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Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Titel: Macabros 068: Apokalyptas erste Version Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Breitschwert auf
ihn zujagte.
    Stranger war in vielen, ungewöhnlichen Situationen trainiert
worden und deshalb auf außergewöhnliche Vorkommnisse
gefaßt.
    Was aber hier geschah, setzte ihm zu, reizte seine Nerven und
forderte von seinem Organismus das äußerste. Dennoch fand
er die Kraft, das Schnellfeuergewehr an sich zu reißen und
halbliegend vom Boden auf den Unheimlichen schießen.
    In das Prasseln der Flammen und das Poltern der herabfallenden
Steine mischte sich das Hämmern der automatischen Waffe.
    Die leeren Geschoßhülsen flogen an Strangers Seite auf
den steinigen Boden, und der Mann spürte ihren Schlag gegen
Waden, Schienbein und Schenkel, außerdem den Druck der
hämmernden Waffe gegen die Hüfte. Sein rechter Zeigefinger
schmerzte unter dem Druck, der auf dem Abzugshahn lag.
    Stranger führte das Mündungsrohr hin und her, mehr als
hundert Schüsse trafen Pferd und Reiter.
    Er sah deutlich, wie die Geschoßgarben Kopf und Brust des
Tieres durchdrangen und sich in den Leib des Mannes bohrten, der auf
dem Pferd saß und in eine pechschwarze Rüstung gekleidet
war.
    Aber das Pferd brach nicht zusammen, und der Reiter stürzte
nicht vom Sattel…
    Kalter Schweiß perlte auf Strangers Stirn, der gekommen war,
um das Geheimnis dieses Inselteils zu erforschen, der nur ein
Stück eines riesigen Kontinentes war. Einst, vor mehr als
zwanzigtausend Jahren, trug er den Namen Xantilon.
    Irvin Stranger wußte nichts von Xantilon und nichts von den
Dingen, die damals die Priester der weißen und schwarzen Kaste
zu Todfeinden werden ließen und die Macht der Dämonen voll
zur Wirkung brachten.
    Irvin Stranger wußte nichts von Rha-Ta-N’my, der
Dämonengöttin, die sich bereit machte, ihre Wiederkunft auf
der Erde vorzubereiten.
    Ihre Vorboten hatte sie bereits geschickt…
    Irvin Stranger sollte auch nie erfahren, was sich hier abspielte
und warum es sich abspielte.
    Da war der Reiter über ihm. Das Pferd vermied die
Berührung und umsprang das Hindernis. Halb in der Drehung
schoß Stranger wie ein Irrsinniger, als der Reiter sich nach
vom beugte und sein großes Schwert ruckartig auf den den am
Boden Liegenden stieß.
    Alles in dem Lieutenant wehrte sich gegen das, was er sah und
erlebte. Die Projektile durchbohrten die Körper, aber sie
brachten sie nicht zu Fall.
    Was immer da auf ihn zukam, aus einem schwarzen, brodelnden
Himmel, konnte nicht aus Fleisch und Blut sein.
    Es war ein – Spuk!
    Ein Ereignis, das ihm zum Schicksal wurde. Das Schwert traf ihn
mitten ins Brustbein.
    Gurgelnd fiel Stranger zurück. Im Sterben noch umspannte sein
Finger den Abzugshahn des Schnellfeuergewehrs, und es verließen
mehr als dreißig Schüsse das heiße
Mündungsrohr.
    Die Projektile durchschlugen den Pferdebauch, ohne den geringsten
Schaden anzurichten.
    Genausogut hätte man in Nebel, in Luft oder in eine Wolke
schießen können.
    Es schien, als wären Pferd und Reiter ein Teil des
Wolkenberges, der sich weiter herabsenkte und aus dem die restlichen
Todesboten sprengten wie die geistigen Geschöpfe einer finsteren
Macht, durch magische Befehle gerufen und roboterhaft handelnd.
    Mit der Waffe in der Hand starb Lieutenant Irvin Stranger.
Sekunden später sein Begleiter, der sich noch voller Entsetzen
auf die Beine erhob und wie von Furien gehetzt davonjagte.
    Sein Verfolger preschte hinter ihm her und stieß ihm das
lange, schwarze Schwert zwischen die Schulterblätter.
    Der Mann fiel nach vorn und blieb mit dem Gesicht im Staub des
alten Innenhofes liegen.
    Apokalyptas Todesboten waren da.
    Sie gaben sich nicht mit den beiden erlegten Opfern zufrieden. Da
waren noch andere, zum Teil im Hof, zum Teil damit befaßt, in
die ersten Gebäude einzudringen, um die rätselhafte
Finsternis im Innern der Mauern zu erkunden.
    Doch Apokalyptas Todesboten machten einen Strich durch diese
Rechnung.
     
    *
     
    »Wir haben einen Sieg errungen, der uns wieder atmen
läßt«, sagte der großgewachsene Mann mit dem
blonden Haar und dem gebräunten Gesicht des Abenteurers.
»Sequus’ Pläne sind durchkreuzt. Nun heißt es,
sich jener Dinge anzunehmen, die darauf warten, erledigt zu werden.
Wir sind frisch und ausgeruht und können mit neuer Kraft an die
noch bevorstehenden Aufgaben herangehen…«
    Diese Worte wurden im Thronsaal jenes Tempels unter freiem Himmel
in der Bucht zwischen K’hor Shan und dem wiederaufgetauchten
Nordteil Xantilons gesprochen.
    Der Mann, der sprach, war – Björn Hellmark. Der junge
Deutsche hatte seine

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