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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Zehenspitzen durcheilte Rani Mahay mit drei, vier raschen
Schritten den Weg zum Sitz des Kommandanten.
    »Keine Bewegung!« sagte der Inder mit scharfer, klarer
Stimme. Er preßte dem verdutzten Ursen die Mündung der
Handfeuerwaffe zwischen die Schulterblätter und befestigte zur
gleichen Zeit mit der linken Hand mehrere der taubeneigroßen
Sprengsätze rund um den Sessel. Dann entfernte er sich einige
Schritte von dem Sitz und kam vor den Ursen zu stehen, der ihn aus
kalt glitzernden Augen anschaute.
    »Was soll das?« stieß der Fischmensch scharf
hervor. »Wo kommt ihr her?«
    »Es ist uns gelungen, rechtzeitig aus dem Becken zu steigen,
in dem ihr euren Abfall vernichtet«, entgegnete Rani Mahay hart.
»Es gefällt uns hier unten nicht, wir wollen gern dorthin
zurück, wohin wir gehören.«
    »Narren! Wie kannst du es wagen, dir eine solche Tat
anzumaßen?«
    Rani schüttelte ernst den Kopf. »Ob es eine
Anmaßung ist, wird sich herausstellen. Wir gehen ein
verhältnismäßig hohes Risiko ein. Das wissen wir.
Dennoch sind wir bereit, das Wagnis auf uns zu nehmen.«
Während Mahay dies sagte, richtete er die Mündung seiner
Waffe konsequent auf den Ursen.
    Dem Inder entging nicht die Unruhe, die sich in seinem
Gegenüber breit machte. Die anderen, hier im Raum versammelten
Ursen saßen wie die Ölgötzen auf ihren Sitzen und
harrten der Dinge, die da kommen sollten. Sie schienen sich ganz auf
ihren Kommandanten zu verlassen.
    Der reagierte auch. »Nicht nur uns schädigt ihr, sondern
auch euch. Niemals werdet ihr mit heiler Haut
davonkommen…«
    »Das liegt nicht in unserer Hand«, entgegnete der Inder.
»Wir sind bereit zu kämpfen. Wir setzen unser Leben ein.
Aber ich frage mich, ob es nicht klüger ist, dem Tod ein
Schnippchen zu schlagen. Mit etwas Vernunft sollte es für beide
Seiten möglich sein, einen anderen Ausweg zu
finden…«
    Er sprach ruhig und freundlich. War dies die Art, in der man mit
den Ursen verhandeln konnte?
    Er wußte es nicht. Zum erstenmal in seinem Leben stand er
vor einer solchen Situation.
    Der Fischmensch, der hier etwas zu sagen hatte, wandte leicht den
Kopf. Er nahm wenige Schritte neben sich die schwarzhaarige Frau
wahr. Sie hielt einen Sprengsatz in der Hand, den Arm ausgestreckt,
und zielte nach ihm. Conchita Funchal war bereit, auf eine
diesbezügliche Anordnung Rani Mahays, den Sprengsatz sofort zu
werfen.
    Mahay nickte. »Das alles mag ein wenig übertrieben
aussehen. Aber uns bleibt keine andere Wahl. Schließlich wissen
wir nicht genau, welche Wirkung eine einzige Bombe haben wird. Da ist
es vielleicht besser, mehrere auszulegen…«
    In dem feucht schimmernden, grauen Schuppengesicht regte sich kein
Muskel. In den starren Augen jedoch las der Inder Furcht.
    Aus den Augenwinkeln nahm Rani eine Bewegung wahr. Durch einen der
Korridore kamen in diesem Augenblick drei Ursen. In ihrer Mitte
hielten sie einen Menschen. Es handelte sich um einen der Spanier,
die mit einem Trödlerkarren in einem abgelegenen Hafenbezirk von
Marbella aufgetaucht waren und ihre menschliche Fracht auf dem
Fischerboot namens ESMERALDA ablieferten. Mahay hatte die beiden
Menschenräuber dabei beobachtet, wie sie die betäubten und
gefesselten Entführten an Bord schafften und schließlich
dort selbst gefangen genommen wurden. Es gelang dem Inder, sich an
Bord zu schmuggeln. So hatte eigentlich alles begonnen. Durch einen
Zwischenfall bei der Austauschaktion war die ESMERALDA zerstört
worden. Bei dieser Gelegenheit geriet auch Rani Mahay mit den anderen
Gefangenen in das aufgewühlte Meer. Einen Teil der
Entführten konnten die Ursen offensichtlich gleich wieder an
Bord ihrer Flugboote oder Schiffe fischen, während sie in den
Abfallschacht des U-Bootes gesogen wurden.
    Bei dem Spanier, den man dort hereinführte, handelte es sich
um Paco Lanias. Der Mann war bleich, die Haare hingen ihm wirr in die
Stirn. Er schrie wie von Sinnen.
    Er beschuldigte seine ehemaligen Partner, ihn auf das
Schmählichste hintergangen zu haben. Er selbst bezeichnete sich
als treuer Erfüllungsgehilfe und beteuerte mehr als einmal,
daß man durch ihn nichts zu befürchten brauche.
    Die dort ankamen, begriffen nicht die Situation, die hier
entstanden war.
    Blitzartig jedoch reagierten die drei bewaffneten Ursen.
    Ihre Handfeuerwaffen hielten sie in Händen. Sie brauchten nur
noch abzudrücken. Das taten sie auch und lösten damit das
Chaos aus.
    Mehrere scharf gebündelte, rote Strahlen jagten lautlos durch
die

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