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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich
jedoch lediglich um den sichtbaren Teil eines viel schrecklicher
aussehenden Wesens handelte, das er wenige Sekunden später vor
Augen hatte.
    Hellmark wurde wie Rani in das schäumende Wasser gezogen,
ohne daß sie die Chance hatten, sich zur Wehr zu setzen.
    Mit den Tentakeln wurden sie in die Tiefe gerissen, und Björn
sah einen gewaltigen, breiten Schatten, plump und bizarr in seiner
Form, aus dem die schlangengleichen Tentakel wuchsen und in mehreren
Schichten übereinander auf den tonnenartigen Körper
gewickelt waren.
    Ein riesiges, kopfgroßes Auge schob sich auf Hellmark zu.
Wie ein Teleskop ließ es sich an einem sehnigen Tentakel
ausfahren und glotzte ihn an wie eine sezierende Apparatur.
    Durch den plumpen Leib des Wesens aus der Tiefe ging ein Ruck. Es
sah aus, als ob sich eine einzige Muskelmasse spanne und wieder
zusammenziehe.
    Instinktiv streckte Björn beide Arme nach vorn, um drei, vier
weiteren Tentakeln auszuweichen, die wie selbständige Lebewesen
durch das Wasser auf ihn zukrochen.
    Mit seinen Schlägen peitschte Björn das Wasser.
    Verzweifelt versuchte er sich aus der tödlichen Umklammerung
zu lösen.
    Da wickelten sich die Tentakel um seine Armgelenke und Schultern.
Sie legten sich wie ein Band um seine Brust, und er meinte, unter dem
gewaltigen Druck der Muskelstrange ersticken zu müssen.
    Ruckartig wurde Hellmark von dem plumpen Geschöpf mit dem
einen, teleskopartig ein- und ausfahrbaren Auge nach vorn gerissen.
Er konnte nichts gegen diese Bewegung unternehmen.
    Eine außergewöhnliche Kraft zeichnete dieses
Geschöpf aus.
    Die Luft wurde Hellmark aus der Lunge gepreßt.
Sämtliche Glieder schmerzten, und er hatte das Gefühl, als
würden ihm alle Knochen im Leib gebrochen.
    Er wurde eingesponnen, wie eine Spinne ihr Opfer in einen Kokon
wickelt.
    Panik erfüllte sein Herz…
    Da gab es kein Entkommen!
    Das Letzte, was er wahrnahm, ehe sich vor seine Augen ein
schwarzer, undurchdringlicher Schleier legte, war der kleine Whiss,
der sich wie eine Miniaturrakete von Mahays Schulter abstieß
und der Oberfläche des Wassers zustrebte…
     
    *
     
    Ted Morton schlug die Augen auf.
    Er registrierte diese Tatsache bei vollem Bewußtsein und
sagte sich im gleichen Augenblick, daß dies wohl nicht sein
könne. Er war doch tot! Niemals konnte er diesen furchtbaren
Angriff überstanden haben.
    Der Reporter hielt den Atem an. Er lauschte dem Schlag seines
Herzens und verfolgte den Gang seiner Gedanken.
    Er konzentrierte sich so intensiv auf seinen Organismus, daß
ihm bewußt wurde, wie das Blut durch seine Adern
strömte.
    Alles fiel ihm der Reihe nach wieder ein. Er hatte sich auf die
DISCOVERY schmuggeln lassen, hatte dort sein Versteck in der geheimen
Kabine eingenommen und war Zeuge der Ansammlung von Kriegsschiffen
geworden, die sich in einem bestimmten Gebiet, mitten im Atlantik in
der Clarion-Graben-Zone aufhielten.
    Geheimnisvolle Vorgänge, von denen die Öffentlichkeit
noch nichts erfahren hatte und wahrscheinlich auch nichts erfahren
sollte, veranlaßten den Präsidenten, den Schleier des
Geheimnisses dichter zu weben.
    Morton richtete sich langsam auf. Er nahm schwaches Tageslicht
wahr.
    Graute der Morgen?
    Morton blickte sich in der Runde um. Er befand sich in einem
quadratischen, nicht sonderlich großen Krankenzimmer.
Außer einem Bett und einem weißen Nachttisch gab es keine
weiteren Einrichtungsgegenstände.
    Sein Blick suchte die Tür. Er entdeckte sie sofort. Sie lag
dem Fenster genau gegenüber. Sofort aber registrierte er auch
die Besonderheit, die es mit ihr auf sich hatte.
    Die Tür hatte keine Klinke…
    Und das Fenster – wies ebenfalls keinen Verschluß- u.
Öffnungsmechanismus auf!
    Mortons Herz pochte bis zum Hals.
    Was ging hier vor? Was hatte das alles zu bedeuten?
    Der Gedanke an den Tod kam ihm wieder. Vielleicht war dies eine
Art Zwischenstation. Er wußte genau, daß er von den
Tentakeln ins Wasser gezogen worden war, daß ihm nun die Luft
knapp wurde, daß jetzt möglicherweise seine noch lebenden,
aber sauerstoffgeschädigten Hirnzellen ihm irgendwelche Bilder
vorgaukelten, die es in Wirklichkeit nicht gab.
    Da prüfte er sich genau und kniff in die Haut des linken
Handrückens. Scharf und nachhaltig spürte er den
Schmerz.
    Also keine Halluzination…
    Er blickte an sich herunter. Er trug ein weißes Hemd und
weiße Shorts. Wer hatte ihm das angezogen? Es war nicht seine
Wäsche…
    Morton war es gewöhnt, nie etwas einfach hinzunehmen, ohne zu
fragen.

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