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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Liza
Conetti, die sich der knienden Jennifer näherten.
    »Jennifer! Meine Tochter… oh, Kind, was ist hier
bloß geschehen?« Liza Conetti ging in die Hocke, legte
ihre Arme um die Schultern ihrer Tochter und versuchte sie
herumzuziehen.
    Jennifer war seltsam starr. Ihr Gesicht veränderte sich kaum,
sie wandte nur kurz und flüchtig den Blick, wirkte irritiert,
ratlos und war erschreckend bleich.
    Wirr hingen die Haare in ihrer Stirn. Das junge Mädchen sang
unablässig die gleiche, schwermütige Melodie weiter, ohne
sich um die Ankunft seiner Eltern zu kümmern. Es schien, als
hätte sie die gar nicht recht wahrgenommen…
    Jennifer stand unter einem Schock. Donovan und Liza Conetti
erkannten es mit Schrecken.
    »Was ist geschehen, Jennifer?« Liza Conetti versuchte
ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. »Wer hat das -
…getan?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete die Gefragte wie
aus unendlicher Ferne. Ihre Stimme klang schwach und zart.
»Robinson ist tot… er bewegt sich nicht mehr,
Mam…«
    Bei diesen Worten beugte sie sich nach vorn und streichelte
über das fuchsrote, gepflegte Fell des toten Tieres. »Warum
bewegen sich Tote nicht mehr, Mam?« fragte sie unvermittelt.
    Ihr Blick war starr, in unwirkliche Ferne gerichtet. Der Glanz in
ihren Augen ließ ihre Eltern erschauern.
    Er war so kalt, so fremd, so unwirklich…
    Dann fing sie wieder an zu singen. Im Rhythmus bewegte sie den
Kopf, und weder Donovan noch Liza Conetti konnten sich daran
erinnern, jemals diese seltsame, fremdartige Melodie gehört zu
haben.
    Es schien, als hätte Jennifer sie erfunden. Sie klang
traurig, schwermütig und hatte einen eigenwilligen Reiz.
    Dabei benutzte sie hin und wieder einige Worte, die
bruchstückhaft herausgestoßen wurden, ohne daß sie
einen Zusammenhang ergaben.
    »Was ist mit den Leuten auf der Farm geschehen,
Jennifer?« Ihr Vater baute sich vor der Tochter auf, packte sie
unter den Achseln und hob sie langsam in die Höhe.
    »Sie sind tot, Daddy…«
    Der verklärte, entrückte Ausdruck auf ihrem Gesicht wich
nicht.
    »Was ist mit Jim, Jennifer?«
    »Tot…«
    »Wo ist er?« fragte der Mann mit Grabesstimme.
    »Weg…«
    »Aber wenn er tot ist, Jennifer – wie kann er da fort
sein?«
    »Sie haben ihn… geholt.«
    »Wer ist ›sie‹, Jennifer?«
    »Die Reiter, Daddy… die schwarzen Reiter in den
Rüstungen mit den Schwertern…«
    Donovan und Liza Conetti wechselten einen raschen, erschreckten
Blick. Ohne daß ein Wort zwischen dem Ehepaar gewechselt wurde,
verstanden die beiden sich.
    Sie fürchteten um Jennifers Verstand…
    Die Tochter sang wieder.
    »Jennifer…«, sprach Conetti abermals. »Wie war
das mit den Reitern? Was für Reiter waren das?«
    Leise säuselte der Wind in den Sträuchern und
Büschen. Das herbstliche Laub raschelte auf dem Boden.
    Jennifer antwortete nicht sofort. Es schien, als brauchten die
Worte ihres Vaters erst eine Weile, ehe sie in die Tiefe ihres
Bewußtseins vorstießen.
    Dann erst reagierte sie. »Die schwarzen Reiter, Daddy…
sie kommen und nehmen die Toten mit… sie werden auch die anderen
holen...«
    »Laß sie, Don«, schaltete Liza Conetti sich da
ein. »Du quälst sie. Ihr Verstand ist in Mitleidenschaft
gezogen. Was sie jetzt braucht ist Ruhe. Sie muß so schnell wie
möglich von hier verschwinden. Und wir müssen unbedingt den
Sheriff anrufen und sie zu einem Arzt bringen…«
    Dem Mädchen waren die Worte nicht entgangen. Sie
schüttelte heftig den Kopf. »Anrufen… geht nicht,
Mam… sie haben auch das Telefon zerstört…«
    Manchmal schien sie einen klaren Moment zu haben. Dann reagierte
sie vollkommen normal. Doch der Klang ihrer Stimme und ihr sonstiges
Verhalten waren beängstigend.
    Da faßten ihr Vater und ihre Mutter sie auf jeder Seite
unter dem Arm, nahmen sie in ihre Mitte und brachten sie weg.
    Niemand von ihnen konnte den Blick auf die Tiere und die Menschen
vor den Gebäuden und in den offenen Ställen vermeiden.
    Pferdegetrappel ertönte…
    Wie unter einem Peitschenschlag blieb Donovan Conetti stehen.
    Jennifer reagierte genau anders. Sie begann plötzlich zu
toben, warf den Kopf hin und her und versuchte sich
loszureißen, als ob plötzlich tausend Teufel von ihr
Besitz ergriffen hätten.
    Sie warf sich nach vorn und stürzte in den Hof, der von den
beiden, noch immer eingeschalteten Autoscheinwerfern hell
ausgeleuchtet wurde.
    »Sie kommen! Sie kommen!« Schaurig hallte der Schrei des
jungen Mädchens über das Gelände.
    Jennifer

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