Macabros 068: Apokalyptas erste Version
anderen glich, wurde von der unterseeischen
Strömung wie ein Fremdkörper mitgezogen. Er tauchte auf
zwischen Fischschwärmen, die erschreckt und blitzschnell
auseinander zischten, als dieser Mensch zwischen ihnen erschien.
Macabros bestand aus einer feinstofflichen Substanz. Sie war mit
Geist und Seele erfüllt, aber nicht angewiesen auf die Arbeit
der Organe, die es in diesem Doppelkörper auch nicht gab.
Macabros war gewissermaßen ein geistiges, materialisiertes
Abbild seines eigenen Ichs. Mit ihm konnte er in die heißesten
Feuer seinen Fuß setzen, ohne zu verbrennen. Er konnte in die
Tiefen des Weltalls eintauchen ohne Schutzanzug, und er würde
doch weder auf der einen Seite von der Sonne gebraten, noch auf der
anderen zu einem Eisklumpen gefrieren.
Er brauchte keinen Sauerstoff – wie in diesem Fall, als er
über den Meeresboden glitt, um Ausschau zu halten nach
geflohenen Ursen, den Fischmenschen, die sich vorgenommen hatten, die
Schiffe auf den Weltmeeren zu zerstören und die Herrschaft
über die Ozeane anzutreten.
Macabros suchte viele Bezirke auf. Björn Hellmark, frisch und
ausgeruht wie er war, gab seinem Doppelkörper immer wieder neue
Impulse, löste ihn auf und versetzte ihn um mehrere hundert
Meilen an einen anderen Ort.
Auf dem Meer entdeckte er weder eines der unheimlichen, an einem
stilisierten Hai erinnernden Flugschiffe der Ursen, noch einen der
Fischgesichtigen selbst.
Innerhalb weniger Stunden hatten mehrere zehntausend, vielleicht
sogar mehrere hunderttausend Angehörige des Volksstammes der
Ursen die Flucht ergriffen, weil sie keinen König mehr hatten,
dessen Befehle sie ausführen konnten.
Waren die Ursen in die Mikroweit zurückgekehrt, aus der
Sequus sie rief?
Dann existierte ein Fluchtweg, der für den Notfall
eingerichtet worden war.
Hellmark und damit Macabros waren auf reine Spekulationen
angewiesen. Doch wie die Dinge sich jetzt darstellten, schien es
tatsächlich so zu sein, daß die Ursengefahr für die
Menschen gebannt war.
Um so besser…
Da hatte er mehr Ellenbogenfreiheit für die schwarzen Reiter
und vor allem für – Molochos, dessen Ankunft mit dem Werden
der schwarzen Todesboten zur gleichen Stunde erfolgen sollte.
Während Rani, Arson und Björn aufmerksam ein
Gewölbe nach dem anderen durchsuchten, führte Björn
mit Macabros seine Exkursionen weiter, um sich schnellstens auf seine
unnachahmliche Weise Informationen zu verschaffen.
Es wäre jetzt ein leichtes gewesen, daß sie alle nach
Marlos, auf die unsichtbare Tabu-Insel, wo Dämonen nie
Einfluß nehmen konnten, gegangen wären. Aber was
nützte ihnen die volle Sicherheit, wenn die feindlichen
Mächte sich weiter ungehindert ausbreiten und zu einer stetigen
und immer stärker werdenden Gefahr wurden?
Björn war froh, daß er die Freiheit wieder gewonnen
hatte, mit seinen Fähigkeiten die Feuerinsel zu verlassen und
von hier aus in die sichtbare Welt der dritten Dimension und damit
auch in die unsichtbare Welt seiner Insel ohne die geringste
Schwierigkeit einzutauchen. Dies war nämlich in der
jüngsten Vergangenheit leider nicht mehr der Fall gewesen,
solange Sequus’ magische Kraft seine Wirkung zeigte.
Björn Hellmark versetzte seinen Doppelkörper Macabros
auf die Spitze der Insel Xantilon, die vor kurzem aus den Fluten des
Meeres aufgetaucht war.
Die bizarre Burg, deren Entstehen er als Gefangener des
Ursenkönigs beobachten konnte, war dabei von besonderem
Interesse für ihn. Schließlich wiesen alle Zeichen darauf
hin, daß in dieser Burg Molochos, sein Todfeind und enger
Vertrauter der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my, seinen
Einzug halten würde.
Er kam mitten hinein in die furchtbaren Rauchwolken, die diesen
Teil der Insel einhüllten, als würde alles in Flammen
stehen.
Er sah den lodernden Feuerschein in unmittelbarer Nähe der
zerklüfteten Steilküste und die brennenden Benzinlachen
zwischen den wie bizarre, urwelthafte Zähne aus dem Wasser
ragenden Felsen.
An den brennenden Metall- und Plastikteilen erkannte Macabros
sofort, um was es sich hier handelte.
Helikopter!
Insgesamt waren es drei Stück, die ein Raub der Flammen
wurden.
Es sah gerade so aus, als wäre von einem der abseits
liegenden Schiffe eine Geschoßgarbe herübergefetzt worden,
um die Hubschrauber zum Absturz zu bringen.
Doch das war natürlich Unsinn.
In Turmnähe und am Strand lagen verschmorte Leichen.
Für sie kam jede Hilfe zu spät.
Auch für die Menschen im Innenhof konnte Macabros nichts mehr
tun. Sie
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