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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bis ein
Großteil der Männer das Innere des Bootes verlassen
hatte.
    Capitano Montez, Conchita Funchal und er waren die letzten, die in
der Zentrale standen, von Phil Franklin wie ein Wunder aus einer
fremden Welt gemustert. Der Commander der VICTORY hielt seine
entsicherte Waffe auf die Fremden gerichtet.
    »Wer sind Sie? Wo kommen Sie her?« wollte der Amerikaner
wissen. »Was hat das alles zu bedeuten? Was können Sie mir
darüber erzählen?«
    Er sagte es nicht unfreundlich. Dennoch klang seine Stimme hart
und paßte zu der angespannten Stimmung, in der er sich
befand.
    Rani lächelte und blickte sich in der Runde um.
»Endlich«, murmelte er erleichtert. »Wieder unter
Menschen… wenn Sie mich fragen, wie das zustande gekommen ist
– ich kann es Ihnen nicht im einzelnen erklären. Ich kann
nur Vermutungen anstellen.«
    »Und wie sehen diese Vermutungen aus, Sir?« fragte Phil
Franklin.
    Rani Mahay öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen. Da trat
ein Ereignis ein, das ihn davon abhielt.
    Aus dem Nichts, unmittelbar neben den Instrumentenanzeigern,
schälte sich eine weitere Gestalt.
    Sie war grau-grünlich und mit Schuppen versehen.
    Sie glänzte feucht.
    Ein Urse!
    Man sah förmlich, wie Franklin erstarrte. Sein Gesicht wurde
fahl.
    »Das ist möglicherweise ein Grund, weshalb wir
verschwanden und wieder zurückkehrten«, bemerkte Rani
Mahay, während er schnell den Instrumententisch passierte, um
neben dem Ursen, der auf den Boden rutschte, in die Hocke zu
gehen.
    Bei dem Ursen handelte es sich um jenen, den er in dem riesigen
U-Boot der Fischgesichtigen als Geißel mit in die
Kommandozentrale des Tequosh genommen hatte, um diesen zum Auftauchen
zu zwingen.
    Beim Eintreffen dreier weiterer Ursen war es zum Zwischenfall
gekommen, der die Verselbständigung des mikrotisierenden Lichtes
auslöste.
    Die von Capitano Montez bewachte Geißel wurde von den
eigenen Stammesangehörigen angeschossen und brach zusammen.
    Und hier – im Innern des Klein-U-Bootes – wurde der
schwerverletzte Urse, wie sie, aus der Mikroweit herausgeschoben wie
ein unverdaulicher Bissen.
    Der Verletzte atmete kaum. Seine Wunde sah schlimm aus.
    Der Inder wandte den Blick und sah Phil Franklin kurz an.
»Sie haben sicher einen patenten Arzt hier an Bord. Er soll sich
um ihn kümmern. Vielleicht können wir etwas für ihn
tun.«
    Der Urse hob die bleischweren Lider. In seinen Augen flackerte ein
fiebriges Licht. Das Geschöpf aus der Mikroweit bewegte den
breiten Mund und wollte etwas sagen. Doch es war zu schwach, um nur
einen einzigen Laut hervorzubringen.
    Der Atem des Schwerverletzten ging unregelmäßig. Der
Puls war kaum fühlbar.
    »Mein Name ist Rani Mahay«, stellte der Inder sich vor,
ohne den Blick von dem schwerverletzten Ursen zu wenden. »In
meiner Begleitung befinden sich Capitano Montez von der Polizei aus
Marbella und Conchita Funchal, die von Menschen entführt und von
Ursen als Werkzeug benutzt werden sollte…«
    Franklin hörte die Worte wohl. Doch ihm fehlte Sinn und
Zusammenhang.
    »Ich glaube, Sie können mir doch mehr erzählen, als
nur Vermutungen«, entgegnete Phil Franklin.
    »Ich bin der Commander der VICTORY. Wir sollten uns eingehend
über den Vorfall unterhalten.«
    Rani Mahay nickte. »Richtig, Commander! Das werden wir auch
tun. Zuerst aber kümmern wir uns hier um unseren Freund, ehe er
uns unter den Händen stirbt.«
    Mit diesen Worten nahm Rani auf seine beiden starken Arme den
geschwächten und noch immer blutenden Ursen.
    Aus der Kehle kam ein dumpfes, leises Stöhnen. Die
großen Augen in dem reglosen Gesicht öffneten sich
spaltbreit. Die Lippen murmelten einige abgehackte Worte.
»Fremder… warum… tust du das? Ich bin… dein
Feind…«
    »Auch ein Feind hat das Recht, anständig behandelt zu
werden. Wir werden für dich tun, was wir können. Wir sind
keine Mörder…«
     
    *
     
    Er stieg die Stufen nach oben.
    Als er den Ausstieg erreichte, hörte er ein aufgeregtes,
helles Zischen hinter sich, das ein Mittelding zwischen Quietschen
und Zwitschern war.
    ›Whiss‹! ›Whiss‹… machte es.
    Mahay wandte den Kopf.
    »Da scheint noch jemand mitgekommen zu sein, Commander«,
bemerkte er mit belegter Stimme. »In der Mikroweit, wo wir uns
geraume Zeit aufhielten, herrschte offensichtlich eine große
Verwirrung, die wir möglicherweise selbst ausgelöst
haben.«
    Die Blicke der Anwesenden erfaßten das Wesen, das gerufen
hatte.
    Es handelte sich um ein Geschöpf mit zwei stämmigen,
kurzen

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