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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Waffe
angewinkelt unterm Arm, und sein Gesicht zeigte gespannte
Aufmerksamkeit.
    Er spähte nach draußen.
    Da war nichts in der Nähe des Hauses, auf der Straße
ebenfalls alles leer und ruhig.
    Rogan schluckte. Er mußte an die phantastische Geschichte
denken, die ihm dieser Hellmark erzählt hatte. Sollte da doch
mehr dran sein, als er sich mit gesundem Menschenverstand
einzugestehen wagte?
    Sollte der fremde Patient, den er in seinem Haus aufgenommen hatte
und für dessen Behandlung ihm der blonde Freund dieses Mannes
einen ansehnlichen Betrag auf den Tisch geblättert hatte, von
seinen geheimnisvollen Widersachern verfolgt werden?
    Die rätselhaften, unerklärlichen Wunden… sie waren
wie von einem überdimensionalen Bohrer in die Haut eingebracht
worden, als ob ein fremdartiges, wurmähnliches Tier versucht
hätte, in den Leib seines Opfers zu kriechen.
    Dick Rogan blieb zwei volle Minuten am weitgeöffneten Fenster
stehen. Alles blieb ruhig.
    Das seltsame Wesen das er für den Bruchteil eines Augenblicks
wahrgenommen zu haben glaubte, tauchte nicht wieder auf.
    Obwohl Dick Rogan es nicht mehr sah, war es noch immer da.
    Es glitt, dabei ein leises, peitschenähnliches Geräusch
von sich gebend, durch die Nacht von Pompano. Über die
Dächer und Gärten hinweg.
    Und dann gesellten sich immer mehr zu ihm. Erst zwei, dann
drei… dann waren es fünf und schließlich ein ganzer
Schwarm. Wie Mücken peitschten sie durch die Luft, jagten
über einen Garten hinweg und stießen in die Tiefe. Der
Schwarm fegte wie unter einem lautlosen Orkan über das Haus und
die Terrasse.
    Die Hirnpuppen, jene Geschöpfe aus einer anderen Dimension,
die eine übermäßige Kraft bewirkte und die die
Dimensionen passierte wie eine durchlässige Membran, befanden
sich in heller Aufregung.
    Sie schienen in einen wahren Sog geraten zu sein und aus eigener
Kraft ihren Weg nicht mehr steuern zu können. Oder:
besaßen sie gar keinen eigenen Willen?
    Unsichtbare Kräfte schleuderten zehn, fünfzehn dieser
Geschöpfe mit voller Wucht gegen das breite
Terrassenfenster.
    Es gab einen Schlag, als ob ein großer, schwerer Körper
dagegen geprallt wäre.
    Das Paar im Zimmer war sofort hellwach.
    »Bill?« fragte Sandra Melington erschreckt. »Hast
du das gehört?«
    Bill Melington richtete sich auf…
     
    *
     
    »Es ist wie in der letzten Nacht. Und doch anders,
Sandra«, erwiderte er. Nach dem Vorfall gestern stimmte für
sie die Welt nicht mehr. Die eigenartigen Umstände, die zur
Zerstörung der in vielen Arbeitsstunden hergestellten
Keramikartikel geführt hatten, waren zu phantastisch, als
daß die Polizei ihnen diese Geschichte abgenommen
hätte.
    Aber an den Tatsachen war einfach nicht zu rütteln.
    Der alternde, kranke Mann erhob sich und griff nach dem Gewehr,
das er in dieser Nacht neben dem Bett stehen hatte.
    Wieder dieses dumpfe, laute Klatschen. Dabei sirrte die Luft, als
ob draußen vor dem Haus ein furchtbarer Wind tobe.
    Bill Melington bewegte sich erstaunlich schnell. Mit einem kurzen
Ruck riß er die Terrassentür auf.
    Dann ging alles blitzartig.
    Bill Melington drückte ab. Der Schuß zerriß die
Nacht. Der Mann schrie, als hätte er sich selbst getroffen.
    Die unheimlichen Hirnpuppen waren vor ihm und bildeten eine
undurchdringliche Mauer.
    Der Mann gurgelte, drehte sich um seine eigene Achse und
ließ das Gewehr fallen.
    »Bill!« Der Schrei von Mrs. Melington hallte voller
Entsetzen durch das dunkle Schlafzimmer. Mit zitternder Hand
betätigte Sandra Melington den Lichtschalter.
    Was sie zu sehen bekam, versetzte sie in Panik, und sie glaubte,
den Verstand zu verlieren.
    Die unheimlichen Geschöpfe mit den tennisballgroßen
Köpfen und den kleinen krallenbewehrten Händen
stürzten sich auf ihren Mann.
    Dämonen, Nachtgespenster!
    Ein furchtbarer Alptraum wurde Wirklichkeit…
    Mit vor Entsetzen geweiteten Augen mußte Sandra Melington
sehen, daß zwei der unheimlichen Schmarotzergeschöpfe
ihren Mann durchbohrten wie Speere, die lebendig geworden waren!
     
    *
     
    Sie wußte nicht, wie sie reagierte. Alles lief mechanisch
ab.
    Sie hörte sich immer wieder schreien. Dann sprang sie aus dem
Bett und schleuderte unwillkürlich die Decke in Richtung der
unheimlichen Dämonen, die jenseits von Raum und Zeit zu Hause
waren und nichts in dieser Welt zu suchen hatten.
    Sie riß die Tür auf zum Korridor, rannte durch das Haus
und blieb stehen, als sie instinktiv erkannte, daß Flucht
allein nichts ausrichtete.
    Sandra Melington

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