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Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Titel: Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einverstanden. Holesh. Es geht
nicht nur um Ihr und mein Schicksal – da hängen leider noch
andere mit drin. Richard Patrick zum Beispiel und all Ihre anderen
Kollegen. Wir haben den Beweis dafür, daß mit Ihrer
Entdeckung des Blutsiegelzeichens im Keller einer alten Farm eine
Veränderung Ihres bisherigen Lebensstils eintrat. Sie wurden
über Nacht reich, und gleichzeitig wurden Richard Patrick und
alle anderen Kolleginnen und Kollegen der Gemeinschaft zu
Verrätern. Keinem wurde dies bewußt, Holesh. Erst jetzt,
so nach und nach wird den Beteiligten klar, daß sie offenbar
etwas tun, wofür man sie nicht verantwortlich machen kann. Ich
habe immer noch die Hoffnung, daß es auch bei Ihnen so ist.
Denn dann könnte man Ihnen helfen. Jemand, der selbst nicht
bereit ist, das Ungesetzliche und Ungerechte zu tun, kann
schließlich nicht gegen seinen Willen über einen
längeren Zeitraum dieses Fehlverhalten fortführen. In dem
Moment, da er erkennt, wie die Dinge zusammenhängen, ist er
frei. Das haben Richard Patrick und Professor Cartning erkannt, das
wissen Ihre Kollegen Nicole St. Curie und Poul Saltzer. Jetzt, da
ihnen Zusammenhänge klar werden, können sie es
möglicherweise aus eigener Kraft schaffen, Stück für
Stück den unangenehmen Bann abzustreifen, den sie selbst nicht
verursacht haben. Der Verursacher sind Sie…«
    Holesh nickte triumphierend. »Richtig! Und ich bin freiwillig
bereit gewesen, jenen zu unterstützen, der mich mit
Glücksgütern überschüttet hat. Er wird mich nicht
im Stich lassen, wenn ich ihn brauche.«
    Holesh sprach überheblich und mit arrogantem
Gesichtsausdruck. In seinen Augen zeigte sich ein erschreckend kaltes
Licht. »Wenn ich ihn rufe – oder all die anderen, die ich
bisher gebraucht habe, werden sie mir ihre Hilfe nicht versagen. Ich
habe gute Freunde…«
    Die Konzentration auf seinem Gesicht entging Björn nicht.
    Dumpfe, ferne Geräusche machten sich im Haus breit,
draußen vor den verhangenen Fenstern zeigten sich verwaschene,
fließende, graue Schatten. Die Unruhe schwoll an wie die
aufkommende Flut.
    Björn verlor die Ruhe nicht. Er öffnete nur die linke
Hand und entzerrte das Etwas, das an eine unscheinbare Strumpfmaske
erinnerte und dem doch so gewaltige Kräfte innewohnten.
    Das Rascheln und Rumoren wurde auf der Stelle schwächer, die
Schatten vor den Fenstern verblaßten und lösten sich
auf.
    Die Geister aus den Jenseitswelten, die Holesh zu Hilfe gerufen
hatte, wagten es nicht, näher zu kommen. Sie fürchteten
sich vor der Dämonenmaske.
    Und auch Holesh wich erschreckt zwei, drei Schritte zurück,
als Björn Hellmark sich anschickte, die Maske
überzuziehen.
    »Tun Sie’s nicht!« rief er entsetzt, am ganzen
Körper zitternd.
    »Sie lassen mir keine andere Wahl«, erwiderte
Björn. Er näherte sich mit der Maske seinem Gesicht. Noch
wirkte der Stoff braun und knisterte zwischen seinen Fingern.
    »Lassen Sie’s! Setzen Sie die Maske nicht auf!«
Holeshs Lippen zuckten. Er war weiß wie eine Kalkwand. Panische
Angst stand in seinem Gesicht geschrieben.
    »Es liegt an Ihnen, Holesh. Ich denke, Sie fürchten sich
vor nichts…«
    »Vor nichts – außer der Maske«, keuchte er.
»Nehmen Sie sie weg.« Er verkrampfte sich wie unter
körperlichen Schmerzen.
    Björn schloß die Hand um das unansehnliche Stück
Stoff, das jedoch kein Stoff war. Die strumpfartige Maske bestand aus
der Haut eines abtrünnigen Dämons, der sich vor einigen
hundert Jahren auf die Seite der Menschen geschlagen und in den Augen
der Herrscher der Finsternis einen abscheulichen Verrat begangen
hatte. Dieser Dämon aber war vor seinem Dämonendasein
offensichtlich ein Mensch gewesen. Genau hatte Björn die
Herkunft der Maske und die Umstände ihrer Existenz nie
klären können, obwohl er sich intensiv darum bemüht
hatte.
    Er glaubte jedoch Hinweise entdeckt zu haben, daß dieser
Mann sich seinerzeit selbst opferte, daß er dem Gericht der
Jenseitsherrscher entging und ein Vermächtnis hinterließ,
das noch heute seine Früchte trug.
    »Warum fürchten Sie die Maske?« fragte Björn
Hellmark schnell. Seine Faust umschloß sie bis auf den letzten
Zipfel.
    Holeshs Atem wurde ruhiger. Die Schweißausbrüche
ließen nach. »Ihr Anblick… schmerzt, brennt wie
Feuer.«
    »Was sehen Sie in der Maske, Holesh?«
    »Das Ende – das Chaos ohne uns… ein Alptraum…
singende und betende Menschen im Licht… die Klänge,
ich…« Er fuhr plötzlich zusammen, sah erschreckt aus
und schien zu

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