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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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jedoch
gehandelt. Wie er glaubte, in seiner Situation handeln zu
müssen.
    Er riß das Tuch seines Bettes in schmale Streifen und
fesselte damit die Krankenschwester. Dann stopfte er ihr einen Knebel
in den Mund und ließ sie in der Ecke sitzen.
    Den bewußtlosen Arzt wuchtete er auf das Bett.
    Das Ganze durfte nicht mehr als zweieinhalb bis drei Minuten in
Anspruch nehmen. Und selbst diesen Zeitplan hielt er ein.
    Irgendwann im Leben – sagte der Lehrer mal in der
Judo-Sport-Schule, die er besucht hatte – würde jeder die
Kenntnisse, die er dort gewonnen hatte, anwenden können.
Daß er sie in einer solchen Lage mal brauchen würde,
hätte er sich nicht träumen lassen.
    Noch mal eine Minute später verließ ein einzelner Mann,
weißgekleidet wie ein Arzt, das Krankenzimmer.
    Dieser Mann war niemand anders als Ted Morton.
    Bis zum Hals zugedeckt, lag der Doc unter der Decke, hatte die
Augen geschlossen und war entkleidet.
    In seiner Bewußtlosigkeit hatte er Mortons Kleidertausch gar
nicht mitbekommen.
    Der Reporter huschte hinaus auf den Korridor, zog die Tür
hinter sich zu und blickte aufmerksam nach allen Seiten.
    Hier roch es tatsächlich wie in einem Krankenhaus. Nach
Desinfektionsmitteln und Karbol…
    Ruhigen Schrittes durchquerte der Flüchtling den Gang und bog
um die Ecke.
    Was ihn irritierte, war die Tatsache, daß er nirgends mehr
ein Fenster wahrnahm. Er kam sich vor wie in einem mehrere Etagen in
der Erde liegenden Bauwerk.
    Demnach war das Fenster in seinem Krankenzimmer nur eine Art
Attrappe gewesen!
    Vor Morton lief quer zum Korridor, aus dem er kam, ein weiterer.
In ihn mündeten mehrere Türen und der Zugang zum
Aufzug.
    Der Reporter verharrte in der Bewegung, als er sah, daß das
Licht über dem Licht aufleuchtete.
    Morton fuhr zusammen.
    ›Zweite Unteretage‹, stand dort zu lesen. Bedeutete
dies, daß er sich in diesem Augenblick zwei Stockwerke unter
den normalen Kellerräumen aufhielt?
    Mit einem schnellen Schritt wich er wieder hinter den
Mauervorsprung, als Lifttür aufglitt.
    Zwei Weißbekittelte schoben eine Bahre heraus, auf der
jemand lag. Unter den Laken sah Morton deutlich die Umrisse eines
menschlichen Körpers.
    Die beiden Pfleger zogen die Bahre durch den Gang in
entgegengesetzter Richtung des Beobachters.
    Morton fiel ein Stein vom Herzen.
    Intuitiv hatte er sich schon umgeschaut nach einem eventuellen
Versteck, falls die Gruppe hier an ihm vorbeikam.
    Seine Lage war nicht gerade beneidenswert. Er sah, daß die
Bahre zur hintersten Tür geschoben wurde, eine dritte Person den
Aufzug verließ und sich den beiden Pflegern anschloß.
    Diese dritte Person – war eine Frau.
    Er kannte sie…
    Im gleichen Augenblick wurde ihm bewußt, daß der
geheimnisvolle Mister Brown ihn zumindest in einem Punkt angelogen
hatte.
    Glattweg hatte er doch behauptet, daß die anderen Teilnehmer
des Forschungsschiffes DISCOVERY gleich ihm in der Krankenanstalt
lagen und verpflegt wurden.
    Für Dr. Karen Saver schien dies jedoch nicht zuzutreffen.
    Sie war es, die aus dem Lift kam und mit wiegenden Hüften der
Bahre mit der Leiche folgte…
     
    *
     
    Da es sich um keine selbständigen Geschöpfe handelte,
mußte es irgendwann irgend jemanden gegeben haben, der sie
geschaffen hatte.
    Roboter bauten sich schließlich nicht von selbst.
    »Wir müssen ihn finden… er muß irgendwo hier
unten sein… ich merk’s doch ganz deutlich…«,
schnatterte Whiss wild drauflos und riß Hellmark aus seiner
Nachdenklichkeit.
    Der kleine Kobold meinte damit Raru Mahay, den Koloß von
Bhutan. Whiss flatterte in die Höhe. Sein Fliegen erfolgte
lautlos. Die Flügel waren buntschillernd in den Farben des
Regenbogens und verliehen dem kleinen Kerl ein noch intensiveres
exotisches Aussehen.
    Whiss war ganz aus dem Häuschen und ließ sich nicht
davon abhalten, durch einen Seiteneingang zu fliegen. Björn lief
ihm rasch nach. Er kam an der Reihe der plumpen, scheußlich
anzusehenden Roboter vorüber, deren Sinn und Zweck er auch jetzt
noch nicht verstand.
    Whiss legte ein erstaunliches Tempo vor. Hellmark konnte ihm kaum
folgen.
    Der hier nach links abzweigende Korridor war bedeutend schmaler
als die Durchlässe, die er zuvor passiert hatte. Zu beiden
Seiten dieses Ganges waren weitere schmale Wege, die in das
labyrinthartige Innere der Unterwasserstation führten.
    Whiss flog geradeaus. Hellmark sah ihn als hellen Punkt vor sich,
der immer kleiner wurde.
    Da warf sich eine Gestalt auf ihn.
    Björn Hellmark reagierte

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