Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt
ausgemacht. Es war der Altar,
den er in seinem letzten Traum gesehen hatte. Von dort aus war jene
Frau in den Krater gestürzt und als Morastwesen wieder
aufgetaucht.
Zwischen dem Altar und den Kratern auf der anderen Seite fand
Mirakel auch jene bizarre Kraterlandschaft aus seinem ersten Traum
wieder.
Der Dyktenmann ging tiefer und landete auf der Plattform. In der
Mitte des Altars ragte ein Gebäude in die Höhe – ein
Tempel.
Mirakel sah sich um.
Es ging Schlag auf Schlag.
Zwischen den Kratern tauchten drei Panzerechsen auf. Jede von
ihnen hielt einen Menschen in ihren Klauen.
Einen Augenblick lang glaubte der Dykte Charles Gerlon zu
erkennen.
Menschen waren in Not. Mirakel mußte helfen.
»Laufen Sie!« rief er Perts zu. »In den Tempel! Ich
muß mich um diese Leute kümmern!«
Sofort hob Mirakel vom Boden ab und schoß in die Höhe.
Perts rannte auf den Tempel zu.
Er hatte den Eingang fast erreicht, als er verharrte und nach oben
blickte.
»Alice!« schrie er.
Auf dem Dach des Gebäudes standen einige Pfähle. An
einen von ihnen war ein Mädchen gebunden worden.
»Halte aus! Ich komme!« rief Perts und begann an der
unebenen Tempelwand hochzuklettern. Rasch gewann er an Höhe.
»Kehren Sie um, Perts! Das ist Wahnsinn, was Sie da
tun!« Mirakel sah den Maler in sein Verderben eilen.
»Kehren Sie um! Ich kümmere mich um das
Mädchen.«
Von einem Augenblick zum anderen stand der Dykte auf dem Dach. Das
Mädchen war bewußtlos. Mit flinken Fingern band Mirakel
sie los, hob vom Boden ab und trug sie nach unten. Am Eingang zum
Tempel setzte er sie ab.
Perts kletterte wieder nach unten.
Mirakel war schon wieder in der Luft.
Er mußte sie um die Echsen kümmern.
*
Der Kopf der ersten Echse schob sich über die Altarplattform.
Die Steine erzitterten unter den Tritten der Riesen.
In der Nähe schlug ein Blitz ein, und einen Augenblick lang
glaubte Mirakel schon, der Tempel würde einstürzen.
Aber nichts dergleichen geschah.
Mirakel griff an.
Er mußte vorsichtig sein, damit die Menschen die die Echsen
noch immer in den Klauen hielten, nicht gefährdet wurden.
Wie ein Blitz sauste Mirakel auf die erste Echse herab und
entriß ihr das Opfer, einen Scotland-Yard-Beamten.
Ehe der Mann sich versah, wurde er schon am Eingangsportal des
Tempels abgesetzt. Martin Perts kümmerte sich um Alice
Whittington.
Die beiden anderen Echsen hatten nun ihre Opfer am Tempeldach
abgesetzt. Mirakel sah, daß die Menschen für den
Augenblick in Sicherheit waren und griff unmittelbar die Echsen
an.
Er wollte dem ersten Tier das Genick brechen, doch dämonische
Kräfte verhinderten dieses Vorhaben.
Die Echsen schienen unsterblich zu sein.
Eine gewaltige dämonische Macht mußte über dieses
Reich herrschen.
Ehe Mirakel sich versah, wurde er im Flug abgefangen. Eine
überdimensionale Klauenhand veränderte seine
Flugrichtung.
Mirakel raste genau auf die Tempelmauer zu.
Plötzlich schoben sich die Steine der Wand zur Seite. Eine
gähnende Öffnung tat sich vor dem Dykten auf.
Er konnte es nicht mehr verhindern. Wie ein Stück Eisen von
einem Magneten, so wurde er von dem Loch angezogen. Dämonische
Kraftfelder zogen den Dykten magisch an. Es gab kein Entkommen
mehr.
Mirakel passierte die Öffnung.
Düsteres, rotes Licht herrschte hier.
Die Steine schoben sich hinter ihm sofort wieder in die Wand.
In diesem Augenblick ließ der Sog nach. Langsam glitt
Mirakel zu Boden. Das Fesselfeld hatte ihn freigegeben.
Noch immer spürte Mirakel diese dämonische Ausstrahlung.
Als er versuchte, mit Hilfe seiner Dyktenkräfte die Tempelwand
wieder zu öffnen, gelang es ihm nicht. Die dämonische
Ausstrahlung verhinderte es.
Mirakel war im Tempel gefangen…
*
Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sah Martin Perts, wie der Dykte
auf den Tempel zuraste.
Er glaubte schon, daß sein geheimnisvoller Helfer an der
Wand zerschellen würde, als sich die Wand unvermittelt
öffnete und Mirakel verschwand.
Alice kam zu sich. »Martin«, hauchte sie, als sie ins
Gesicht des Geliebten blickte. Mühsam richtete sie sich auf.
»Wo… wo sind wir?«
Martin Perts strich ihr liebevoll über das Haar. »Ich
weiß es nicht«, gab er zu. »Wir müssen jetzt
tapfer sein, mein kleines Mädchen!«
Alice Whittington schluckte. Wirr und verklebt hingen ihr
Strähnen ihrer sonst so schönen blonden Locken ins
Gesicht.
Plötzlich begann der Boden zu erzittern.
Die Echsen kamen zurück!
Nur eine Echse, korrigierte sich Perts in
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