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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und die Gruppe voneinander zu
trennen. Patrick hatte absichtlich kräftige und in den
herkömmlichen Kampfdisziplinen ausgebildete Akteure
engagiert.
    Als erstes wurden sämtliche erreichbare Waffen im Haus oder
Gegenstände, die man als Waffen umfunktionieren konnte, in
sicheren Gewahrsam genommen.
    Hellmark verabschiedete sich von den Freunden. Er trug einen
leichten, ledernen Bord-Case bei sich und den Lederbehälter, in
dem er das Schwert des Toten Gottes aufbewahrte.
    Hellmark war allein im Raum, ließ Macabros entstehen und
dachte an Miami Beach. Dorthin wollte er.
    Sein Gedanke und die Berührung mit seinem Doppelkörper,
die in den Sekunden telekinetischer Abläufe nicht zu umgehen
war, bewirkte das Phänomen. Hellmark und sein Doppelkörper
Macabros verschwanden im nächsten Moment und materialisierten am
gewünschten Ort.
    Björn Hellmark erreichte Miami Beach. Vorn Ende der hell
erleuchteten Straße aus überblickte er die Reihen der
Vergnügungsetablissements, der Hotels und Restaurants.
    Björn überquerte die Straße.
    Für den Nachtportier des Hotels »Sea-View« war es
nichts Besonderes, daß zu vorgerückter Stunde noch jemand
um ein Zimmer bat.
    Da war ein Reisender, der spät hier in Miami Beach
eingetroffen war. Zwar wunderte es ihn, daß er kein Taxi
anfahren oder wegfahren sah. Aber es war ohne weiteres möglich,
daß der Fremde mit dem leichten Gepäck weiter oben in
einem anderen Haus versucht hatte, unterzukommen. Aber dort war eben
kein Zimmer mehr frei gewesen.
    Hellmark trug sich in die Gästeliste ein. Der Mann hinter der
Rezeption nahm inzwischen die Schlüssel vom Brett.
    Der Portier wandte sich um, sah Hellmark schreiben und meinte, mit
einem Seitenblick auf das längliche Gepäckstück, das
an einen Violinkasten erinnerte: »Sie sind bestimmt
Musiker.«
    Björn grinste fröhlich. »Erraten! Woran haben
Sie’s gemerkt?«
    »Das war nicht schwierig, Sir. Der Violinkasten.«
    Hellmark nickte, und unter die Sparte »Beruf« schrieb
er: Musiker. »Als Violinenthusiast hat man wenigstens noch die
Möglichkeit, sein Instrument überall mit hinzunehmen.
Stellen Sie sich mal vor, ich würde Piano spielen. Da
müßte ich mir jedesmal ein Doppelzimmer mieten, um das
Instrument aufzustellen!«
     
    *
     
    Frank Morell alias Mirakel war irritiert.
    Dies paßte nicht in das Bild, das er von Mysterion gewonnen
hatte.
    Der Seelenfänger, ein abtrünniger Scherge
Rha-Ta-N’mys, der reumütig in den Schoß der
Mächte der Finsternis zurückkehren wollte, war in diese
Kuppel gebannt worden, um seine mehrtausendjährige Strafe
abzusitzen.
    Er war gebunden an diesen Ort. Um Freiheit zu gewinnen, brauchte
er Menschen, die er zu Robotern machen konnte. Er benötigte die
Identität anderer, um Feinde zu schaffen, die nur ein Ziel
kannten wie er: Mirakel auszuschalten. Rha-Ta-N’my hatte nach
fünftausend Jahren der Strafe, in denen Mysterion die
Dämonengöttin verfluchte, Mysterion Verzeihung angeboten.
Wenn es ihm gelänge, aus eigener Kraft einen Feind zu besiegen,
dessen Seele einst von den Dykten auf Tala-Mar bewahrt wurde,
würde sie ihn zu einem der großen Herrscher an ihrer Seite
machen.
    Mysterions erklärtes Ziel war es, Mirakel auszuschalten. Er
hatte Jahrtausende Zeit dafür gehabt, um darüber
nachzudenken, wie er dies am besten anfing. Viele tausend Jahre
Planung und Überlegung lagen hinter ihm.
    Mysterion war ein Prüfstein. Für Morell – aber auch
für Rha-Ta-N’my. Mysterion wollte verhindern, daß
Frank Morell an das Wissen der Dykten kam. Die erste Begegnung mit
dem Geist des abtrünnigen Priesters, der zur Zeit der Blüte
Atlantis’ mit einem Sternenschiff und einem fremden Volk auf die
Insel kam, hatte eindeutig erbracht, daß Mysterion das
Dyktenvolk kannte.
    Und nun war das Wesen, das Technik und Magie über
Jahrtausende hinweg in Bann und am Leben gehalten hatten, einfach
verschwunden?
    Morell glaubte nicht daran.
    War ihm eine Falle gestellt worden, eine, die…
    Er kam nicht dazu, seine Gedanken weiterzuspinnen.
    Er vernahm ein Geräusch.
    Schritte!
    Da war außer ihm noch jemand in der geheimnisvollen
Station…
    Der Dykte warf sich herum. Er berührte nicht den Boden.
Mehrere Zentimeter über dem Untergrund schwebend, glitt er auf
den Eingang zu, durch den er Mysterions Kammer – das
Herzstück dieses bizarren Steins auf dem Meeresgrund –
betreten hatte.
    Lautlos und blitzschnell tauchte Mirakel an der Tür auf und
starrte hinaus auf den kerzengeraden Korridor.
    Nur

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