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Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Titel: Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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malte weiter. Als die Glocke zwei weitere Male
eingeschlagen hatte, erhob sich der Maler und ging zur Tür.
    Erst jetzt fiel ihm ein, daß Alice gar nicht zu Hause war.
Sie hatte sich vor einer Stunde von ihm verabschiedet, weil sie
einkaufen und zum Friseur wollte.
    Als es das vierte Mal klingelte, lief Martin gerade über die
Treppe. Gleich darauf öffnete er die Haustür.
    Die Frau, die draußen stand, konnte ihre spanische Herkunft
nicht verleugnen. Sie hatte Rasse und gehörte zu einem
Frauentyp, wie er im heutigen Spanien nicht mehr alltäglich
ist.
    Ihr Körper war formvollendet. Lange schwarze Haare umrahmten
ihr bleiches Gesicht mit dem vollen Mund und den feurigen Augen.
    »Entschuldigen Sie, daß Sie so lange warten
mußten, Ramona«, sagte Martin und bat die Besucherin
herein. »Aber meine Freundin ist nicht zu Hause, und ich war
gerade mitten in der Arbeit.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Martin«,
entgegnete das Mädchen lächelnd. »Ich bin wohl auch
etwas früh dran.«
    »Für Sie ist es nie zu früh«, scherzte Martin
Perts und half seinem Modell aus dem Mantel. Anschließend
gingen sie sofort nach oben.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie noch nicht gleich
zeichne und erst dieses Bild hier vollende?« fragte der Maler
und setzte sich hinter seine Staffelei. »Natürlich bezahle
ich Ihnen eventuelle Überstunden…«
    Ramona schüttelte den Kopf. »Das stört mich
überhaupt nicht, großer Meister«, erwiderte sie
lächelnd. »Beenden Sie ruhig Ihr Werk.«
    Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    »Puh, ist es hier heiß. Stört es Sie, wenn ich
gleich meine Dienstkleidung anlege?«
    Perts grinste übers ganze Gesicht. »Im Gegenteil«,
schmunzelte er. »Allerdings werde ich Ihnen nicht die
gebührende Aufmerksamkeit widmen können – noch
nicht!«
    »Aber später«, meinte das Mädchen und begann
sich ungeniert zu entkleiden.
    Der junge Mann zeichnete weiter. Als er wieder mal von seiner
Arbeit aufblickte, stand die Spanierin nackt vor ihm.
     
    *
     
    »Sie waren also ein Geschäftspartner der
Ermordeten?« fragte Inspektor Peter Marlow, nachdem Charles
Gerlon sich vorgestellt hatte.
    Gerlon nickte. »Ich bin extra aus den USA hierhergeflogen, um
sie heute zu treffen, und nun habe ich die Geschichte in der Zeitung
gelesen. Es ist einfach schrecklich. Wie kann ein Mensch nur so
grausam sein, Inspektor?«
    »Das haben wir uns auch schon oft gefragt«, entgegnete
Marlowe. In seiner Stimme schwang eine gewisse Art von Resignation
mit.
    Doch dann wurde er sofort wieder sachlich: »Wie lange sind
Sie schon hier in London, Mister Gerlon?«
    »Seit gestern vormittag«, erklärte der
Kunsthändler wahrheitsgemäß.
    »Haben Sie Miss Cornwall gestern schon getroffen?«
    Gerlon verneinte.
    Die beiden Männer unterhielten sich, und Charles Gerlon hatte
schon bald das Gefühl, daß der Inspektor ihn
verhörte. Natürlich kam auch bald darauf die Frage, die der
Amerikaner nach all den Worten schon erwartet hatte:
    »Wo waren Sie gestern abend, Mister Gerlon?« fragte
Marlow plötzlich völlig zusammenhanglos zu dem
vorausgegangenen Gespräch.
    »In Soho«, erwiderte der Kunsthändler. »Ich
habe mich ins Londoner Nachtleben gestürzt und bin heute morgen
mit einem gewaltigen Kater aufgewacht.«
    Gerlon lächelte, aber Marlow blieb ernst.
    »Haben Sie Zeugen?« fragte der Inspektor weiter.
    Jetzt wurde der Amerikaner wütend. Er stand auf und stemmte
die Hände in die Hüften.
    »Hören Sie mal Inspektor«, brauste er auf und sein
Gesicht rötete sich. »Wenn Sie jetzt anfangen wollen, mich
zu verdächtigen, nur weil Sie noch keine Spur gefunden haben,
dann…«
    »Immer mit der Ruhe«, versuchte Peter Marlow sein
Gegenüber zu beschwichtigen. »Es besteht gar kein Grund zur
Aufregung. Ich möchte doch nur wissen, ob Sie gestern vielleicht
irgendwelche Kontakte geknüpft haben.
    Vielleicht haben Sie jemand von Ihrer Geschäftsverbindung zu
Mary Cornwall erzählt, ihm vielleicht gutgläubig die
Adresse gegeben – und dieser Jemand ging daraufhin los und
suchte Miss Cornwall auf. Sie glauben ja gar nicht, welches Gesindel
sich gerade in Soho herumtreibt. Wenn jemand glaubte, daß bei
dem alleinstehenden Mädchen etwas zu holen war,
dann…«
    »Ich habe aber niemand die Adresse gegeben«, erwiderte
der Kunsthändler barsch. »Außerdem kann ich mir
ohnehin keine Adressen merken. Anschriften von Personen, die wichtig
für mich sind, vermerke ich grundsätzlich in einem

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