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Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Titel: Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gang oder so was Ähnliches zu
sein.«
    »Also hatte der Boß doch einen Riecher bewiesen, als er
uns diesen Gerlon beschatten ließ«, erwiderte Alan
Brandiss mit gedämpfter Stimme. »Los, weiter!«
    Den beiden Yard-Beamten erging es genauso, wie es kurz vorher
Mirakel und Martin Perts mit seiner Freundin ergangen war. Auch sie
hörten das einschmeichelnde, lockende Rufen und fühlten,
wie ihr logisches Denkvermögen langsam schwand.
    Weit vorn entdeckten sie Charles Gerlon, wie er eben den
Totenschädel erreichte und in die gespenstische Urwelt
hinaustrat.
    Die beiden Yard-Beamten hatten ihren Auftrag vergessen. Sie
betrachteten Charles Gerlon nicht mehr als ihren Feind. Der
Amerikaner interessierte sie überhaupt nicht mehr.
    Folgsam nahmen sie die Einladung der Sirenenstimme an.
     
    *
     
    Die Bewußtlosigkeit dauerte nicht lange an.
    Erschöpft wälzte Mirakel sich auf den Rücken –
und blickte genau in das weit aufgerissene Haifischmaul der
Mörderpflanze.
    Ein Fangarm schnellte heran. Mirakel wollte sich eben zur Seite
rollen, erkannte aber verblüfft, daß der Angriff nicht ihm
zu gelten schien.
    Ein riesiger schwarzer Schmetterling flog heran und wurde von der
Pflanze eingefangen. Der Fangarm legte sich um einen Fühler des
Rieseninsekts und brach ihn ab.
    Der Schmetterling begann zu taumeln.
    Ein zweiter Fangarm schnellte hervor und brach auch den zweiten
Fühler ab. Völlig desorientiert flog das Rieseninsekt genau
auf das Maul der Pflanze zu.
    Ein häßliches Knirschen ertönte, als sich die
scharfen Zähne der Mörderpflanze daran machten, den harten
Chitinpanzer des Insektenkopfes zu zerbeißen.
    Trotzdem gelang der Mörderblume dieses Unterfangen relativ
schnell. Angewidert und erstaunt zugleich verfolgte Mirakel, wie die
Fangarme den Körper des Riesenschmetterlings langsam in das
große Maul hineinschoben. Schaudernd dachte er daran, daß
er jetzt ebenso leicht an der Stelle des Insekts hätte sein
können.
    Der Dyktenmann fühlte den Kristall auf seiner Brust
pulsieren.
    Mirakel richtete sich auf und erhob sich. Er stand am Rand eines
kleinen Tümpels. Kleine Fische, die fast an Sägefische
erinnerten, schwammen in dem Wasser. Trotz ihrer Winzigkeit wirkten
sie auf eine gewisse Weise gefährlich.
    Am anderen Ende des Tümpels, Mirakel genau gegenüber,
entdeckte der Dykte eine merkwürdige Ansammlung blauer
Kugeln.
    Wie eine riesenhafte Traube lagen diese Kugeln aufeinander. Sie
bewegten sich langsam. Ein unheimliches Wispern und Raunen lag
über dieser Traube.
    Die Kugeln schienen Lebewesen zu sein, die sich deutlich
hörbar miteinander unterhielten.
    Wenn Mirakel genauer hinsah, glaubte er sogar unendlich viele
kleine Augen auf den Kugeloberflächen auszumachen. Die Kugeln
waren von Augen regelrecht übersät. An der unteren
Polgegend entdeckte der Dykte einen breiten Mund mit scharfen,
spitzen Vampirzähnen.
    Mirakel war gerade in die Betrachtung dieser Kugeln versunken, als
es hinter ihm zu rascheln begann.
    Blitzschnell fuhr Mirakel herum.
    Ein Mann stand hinter ihm. Es war der gleiche Mann, der neben der
Frau gestanden hatte, die die Echse fortgeschleift hatte. Und noch
aus einem anderen Grund kam Mirakel dieser Mann bekannt vor.
    Es war der gleiche Mann, der damals in der ersten Traumnacht in
den Krater gestürzt war. Mirakel erkannte den Fremden sofort
wieder.
    »Bin ich froh, Sie unversehrt gefunden zu haben«, sagte
der Mann. »Ich dachte schon, die Echse hätte Sie zu Tode
getrampelt.«
    »Nein«, entgegnete der Dykte. »Sie begnügte
sich damit, mich einer fleischfressenden Pflanze zum Fraß
vorzuwerfen. Glücklicherweise hat die Blume mich
verschmäht.«
    »Sie tun uns nichts mehr«, erwiderte der Unbekannte, der
sich noch immer nicht vorgestellt hatte. »Als ich sah, daß
die Echse Alice davonschleppte, war ich fix und fertig. Ich
schöpfte neue Hoffnung, als ich Sie als fliegenden Menschen sah,
der das Mädchen retten könnte. Aber als die Echse Sie
niederzwang, da war es um meinen logischen Verstand geschehen.
    Ich wollte mich töten, indem ich mitten in den Dschungel der
Pflanzen hineinlief. Merkwürdigerweise wichen sie jedoch von mir
zurück. Sie schienen mich regelrecht verschmähen zu
wollen…«
    Mirakel nickte. »Das kann nur bedeuten, daß der oder
die Herrscher dieser Welt uns ein grausameres Schicksal zugedacht
haben, als den schnellen Tod im Magen solch einer Pflanze.«
    Plötzlich hob das Raunen und Wispern der Kugeln an, schwoll
zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen

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