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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und
hatte das Gefühl, den Blick eines überdimensionalen Auges
zu erwidern.
    Er konnte es nicht fassen, daß hier vor wenigen Minuten eine
schöne Unbekannte versunken war und niemand von ihnen etwas tun
konnte.
    »Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, in welchem Rhythmus
die tödlichen, schwarzen Arme wieder aus den Löchern
hervorschießen, um sich ein neues Opfer zu greifen.« Olin
vernahm die Stimme des silberfarbenen Mannes neben sich. »Ich
weiß auch nicht, was daran schuld ist, daß diese
Tentakelzweige plötzlich aktiv werden. Man wird es kaum für
möglich halten, wenn ich jetzt behaupte, daß ich sogar
schon mitten auf diesen Tümpeln gestanden habe, ohne daß
das geringste geschah…«
    Der Schwede sah Arson ungläubig an. »Aber das ist doch
ganz unmöglich!«
    Der Mann aus der Zukunft schüttelte den Kopf.
    »Eben nicht. Schau her…« Mit diesen Worten
löste er sich von Olins Seite, erreichte den Rand der
giftgrünen Fläche und setzte dann vorsichtig einen
Fuß nach vorn, verlagerte langsam sein Gewicht darauf, als
müsse er sich erst vergewissern, daß der Untergrund
wirklich tragfähig sei wie eine Eisschicht, die sich in der
Zwischenzeit gebildet hatte.
    Arnd Olin stockte der Atem.
    Deutlich war zu sehen, wie Arson, der Mann aus der Zukunft, auf
der Oberfläche des Tümpels schritt, ohne auch nur einen
einzigen Millimeter einzusinken!
    Die Oberfläche war fugenlos glatt, spiegelte sich wie ein
polierter Edelstein und gab nicht nach. Das war in der Tat ein
harter, massiver Untergrund, der Arsons Gewicht vollständig
trug.
    »Komm her! Versuch’s auch! Ich habe diese Versuche schon
mehr als einmal unternommen…«, forderte der Silberfarbe ihn
auf.
    Da probierte auch Arnd Olin es. Als er auf der glatten Fläche
stand, breitete sich ein eigenartiges, doch beängstigendes
Gefühl in ihm aus. Immer wieder mußte er an die Bilder
denken, die er vorhin gesehen hatte.
    Warum ereignete sich jetzt nichts?
    Er richtete die Frage an Arson.
    »Dies ist eines von vielen Rätseln, das uns begegnet
ist. Du wirst noch manches andere kennenlernen. Ich habe dir eingangs
erklärt, daß diese Zwischenwelt eine Falle ist. Man
fühlt sich – trotz der bizarren, lebensfeindlichen Umgebung
– doch seltsam geborgen. Schon dieser Widerspruch ist ein
Zeichen dafür, daß diese Welt so etwas wie eine Art
Eigenleben besitzt. Sie untersteht ganz bestimmten Bedingungen und
Gesetzen. Man meint, eine gewisse Freiheit zu haben – und ist
doch nur ein Gefangener, in Ketten geschlagen. Ich bin schon
länger hier als du. Trotzdem hat sich mein Gefühl,
daß ich jederzeit von hier weg kann, wenn ich nur will, noch
nicht geändert. Obwohl meine Vernunft völlig dagegen
spricht…«
    Er ging nach diesen Worten bis in die Mitte des Tümpels und
kehrte dann langsam zurück.
    »Die Erfahrung allerdings hat mir in der Zwischenzeit noch
eines gezeigt«, fuhr Arson unvermittelt fort. »Immer, wenn
ein neues Opfer in das Meer der Bewegungslosigkeit, in das
Sargassofeld, geholt wurde, waren die grünen Augen danach
verschlossen wie ein zugefrorener See. Auf diese Beobachtung
stützte ich meinen Verdacht, daß es eben doch gewisse
Zeiten geben müsse, wo es möglich ist, in das
Sargassogebiet einzudringen, ohne dort für alle Zeiten
eingefangen zu werden…«
    Olin musterte seinen neuen Freund.
    Dieser Mann mit der silbernen Haut, der behauptete, aus der
Zukunft der Erde zu stammen, war mit einem besonderen Auftrag
unterwegs. Alles, was er von sich gab, war nicht nur reine Vermutung
oder Spekulation – es ging auf ein bestimmtes Wissen
zurück, das er von irgend jemand vermittelt bekam. Aber
lückenlos war dieses Wissen nicht.
    »Woher, Arson, weißt du von dem Sargassomeer, das
angeblich im Innern dieser seltsamen Welt vorhanden sein soll?«
interessierte der Schwede sich.
    Arson schien ihm im ersten Moment nicht richtig zuzuhören. Er
war in die Hocke gegangen und tastete den Boden mit seinen
Fingerkuppen ab. Dabei näherte er sich mehr und mehr dem Rand
des kreisrunden Tümpels und führte seine Finger am
äußersten Rand entlang, als suche er dort nach einer
Öffnung. »Die Geschichte der Dämonen läßt
sich seit dem Beginn ihrer Existenz im bewohnten wie im unbewohnten
Kosmos verfolgen. Es gibt in der Zukunft der Menschen eine
Ausgangsposition, die uns hoffen läßt, vergangene Fehler
und Situationen wieder gut zu machen oder zumindest auswertbar
werden. Dies wiederum hat zur Folge, daß uns in der Zukunft
Dinge bekannt werden, die wir

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