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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ihm
lag, und das von fast schwarzen Hügeln übersät war.
Scharfkantig zeichneten sich die dunklen Umrisse gegen den
bleifarbenen Himmel ab.
    Kein Baum, kein Strauch wuchs dort.
    Dumpfe, klatschende Schritte auf nacktem Fels…
    Schritte, die sich schnell entfernten. Und immer wieder Schreie,
die voller Entsetzen klangen.
    Dazwischen Geräusche, wie er sie schwach schon mal
wahrgenommen zu haben glaubte.
    Als ob Peitschen durch die Luft gezogen würden, schnell und
rhythmisch…
    Diese Geräusche hatten den Angriff auf Rani Mahay
begleitet.
    Hirnpuppen griffen an.
    Hellmark lief in das Tal hinein und sah zwei, drei Menschen in der
zwielichtigen Welt vor sich. Nackte Menschen. Eine Frau, zwei
Männer…
    Sie schrien wie von Sinnen, rannten um ihr Leben und verschwanden
um einen Hügel hinter einer Bodenwelle.
    Da war etwas hinter ihnen…
    Hellmark zählte fünf, zehn… zwanzig der seltsamen
Wesen, die bereits Mahay attackiert hatten, wie Kometen durch die
bleifarbene Luft jagten und den Fliehenden nachsetzten.
    Björn verdoppelte sich, um viele hundert Meter mit seinem
Zweitkörper Macabros in Gedankenschnelle hinter sich zu bringen.
Diesmal mußte er schneller sein als die geheimnisvollen
Hirnpuppen…
     
    *
     
    So konnte er nicht mehr sehen, was sich in der gleichen Sekunde am
Strand unten abspielte.
    Mit der Leiche des Fischwesens geschah etwas.
    Deutlich war die Bewegung zu spüren, die durch die glatte,
feuchtschimmernde Haut lief.
    Dunkle Schatten zeigten sich in den kraterartigen Löchern.
Kleine, bizarr aussehende Köpfe mit runden Augen zeigten sich
darin, Köpfe, die nach außen schnellten und schlanke
Körper nach sich zogen, die lediglich mit klauenartigen Armen
ausgestattet waren. Der Leib verjüngte sich nach hinten und
wurde zu einem kometenschweifähnlichen Anhängsel.
    Der Körper des Oceanus war hohl und diente diesen seltsamen,
dämonischen Geschöpfen als Wohnstätte. Sie waren
Schmarotzer wie Bakterien, Viren und andere Kleinlebewesen, die sich
in lebenden und toten Organismen aufhielten.
    Peitschenartig fauchend jagten dicht an dicht weitere der
rätselhaften, widerlichen Hirnpuppen aus dem Kadaver hinaus an
die Luft und in die hügelige Schlucht, in die auch Björn
Hellmark lief.
     
    *
     
    Dr. Dick Rogan hatte die Tür zu seinem Schlafraum offen
stehen.
    Der Arzt schlief nicht tief und wurde durch das geringste
Geräusch sofort wieder wach.
    Er schlug die Augen auf, als er einen dumpfen Knall vernahm. Es
hörte sich an, als wäre ein Vogel gegen ein Fenster im
oberen Stock geflogen.
    Aber das konnte nicht sein.
    Nachts flogen doch keine Vögel…
    Rogan richtete sich auf. Hatte er sich getäuscht? Kamen die
Geräusche etwa aus dem Nebenraum? Der Kranke…
    Er fuhr sich durch die Haare. Da hatte er sich auf eine
verrückte Geschichte eingelassen. Er hatte mehr als seine
Pflicht getan. Eigentlich war es ihm gar nicht so recht, den Fremden
hier zu versorgen. Spätestens in den frühen Morgenstunden
mußte er sich etwas einfallen lassen.
    Er stieg aus dem Bett, als das Geräusch erneut zu hören
war.
    Rogan ging zunächst in das Zimmer, wo der Kranke lag.
    Er atmete ruhiger, sein Puls war langsamer geworden. Das erstaunte
und freute den Arzt. Die Natur des Inders wurde mit der Krankheit
offenbar schneller fertig, als er erwartet hatte.
    Er legte seine Rechte auf die Stirn des Schlafenden. Die
Temperatur schien ebenfalls etwas abgesunken zu sein.
    Rogan war mit der Entwicklung äußerst zufrieden.
    Ein drittes Klopfen kam von oben. Es gab daran nicht den
geringsten Zweifel.
    Rogan hielt den Atem an und stieg dann die Treppen nach oben, im
Hausflur knipste er jedoch absichtlich kein Licht an.
    Mechanisch griff er nach der Schrotflinte die im Hausflur vor dem
Treppenaufgang hing. Man konnte nie wissen.
    Er näherte sich vorsichtig dem Fenster zum Flur. Von dort
waren die Geräusche gekommen.
    Das Fenster war verschlossen. Einsteigen konnte niemand so
schnell.
    Doc Rogan öffnete das Fenster zunächst nicht und blieb
im Dunkeln stehen. Und plötzlich sah er etwas.
    Es war groß wie ein Tennisball. Ein rundes, kleines Gesicht,
versehen mit wimpernlosen, kugelrunden Augen, wirkte beinahe
menschlich. Das Gesicht preßte sich von außen gegen die
Scheibe, und die Blicke der beiden so ungleichen Wesen begegneten
sich.
    Dick Rogan hielt den Atem an.
    Da war das Gesicht auch schon wieder verschwunden wie ein Gespenst
in der Nacht.
    Nun öffnete der Arzt vorsichtig das Fenster, hielt die

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