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Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Titel: Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gehabt.
    Gerade in letzter Zeit hatte sich bei ihm ein besonderer Sinn
entwickelt, der in engem Zusammenhang zu seinen wiederentdeckten
Fähigkeiten stand. Dies hatte nicht zuletzt auch das Abenteuer
mit den Taahks gezeigt.
    Jedesmal, wenn ein Mensch in Not war, wurden Morells
übersensible Sinne eingeschaltet. Diesmal mußte es
ähnlich sein, denn sonst würde er noch schlafen und weiter
von dieser bizarren Welt träumen.
    Hing sein Erwachen etwa mit dem fremden Mann zusammen, der in den
Krater gefallen war?
    Oder war er nur deshalb erwacht, weil er selbst auf jener fremden
Welt in Lebensgefahr geschwebt hatte?
    Hatte sein Erwachen nur den einen Sinn gehabt, ihn vor dem
Schlamm-Monster zu bewahren?
    Morell schob vorerst die letzten beiden Gedanken zur Seite und
konzentrierte sich auf die erste Möglichkeit. Eine Viertelstunde
lang sondierte er die Impulse seiner näheren Umgebung. Jedoch
fand er nicht das geringste. Kein Mensch, der in einem unmittelbaren
Zusammenhang zu Frank stand, schien sich in Not zu befinden.
    Außer aber – Frank hoffte nur, daß dies nicht der
Fall war – die Person war schon gestorben…
    Noch mal lauschte er in sich hinein, aber auch jetzt blieb alles
ruhig.
    Frank Morell setzte sich auf die Bettkante.
    Erneut keimte die Erinnerung an jenen seltsamen Traum in ihm auf.
Er entsann sich jeder Einzelheit, die vorgekommen war. Alles war so
plastisch, so real gewesen, daß Frank nicht von dem Gedanken
loskam, daß es das alles wirklich gab.
    War dies nicht unsinnig?
    Nein, das Wort unsinnig hatte keine Bedeutung mehr für
ihn.
    Da war der See der Wahrheit, von dem aus er das Universum
überblicken konnte und der einen Spiegel des Geisterreichs
darstellte.
    Allein die Existenz dieses Sees war wohl noch merkwürdiger
als eben der Traum.
    Aber vielleicht konnte Frank über den See Einblick in die
Zusammenhänge zwischen seinem Traum und der Wirklichkeit
erhalten?
    Also würde er wohl bald den See der Wahrheit aufsuchen
müssen. Das würde er aber erst können, wenn er den
Mirakelstern aus der Höhle geholt hatte.
    Frank Morell fühlte sich müde und zerschlagen. Es war
kurz nach drei Uhr. Noch ein paar Stunden, dann mußte er schon
wieder im Büro sein.
    Er dachte auch an Alexandra Becker, das Mädchen, das sich
ihre französischen Kleidermodelle immer selbst schneiderte.
Gerne hätte er sich intensiver um sie gekümmert. Die
Blicke, die sie ihm immer zuwarf, waren ihm nicht entgangen.
    Aber es ging nicht. Frank Morell war ein Mensch – aber als
Dykte Mirakel bestand die Gefahr, daß er bald zum einsamsten
Wesen des Universums wurde.
    Mit dem Gedanken an Alexandra schlief Frank ein.
    Die Träume ließen ihn in Ruhe.
     
    *
     
    Ein durchdringendes Summen schlich in das Gehirn des Schlafenden.
Unerbittlich tönte der Summer so lange, bis der Mann die Augen
öffnete.
    Es dauerte eine Weile, bis er den Störenfried identifiziert
hatte: Das Telefon!
    Verschlafen griff er nach dem Hörer des Apparats, der auf dem
Nachttisch neben seinem Bett stand.
    »Ja«, meldete er sich. »Was ist los?«
    »Hier ist der telefonische Weckdienst, Sir. Wir haben von
Ihnen den Auftrag erhalten, Sie um neun Uhr zu wecken. Haben Sie
Irgendwelche Wünsche?«
    Charles Gerlon überlegte einen Augenblick, dann sagte er:
»Ja. Jemand könnte mir das Frühstück
bringen.«
    »Sehr wohl, Sir. Wird sofort erledigt.«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung unterbrach die
Verbindung.
    Der Kunsthändler fühlte sich wie zerschlagen, als er die
Füße über die Bettkante hob. Sein Kopf dröhnte,
als ob sich dort ein Bienenschwarm eingenistet hätte.
    »Soho«, murmelte er. »Ich muß heute nacht
ganz hübsch gebechert haben…«
    Müde ging er ins Bad und machte sich frisch. Gerlon
wußte nicht, weshalb er solch peinigende Kopfschmerzen
verspürte. Er führte seinen Zustand auf Alkoholeinwirkung
zurück. Wenn er sich dann aber zu erinnern versuchte, was er
denn am Vorabend unternommen hatte, gelang es ihm nicht. Ein
schwarzes Tuch schien sich um sein Gedächtnis gelegt zu haben
und das Erinnerungsvermögen jedem Zugangsversuch von außen
zu verschließen.
    Er würde von dem Zimmermädchen eine Tablette verlangen,
nahm er sich vor. Schließlich wollte er seiner
Geschäftspartnerin nicht verkatert entgegentreten. Wenn er bei
dem Lord einen schlechten Eindruck hinterließ, führte das
womöglich dazu, daß dieser das Geschäft woanders
tätigte. Und das wollte der Kunsthändler aus
verständlichen Gründen verhindern.
    Während er

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