Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Die
zweite Hand packte Malinkas rechte Schulter und riß den Mann
nach vorn.
    Hart wie Schraubstöcke legten sich beide Hände um seinen
Hals.
    Tony zog röchelnd den Atem ein. Verzweifelt versuchte er sich
aus dem Griff seines Widersachers zu befreien. Er arbeitete mit
Händen und Füßen, aber er kam nicht los. Es schien,
als wäre er in die Klauen einer Maschine geraten.
    Sein Gegner war ihm kräftemäßig weit
überlegen.
    In der allgemeinen Aufregung und Abwehr kamen Malinkas Hände
noch mal vor dem Gesicht des schwarzen Ritters empor. Er
berührte das etwas nach vorn gezogene Visier. Dies hatte zur
Folge, daß die Klappe nach oben kippte und das Gesicht
freigab.
    Doch wo das Gesicht hätte sein müssen – gab es
nichts, absolut nichts zu sehen.
    Es war ein Ritter – ohne Kopf!
     
    *
     
    Jennifer Conetti schrie gellend auf, als sie sah, was Tony Malinka
wahrnahm.
    Für Malinka waren es die letzten Eindrücke seines
Lebens.
    Jim Conetti setzte noch an, trotz seiner Schwäche, einen
Angriff zu starten und sich dem schwarzen Ritter entgegenzuwerfen.
Doch da sprang durch das Fenster ein weiterer.
    Zum Zusammenstoß zwischen diesem und Jim Conetti kam es
nicht mehr.
    Im Todeskampf hielt Tony Malinka noch immer das Gewehr umklammert,
und seine Rechte suchte verzweifelt nach dem Abzugshahn.
    Malinka fand ihn. Obwohl er genau gesehen hatte, was aus den
Schüssen geworden war, die sie auf den ungebetenen Eindringlich
abgaben, wollte er in seiner Ratlosigkeit, seiner Verzweiflung,
seiner Todesangst einfach nicht aufgeben, sondern irgend etwas tun,
in der Hoffnung, vielleicht das Blatt doch noch wenden zu
können.
    Sein Zeigefinger krümmte sich.
    Doch die Mündung konnte er nicht mehr herumdrehen. Der
Schuß krachte. Ungezielt löste er sich und – traf den
nach vorn taumelnden Conetti.
    Der junge Farmersohn verzog das Gesicht. Mit einer ruckartigen,
verkanteten Bewegung brachte er seinen rechten Arm herum, ließ
das Gewehr fallen und preßte alle fünf Finger auf das
Einschußloch oberhalb seines Herzens.
    »Jim!« Der Schrei brach aus Jennifers Kehle.
    Der Angerufene machte eine halbe Drehung nach links und erblickte
hinter wirbelnden Schleiern vor seinen Augen die Umrisse seiner
Schwester. »Flieh!« wisperte er ihr zu, ehe er zu Boden
ging.
    Da warf sie sich herum. Panik erfüllte sie, und Grauen
schnürte ihr die Kehle zu, so daß sie nicht mal zum
Schreien kam.
    Durch die Tür konnte sie nicht. Draußen waren die
anderen schwarzen Ritter, jene Gespenstigen, die offensichtlich aus
purer Ansammlung bösartigen Geistes bestanden, der von einer
Rüstung umgeben war. Einen eigentlichen Körper
besaßen diese Geschöpfe nicht.
    Jennifer Conetti lief zur Treppe, am ganzen Körper wie
Espenlaub zitternd. Sie erreichte die erste Stufe, verharrte in der
Bewegung, drehte sich und lief dann um den Treppenaufgang herum.
    Lieber in den Keller, peitschten sie ihre Gedanken.
    Sie riß die schwere Tür auf, tastete mit zitternden
Fingern nach dem Lichtschalter und betätigte ihn.
    An der gewölbten Decke flammte eine nackte Birne auf.
    Jennifer Conettis Atem flog. Die Farmerstochter drehte den von
innen steckenden Schlüssel im Schloß und schob den Riegel
vor. Dann löschte sie wieder das Licht. In der Dunkelheit lief
sie die Treppe nach unten. Die Kellerräume waren kühl, und
es roch modrig.
    Als Kinder schon hatten sie in ihre Versteckspiele auch die
verworrenen Räume der Keller einbezogen. Sie kannte hier jeden
Fußbreit Bodens, fand die abgelegensten Ecken und Winkel in
absoluter Finsternis.
    Das kam ihr jetzt zugute. Jennifer Conetti verkroch sich in die
hinterste Ecke, baute leere Kisten und Fässer um sich herum auf,
türmte Gerümpel und Geräte darauf und kauerte sich
dann in ihr Versteck, gebannt in atemloser Spannung, ob die
Unheimlichen auch hier auftauchten, um sich ihrer zu
bemächtigen.
    Sekunden vergingen und reihten sich zu Minuten. Sie hörte ihr
Herz heftig klopfen. Es kam ihr so vor, als würde man dieses
rhythmische Hämmern gerade hier unten in den kahlen
Kellerräumen besonders verstärkt wahrnehmen.
    Sie zwang sich innerlich zur Ruhe.
    Im Haus war es noch immer nicht still. Die schwarzen Eindringlinge
schlugen alles kurz und klein. Dröhnen und Ächzen liefen
durch den Boden und die Wände des Farmhauses.
    Zitternd harrte Jennifer der Dinge, die da kommen sollten.
    Fünf Minuten vergingen… zehn…
fünfzehn…
    Dann hörte das Rumoren schlagartig auf.
    Die Einundzwanzigjährige hielt den Atem an und

Weitere Kostenlose Bücher