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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zusammen.
    Vergessen war in diesen Sekunden die Vorsichtsmaßnahme, die
Geduld, die sein gemartertes Hirn, sein leidgeprüfter Organismus
ihm auferlegt hatten.
    Zehn Sekunden der geistigen Klarheit – verwischten.
    Jeff O’Connor riß die Arme hoch, ließ die Keule
fallen, umschlang seine geliebte Jane und küßte sie ab.
Und sie erwiderte seine Küsse. Ihr Körper war warm und
einladend. In seiner Nähe fühlte Jeff sich geborgen und
sicher.
    Sein Herz hämmerte, und es schien, als würde die
Nähe dieses Körpers alle seine erlittenen Strapazen
wegnehmen. Wieder Gedankenklarheit… Freude, ein kaum gekanntes
Glücksgefühl durchrieselte ihn.
    Zart und weich waren ihre Lippen, die mit einem Mal klebrig
wurden. Er spürte ein seltsames Kribbeln auf dem Körper,
das im Nacken begann, sich über seinen Kopf fortsetzte, und sein
Schultern erreichte…
    Klebrigkeit, Schlüpfrigkeit… rings um ihn herum!
    Da schlug er die Augen auf.
    Er konnte nicht mehr klar sehen. Es war, als ob sich
Spinnfäden, dicht gewebt, über sein Gesicht gelegt
hätten.
    Wie eine kalte Hand griff das Grauen in sein pulsierendes
Hirn.
    Gewißheit!
    Breiig und zäh war die Masse, die Janes Gesicht verdeckte,
die ihre Lippen zum Kuß verband. Und sie konnten ihre Lippen
nicht mehr voneinander lösen!
    Jane war wieder ein Leichenpilz – und Jeff O’Connor
wurde zu einem. An Ort und Stelle entstand ein fahl-grünes
Gebilde, bestehend aus der Substanz des in ihrer Nachbarschaft
erstarrten Pilzes. Aber in der Gestalt zweier innig umschlungener,
sich küssender Menschen, die zu einem lebenden Denkmal in einem
andersdimensionierten Universum des Grauens wurden…
     
    *
     
    Sie sahen sich nach ihrer Ankunft zunächst in der Bucht um,
liefen dann am Strand entlang und hielten Ausschau nach Oceanus, dem
Herrn der Schwarzen Wasser.
    Oceanus hatte ihnen versprochen, sich immer mal zu zeigen, um sich
wieder mit ihnen in Verbindung zu setzen. Mogk Duul, wie er sich in
der Sprache seines Volkes nannte, hatte zu allererst den Weg durch
das Dimensionstor gewählt, das in das Land der Leichenpilze
führte. Diese unheimlichen Wesen waren als Schatten in die Welt
gekommen, hatten Unheil und Angst gebracht. Björn und Frank
Morell alias Mirakel, der über Dyktenkräfte verfügte,
waren nochmals zurückgegangen, um diese Gefahr zu bannen.
Hellmark war es gelungen, bis zu jenem Ort vorzudringen, wo die
Schatten sich versammelten. Dort hatte er den Namen des
Schattenfürsten laut und deutlich ausgesprochen und so zu
erkennen gegeben, daß er über die wahre Herkunft der
Feinde unterrichtet war. Dies bewirkte, daß die aus dem
bizarren Untersee-Wald stammenden Schattenpilze an Ort und Stelle
gebannt wurden und keine Gefahr mehr darstellten.
    Danach war er umgehend in die Dimension der Pilze
zurückgekehrt, um sich mit Oceanus zu treffen, um hier in jenem
Reich auf die Suche nach Rani Mahay und all den anderen zu gehen, die
nach dem Großeinsatz der Leichenpilze in Richard Patricks Park
spurlos verschwanden. Unter ihnen der junge Arzt Dr. Tom Gerland,
zwei Sergeants und der Captain der Daytoner Mordkommission, Charles
Brighton.
    »Mogk Duul?!« Hellmark rief den Namen des Fischwesens
mehr als einmal. Seine Rufe hallten durch die zwielichtige Welt und
kehrten als Echo aus den gewaltigen Urwäldern zurück, die
sich dicht und undurchdringlich wie es schien, bis nahe an die
Strande heranschoben. Gurgelnd vermählte sich ein dicht
beieinander liegendes Flußdelta mit dem offenen Meer.
Schirmartige Bäume mit flachen Wipfeln und steil emporragenden,
kerzengeraden Stämmen bildeten eine regelrechte Mauer aus
Pflanzen, die Hunderte von Kilometern dicht schien…
    Alles in dieser Welt war pilzförmig. Die Bäume, die
niederen Büsche, Sträucher und dornenartiges Gestrüpp.
Zwischen den mehr oder weniger weit entfernten Hügeln und sogar
zwischen den einzelnen Wäldern existierten riesige Kahlstellen,
die nicht auf eine natürliche Entwicklung in dieser Welt
zurückzuführen waren.
    Der Dschungel – Mirakel konnte es aus der Höhe im Flug
rasch und einwandfrei überblicken – hörte abrupt auf.
Es erfolgte kein Übergang wie in jener Bucht, wo die
schirmartigen Bäume zunächst vereinzelt auftauchten und
sich dann immer mehr verdichteten.
    Es war eine eigenartige Welt, die durch die »Befreiung aus
dem vegetativen Daseinsstand« der Pilze eine gewaltige
Veränderung durchgemacht hatte.
    Björn Hellmark und Frank Morell vermuteten richtig, daß
es sich bei den riesigen

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