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Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Titel: Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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um Holeshs Sportflitzer
handelte, um einen Wagen, der fast hunderttausend Dollar gekostet
hatte.
    Holesh gab einen wilden Schrei von sich.
    »Molochos! Ist das der Lohn für das, was ich getan
habe?« Sein Ruf war eine Mischung zwischen Aufschrei und
Klagen.
    Keine Antwort! Unheimliche Stille…
    »Blendwerk! Alles ist Blendwerk. Der Dämonenfürst
hat soviel Macht über Sie, daß er Sie Dinge sehen
läßt, die es nicht gibt. Sie leben in einer Traumwelt,
Holesh, und es ist Ihnen gelungen, auch mir für eine kurze Zeit
diese Traumwelt zu zeigen. Wobei sich eine Frage stellt: Ist das, was
wir vorhin sahen, die Wirklichkeit – oder ist es sie jetzt mit
diesem Gesicht?«
    »Ich sage mich los von ihm«, erwiderte Holesh. »Er
hat kein Recht, mich so zu behandeln.«
    Wahre Reue? Der Wunsch, umzukehren?
    Die dunklen Augen des jungen Mannes suchten Hellmarks Blick.
»Ich habe viel Unsinn gemacht. Es tut mir leid. Ich habe
Menschen getötet, intrigiert…« Es sprudelte nur so
über seine Lippen. »Das wollte ich nicht, nein, das habe
ich wirklich nicht gewollt. Die Schuld, die ich auf mich geladen
habe, ist sie zu büßen?«
    »Wollen Sie sie denn büßen, Holesh? Es wird nicht
einfach sein…«
    »Ja, ja, helfen Sie mir, helfen Sie, daß ich loskomme
von diesen Fesseln!«
    »Man wird Ihnen viele Fragen stellen. Der Weg zur Polizei
wird Ihnen nicht erspart bleiben. Sie haben sich zwar freiwillig
entschieden, Molochos zu dienen – aber unter welchem
Einfluß Sie wirklich standen, dafür werden Sie und ein
Anwalt die richtigen Worte finden müssen. Ohne Strafe wird es
nicht abgehen, aber es wird der Tag kommen, an dem Sie frei sein
werden. Wirklich frei, Holesh! Zur Umkehr ist es nie zu spät,
wenn man nur will.«
    Einen Moment glaubte Hellmark, daß Holesh es wirklich ernst
meine.
    Was aber dann geschah, bewies ihm, daß dies nicht der Fall
war.
     
    *
     
    »Nein!« sagte Holesh unvermittelt, heftig den Kopf
schüttelnd. »Alles, was ich liebe, soll mir zwischen den
Fingern zerrinnen? Zurück bleibt das Nichts?«
    Und noch während er dies sagte, veränderte sich die
Umgebung, zeigte sich der Park wieder in seiner ganzen
Großartigkeit und die Villa in ihrer ganzen Pracht.
    Eine magische Halluzination! Holesh hatte sie selbst
herbeigeführt, geradeso, als müsse er sich bestätigen,
was ihm bleibt, wenn er versagte, wenn er sein altes Leben wieder
aufnahm.
    Er lief blitzartig nach vorn, die Arme wie beschwörend
emporreißend. Mit sich überschlagender Stimme rief er in
die Nacht hinaus: »Ich will sein wie du, Molochos. Es wird der
Tag kommen, da werden wir beide uns ergänzen…«
    Er wußte nicht mehr, was er sagte. Er hatte den Verstand
verloren. Und Molochos, mit dem er seinen Bund geschlossen hatte,
machte ein Ende.
    Holesh erinnerte sich nicht mehr daran, was sich im einzelnen
damals jenseits des Blutsiegelraumes abspielte. Da hatten die
Aussichten und Erfolge ihn geblendet, und er war auf alles
eingegangen. Seinen Verstand hatte er verloren, seiner Seele wurde er
nun beraubt.
    Er drehte sich wie ein Tier, das von einem Projektil getroffen
worden war, um die eigene Achse und gab einen langen, klagenden Laut
von sich, der durch den nächtlichen Park hallte.
    Dann ging Frank Holesh langsam in die Knie, während Hellmark
auf den Niedersinkenden zueilte.
    Holeshs Puls raste, sein Gesicht war starr wie eine Maske, seine
Augen glänzten wie im Fieber. Mit diesen Augen nahm er
Björn Hellmark schon nicht mehr wahr.
    Sein Blick war in eine imaginäre Ferne gerichtet.
    »Holesh?! Was ist los?« fragte Björn irritiert.
    Er hielt die Dämonenmaske in der Hand. Kein Dämon, kein
Geistgeschöpf hätte es jetzt gewagt, sich ihnen zu
nähern.
    Aber das war auch gar nicht notwendig.
    Holesh trug das Verderben in sich. Damals, als er Molochos’
Reich aufsuchte und sich bereit erklärte, aus freien
Stücken seine Kameraden zu verraten, legte der
Dämonenfürst die Saat. Diese Saat ging jetzt auf. Man
hätte auch sagen können: die Zeitbombe explodierte. Denn es
war eine geistige und seelische Explosion, die stattfand und Frank
Holeshs Dasein ausradierte.
    »Zu spät…«, entrann es langsam seinen Lippen,
und seine Stimme war so schwach, daß Björn sie kaum
hörte. »Einmal… Hellmark… ist es eben doch…
zu spät, nicht wahr? Ich habe mit hohem Einsatz gespielt, ich
habe verloren! Pech… Es hätte auch anders kommen
können. Irgendwann im Leben erhalten wir alle unsere Quittung
für das, was wir getan haben, für das… was

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