
    Immer wieder gingen diese Dinge durch Hellmarks und damit durch
Macabros’ Kopf, während der Doppelkörper unten in der
dunklen, abgelegenen Hafenstraße alles in die Wege leitete.
    Die Dinge hier waren so gelaufen, daß die weiter abseits
wohnenden Einwohner nicht mal auf den Krach aufmerksam wurden.
    Macabros und Jim Dogan hatten ihren Part allein ausgetragen.
    Macabros ging um Jim herum, um die automatische Faustfeuerwaffe
aus dem zusammengedrückten Karton zu holen.
    Der Ganove und Mordschütze glaubte, aus der augenblicklichen
Situation Kapital für sich schlagen zu können. Er
stieß sich von der Schuppenwand ab und begann zu laufen.
    Macabros kümmerte sich scheinbar überhaupt nicht um den
Fliehenden. Er stellte die Waffe sicher und zerrte den inzwischen zu
sich Kommenden aus dem Führerhaus des Fahrzeugs.
    Jim Dogan jagte zum Hafen hinunter. Der Ganove warf hin und wieder
einen Blick zurück. Sein Widersacher tauchte nicht wieder auf,
und so war Dogan überzeugt davon, hier in dieser
unzugänglichen Umgebung ein brauchbares Versteck zu finden.
    Er sah sich getäuscht. Er hatte es nicht mit einem Gegner zu
tun, den man in die normale Kategorie einstufen konnte. Das wurde ihm
zum dritten Mal bewußt gemacht.
    Jim Dogans Ziel war ein altes Lagerhaus, das wie ein flacher
Wellblechwürfel neben einem Berg schrottreifer Autoteile stand.
Hier war es besonders dunkel und abgelegen, und Dogan war
überzeugt davon, daß er dem Gegner entkäme.
    Doch das war ein Trugschluß.
    Dogan konnte nicht untertauchen.
    Resigniert ließ

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