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Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Titel: Macabros 068: Apokalyptas erste Version Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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würde. Die Tür flog nach hinten, und das obere, breite
Scharnier wurde durch die Wucht des Trittes förmlich aus der
Halterung gerissen.
    Die obere Rundung der Tür platzte weg, und sie legte sich
ächzend zur Seite.
    Macabros lief in den Korridor. Der war erhellt vom Feuerschein aus
den Fenstern und der oberen Öffnung des nahen Turmes, in dem der
eine Hubschrauber gestürzt war.
    Wie Gespenster bewegte sich das reflektierende Licht auf den
dunklen, feuchten Wänden. Die ganze Atmosphäre war
irgendwie voller Beklemmung und beängstigend…
    Mit drei, vier raschen Schritten durchquerte Macabros den
Verbindungsgang. Dabei blickte er sich aufmerksam in den Ecken um.
»Hallo?« fragte er mit klarer, lauter Stimme. »Ist da
jemand?«
    Keine Antwort…
    Er selbst entdeckte niemand.
    Doch!
    Plötzlich registrierte er die schattenhafte, blitzschnelle
Bewegung am anderen Ende des Korridors, wo es einen
torbogenähnlichen Durchlaß gab, der nicht versperrt
war.
    Jemand streckte kurz den Kopf nach vorn, und für den
Bruchteil einer Sekunde registrierte Macabros das Gesicht seines
Gegenübers, der etwa fünfzehn bis zwanzig Schritte von ihm
entfernt stand.
    Es handelte sich um einen großgewachsenen Mann von
kräftiger Statur, mit auffallend blondem Haar und markant
geschnittenem Gesicht.
    Das alles konnte er nur so deutlich wegen des flackernden
Feuerscheins, der sich auch dort hinten spiegelte, wahrnehmen.
    Macabros’ Gesicht wurde starr wie eine Maske.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, seinem
Spiegelbild gegenüber zu stehen.
    Aber das konnte doch nicht sein…!
    Hellmarks Hirn arbeitete blitzschnell mit der Präzision eines
Computers.
    Macabros war sein Doppelkörper. Ihn, Hellmark, hatte es
jedoch schon mal gegeben. Damals vor zwanzigtausend Jahren.
Überlieferungen wiesen darauf hin, daß er sich in seinem
Äußeren nicht im geringsten verändert hatte.
    Damals vor zwanzigtausend Jahren lebte er unter dem Namen Kaphoon,
und als zusätzliche Bezeichnung nannte man ihn den »Sohn
des Toten Gottes«.
    Dieser Mann dort vorn, dessen Kopf wieder hinter der Mauer
verschwand, war niemand anders als dieser - Kaphoon!
     
    *
     
    Die beiden Männer in dem mausgrauen Buick standen mit ihrem
Fahrzeug vor dem Haus Nr. 126 in der 48. Straße in New
York.
    Auf der gegenüberliegenden Seite, nur etwa dreißig
Meter von ihrem Auto entfernt, war der Nachtschalter einer Bank.
    Tom Jenkins und Jay McCansy standen seit etwa acht Tagen Abend
für Abend um die gleiche Zeit hier, um den Nachtschalter zu
beobachten.
    Aus Erfahrung wußten sie, daß gegen halb acht zwei
Männer aus dem Juwelierladen Hutchinson kamen, der nur einen
Straßenzug weiter entfernt hinter der nächsten Ecke
lag.
    Zwei Angestellte der Firma trugen regelmäßig die Tasche
mit der Geldbombe zum Schalter, um sie dort einzuwerfen.
    Über all diese Dinge waren die Männer in dem Buick
informiert, und heute abend wollten sie zuschlagen. Jenkins und
McCansy hatten den großen Coup vor.
    Sie schätzten, daß bei diesem Gaunerstück
mindestens fünfzehn bis zwanzigtausend Dollar in ihre Hände
fielen. Bei Hutchinson florierte das Geschäft, er war einer der
führenden Juweliere.
    Jenkins warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Nervös?« fragte sein Kumpan. Jay McCansy war
untersetzt, hatte eine flache Nase und breite Lippen.
    Im Gegensatz zu Jenkins hatte er noch dichtes, volles Haar. Der
hatte eine Halbglatze und wirkte wie ein biederer, sympathischer
Angestellter. Jenkins sah aus, als ob er keiner Fliege etwas zuleide
tat. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Bei ihren bisherigen
Unternehmungen hatte Tom Jenkins sich stets als der Brutalere
erwiesen, der schnell ein Messer zückte oder die Waffe zog.
    Der gefragte Gauner grinste. »Nervös? Wie kommst du
darauf? Ich kann’s kaum abwarten, das ist alles. Wenn sie ihren
Zeitplan einhalten, dann muß es ja in spätestens sechs,
sieben Minuten soweit sein…«
    Genauso kam es.
    Genau sieben Minuten später tauchten die beiden Männer
vorn an der Straßenecke ins Blickfeld.
    Jenkins und McCansy blickten sich an. »Es geht gleich
los«, knurrte McCansy, fuhr sich mit einer Bewegung durch die
Haare und blickte dann weiter in den Rückspiegel, in dem er die
beiden Ankömmlinge verfolgen konnte.
    Die ahnungslosen Angestellten des Juweliers Hutchinson waren noch
etwa zwanzig Schritte vom Nachtschalter der Bank entfernt.
    Die Straße war nicht besonders belebt. Alle Geschäfte
hatten bereits

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