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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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magischen Ruf, den sie im Wachzustand nicht kannten,
losgelassen und einen der Leichenpilze herbeigeholt. Durch ihn sollte
Hellmark ausgelöscht, sollte gleichzeitig das Amulett des
Herrschers in der Tiefe entwendet werden.
    In der Tat stellte sich heraus, daß Patrick und seine
Mitarbeiter sich in dem kleinen Konferenzsaal versammelt hatten, in
dem sie sonst geschäftliche Dinge besprachen. Dort saßen
sie noch jetzt beisammen und diskutierten über die Probleme, die
noch keiner gelöst hatte, und es war für sie eine kalte
Dusche, als sie erfuhren, was sich da draußen abgespielt hatte.
Sie hatten nicht mal den Schuß vernommen, so weit weg waren sie
gewesen.
    Erst danach waren die hier Versammelten wieder zu sich
gekommen.
    »So kann's nicht weitergehen«, bekräftigte Patrick
nochmal. »Die Situation ist unerträglich. Draußen
bewacht man den Park und die Pfade – und wir lassen gegen
unseren Willen hier Gefahrensituationen entstehen, vor denen wir uns
selbst schützen müßten.«
    Was war zu tun?
    Patrick machte selbst den Vorschlag, eine Detektei zu informieren
und mehrere Männer und Frauen zu engagieren, die nur einen
einzigen Auftrag hatten: sie zu bewachen und beim Auftreten der
ersten Verwandlungssymptome sofort etwas zu unternehmen.
    »Man muß uns vor uns selbst bewachen«, knurrte
Patrick. »Das hört sich traurig an, trifft aber den Nagel
auf den Kopf. Wenn die Verwandlung anfängt, muß jemand da
sein, der uns einsperrt oder fesselt.«
    »Und selbst dann ist es fraglich, ob es ein
hundertprozentiger Schutz ist«, machte Björn Hellmark sich
bemerkbar. »Ihr steht geistig untereinander in Verbindung. Im
Zustand eurer dämonischen Trance tauscht ihr Gedanken und
Hinweise aus. Auch wenn ihr eingesperrt seid und bewacht werdet, kann
eintreten, was du eigentlich verhindern willst, Rich: Signale an die
Pilze zu senden und ihr Auftauchen herbeizuführen. Aber dieses
Risiko ist wert, daß man es eingeht. Ihr selbst zumindest
könnt, wenn ihr beobachtet werdet, nichts aus eigenem Antrieb
tun, was einem andern Menschen, der sich euch anvertrauen will oder
eure Hilfe braucht, gefährlich werden kann. Dies alles kann nur
eine Übergangslösung sein…«
    »Die hoffentlich so schnell wie möglich beendet
wird.« fügte Patrick hinzu, und er sprach das aus, was alle
dachten und worunter alle litten, ohne es aus eigener Kraft beenden
zu können. Dabei arbeiteten sie selbst – geistig und
körperlich – seit dem Bewußtwerden ihrer Lage an der
Befreiung aus den unsichtbaren Fesseln des Dämonenfürsten
Molochos. Aber wenn die Macht des grausamen Fürsten sie
überflutete, dann konnten sie dem nichts entgegensetzen, dann
waren sie nicht Herr ihres Willens.
    Es wäre unsinnig gewesen, Patrick und seine Mitarbeiter zu
fragen, welche Nachrichten sie empfangen, welche Stimmungen und
Gefühle sie durchgemacht hatten. In diesem Zustand standen sie
nämlich auch in Verbindung mit dem einen, von dem aus diese
Situation provoziert worden war: Frank Holesh. Für Hellmark gab
es nicht mehr den geringsten Zweifel, daß er für die Lage
der Dinge verantwortlich zu machen war, daß er ein Tor
aufstieß, in das er alle anderen mit hineinriß. Nur, wie
die Dinge im einzelnen zusammenhingen, das wußte auch er noch
nicht.
    Patricks Entscheidung, Privatdetektive anzuheuern, war richtig und
gut, aber sie packte das Übel nicht an der Wurzel.
    Björn hoffte, durch weiterführende Erkenntnisse die
Misere in diesem Haus zu beenden.
    Der erneute Angriff durch die Leichenpilze bewies, wie brisant die
Lage sich darstellte. Die gegnerische Seite nutzte
Schwächezustände auf seiner Seite aus und belauerte ihn
ständig.
    Er mußte das für ihn auf eine Weise gefährliche
Amulett auf dem schnellsten Weg losbekommen.
    Damit wartete er bis zum Eintreffen der benachrichtigen Detektive.
Richard Patrick war ein Mann schneller Entschlüsse. Er sah
keinen Sinn darin, die Entscheidung bis zum kommenden Morgen
aufzuheben. Keiner von ihnen war schließlich sicher, wann der
nächste Trancezustand eintrat.
    Nach gut einer halben Stunde schon trafen die angeforderten
Kräfte ein. Patrick und seine Mitarbeiter führten mit den
Männern und Frauen ein eingehendes und vertrauensvolles
Gespräch. Der Auftrag war ungewöhnlich. Patrick ließ
ihn sich etwas kosten. Anders ging es nicht. Von Stund’ an
sollte jeder einzelne streng beobachtet werden. Bei dem geringsten
verdächtigen Zeichen wurden die angeheuerten Detektive
angewiesen, sofort aktiv zu werden

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