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Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Titel: Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Himmel auf Erden, ich wäre ein Narr,
würde ich all das aufs Spiel setzen!«
    »Wo der Bann gesät wurde, kann man ihn wieder
lösen«, widersprach Hellmark.
    »Nicht, wenn ich es nicht will…«
    »Dann liegt es an Ihnen!«
    »Ich bin der Herr der Gruppe…«
    »Ein Herr, der intrigiert und mordet! Der seine eigenen Leute
ins Verderben zieht. Astrid Reven zum Beispiel!«
    »Das war ein Unfall! Sie lief den Leichenpilzen direkt in die
Arme… das war ihr Tod.«
    »Was haben Sie mit den Leichenpilzen zu tun?«
    »Ich kann sie rufen – gemeinsam mit den anderen. Dies
war Molochos’ Plan, dafür brauchte er unsere Hilfe,
dafür hat er mich fürstlich belohnt.«
    »Blutlohn«, sagte Björn angewidert. »Lohn der
Hölle… vielleicht bezahlt er mit falschen Schemen,
Holesh!«
    »Meine Wünsche wurden mir erfüllt – was will
ich mehr?«
    »Ist es wirklich Ihre freie Entscheidung, so weiterzuleben,
Holesh? Werden Sie nicht – gezwungen? Spüren Sie nicht
irgend etwas, das Sie bedrückt, das Sie – Reue empfinden
läßt?«
    »Reue? Weshalb?«
    »Für das Unrecht, für den Tod unschuldiger
Menschen… für die Ausweglosigkeit, in die Sie Ihre Kollegen
gebracht haben…«
    »Nein, was habe ich damit zu tun? Ich bestimme – und was
ich bestimme, das wird gemacht. Das ist alles!«
    Größenwahn!
    Er riß plötzlich die Augen auf, daß man sich
fürchten konnte. »Ich bin reich, ich habe Einfluß und
werde einst mehr beherrschen als das, was Molochos mir jetzt
gewährt und…«
    Björn wollte ihn noch darauf aufmerksam machen, daß er
sich hier in einem gewaltigen Irrtum befände. Aber die
Ereignisse waren mehr, als seine Worte vermocht hätten.
    In den Wänden und Decken des großen Luxushauses
knisterte und ächzte es.
    Die Tapeten platzten auf, rissen der Länge nach durch und
lösten sich von den Wänden! Der verzierende Stuckrand unter
der Decke lockerte sich, wurde morsch und sandig und rieselte herab.
Der gesamte Verputz löste sich, und das Haus begann zu
schwanken. Der riesige Leuchter schaukelte bedrohlich hin und her.
Die Kette, an der er befestigt war, riß mit lautem,
peitschenähnlichem Knall – und das Ungetüm von Lampe
kam herab.
    Sie befand sich genau über Hellmark und Holesh, und beide
wären getroffen und erschlagen worden, hätte Björn
nicht geistesgegenwärtig die Initiative ergriffen.
    Björn warf sich Holesh entgegen. Er schleuderte sein
Gegenüber mit einer heftigen Bewegung zurück und riß
ihn mit. Keine Sekunde zu früh!
    Der wuchtige Kronleuchter verfehlte sie nur um Haaresbreite.
    Holesh und Hellmark stürzten, als der Leuchter mit
ohrenbetäubendem Lärm auf dem Boden aufschlug.
    Im Fallen wurde uralter Staub aufgewirbelt, der wie durch Zauberei
plötzlich überall vorhanden war und zentimeterdick den
Boden und die brüchigen, unansehnlichen Möbel bedeckte.
    Durch die Wucht des Aufschlags der Lampe brach der Boden durch,
der ebenfalls morsch und uralt war. Der Leuchter blieb zwischen den
aufplatzenden Dielen hängen.
    Das war kein Leuchter mehr, der prunkvoll glänzte. Er war
völlig verrottet und verbogen, als hätte er
jahrhundertelang in Wind und Wetter gelegen.
    Rundum Auflösung, Chaos… innerhalb weniger Sekunden
verwandelte sich dieses phantastische Haus in eine wahre
Bruchbude.
    Hellmark ahnte, was hier geschah. Und er verlor keine Sekunde.
    Kaum zu Boden gestürzt, sprang er schon wieder auf die Beine.
Er riß Holesh mit sich, ehe der begriff, wie ihm geschah.
    Björn jagte durch die Räume und Flure. Überall
löste sich der Verputz, und darunter hervor kamen alte, morsche
Wände. Die Bilder, die eben noch in schweren Goldrahmen hingen,
erwiesen sich als Attrappen, als billige Drucke, die wie von
unsichtbaren Händen in der Luft zerfetzt wurden. Die bösen
Geister, die in diesen Mauern zu Hause waren, die bösen,
irreführenden und betäubenden Gedanken einer Macht, die
Blendwerk erzeugen konnte, verschwanden. Und zurück blieb eine
Stätte des Schutts und der Asche.
    Hellmarks geistesgegenwärtige Reaktion rettete ihnen das
Leben. Sie erreichten das Freie, stürzten hinaus in den
ungepflegten Garten, und von hier aus hatte Holesh endlich die
Gelegenheit, die »Villa« so zu sehen, wie sie wirklich
war.
    Die Wege waren mit Unkraut überwachsen, und neben dem
morschen, baufälligen Haus, das nicht mehr war als eine
Bretterbude, stand ein Schuppen, der Holesh als Garage gedient hatte.
In diesem Schuppen stand ein Autowrack. Niemand hätte zu
erkennen vermocht, daß es sich dabei

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