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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ließen die Pferde hinter einem Erdhügel
zurück. Dort banden sie die Zügel an Pflöcke, die sie
in die Erde rammten und legten dann die letzten zweihundert Meter zur
Ringmauer zurück.
    Das grobe, klobige Gestein ragte unbehauen vor ihnen empor.
    Rani Mahay schätzte die Mauer auf mindestens dreißig
Meter Höhe…
    Dahinter ragten die schmalen, bizarren Türme in die
Höhe. Nichts mehr von dieser rätselhaften Stadt erinnerte
an die blanken, glatten Flächen, die sie zu allererst im
geheimnisvollen Schimmer wahrgenommen hatten. Die gewaltige
Ansiedlung hinter den Zyklopenmauern sah aus wie eine einzige,
gigantische Burg mit tausend Türmen, Erkern und Zinnen. Vom
Gemäuer ging ein dumpfer, modriger Geruch aus.
    Die Tore waren riesig. Als die Menschen davor standen, kamen sie
sich winzig und verloren vor.
    Es handelte sich um massive Holztore, dick wie Baumstämme und
mit breiten Eisenstreifen versehen.
    Da kam man nicht so einfach durch, ohne eine größere
Aktion auszuführen.
    Doch der Geist vermochte manchmal mehr als der Körper.
    Das bewies Pepe.
    Ein kurzer, konzentrierter Gedanke. In dem gewaltigen Schloß
gab es ein kaum hörbares, dumpfes Knirschen. Dann lief ein
Zittern durch die Tür.
    Danach war alles vorbei.
    Kaphoon machte die Probe aufs Exempel. Vorsichtig drückte er
einen Flügel der Holztür nach innen. Mit leisem Quietschen
verbreiterte sich der Spalt. Kaphoon betrat die finstere Stadt.
    Dann winkte er den anderen zu, ihm zu folgen.
    Zum ersten Mal blickten sie hinter das massive Tor. Labyrinthartig
zogen sich an erschreckend dicht stehenden Häusern und
Türmen schmale Straßen und Gassen vorbei, die nur so breit
waren, daß nicht mal zwei Menschen nebeneinander gehen
konnten.
    In den dunklen, aus unbehauenen Steinen bestehenden Häusern
nahmen sie finstere, scheibenlose Fenster wahr, die sie wie tote
Augen anstarrten.
    Eine Atmosphäre des Zerfalls. Modergeruch…
    Die Luft roch streng und doch gleichzeitig seltsam
süßlich.
    Sie drückten hinter sich das Tor wieder so zurecht, wie sie
es angetroffen hatten, und Kaphoon schärfte ihnen ein, sich die
Stelle genau zu merken für den Fall, daß sie fliehen
müßten.
    Aber was für einen Sinn hätte das gehabt? So fragte sich
Carminia im stillen. Noch gab es keine Möglichkeit, über
den magischen Kreis hinweg in den Garten des Hestus
zurückzukehren. Im Palast der Apokalypta, den sie erobert hatte
und der Kaphoons Vater gehörte, befand sich eine solche
›Station‹, die für sie jedoch im Moment vollkommen
unbrauchbar war.
    So lag im Eindringen nach Gigantopolis ein weiterer wichtiger
Vorteil für sie. Wenn es gelang, der kriegerischen Apokalypta
ein Schnippchen zu schlagen – vielleicht ließ sich dann
auch wieder jener Kreis im Palast umpolen, so daß eine
Rückkehr in die Welt gelang, aus der sie gekommen waren.
    Kaphoon ging ihnen voran. Der Boden unter ihren Füßen
war grob gepflastert und holprig.
    Weit und breit gab es nicht die Spur einer Vegetation zu
sehen.
    Nur klobige Steine, die dunkel, bizarre Gebäude und
Türme formten.
    Als sie die nächste Straßenecke erreichten, wurden sie
zum ersten Mal auf das seltsame Flackern aufmerksam, das aus dem
Boden unter ihren Füßen zu kommen schien.
    Carminia richtete den Blick nach unten und erschrak.
    Kaphoon, der ihr vorausging, merkte ihre Reaktion und sagte:
»Es ist die Kraft des Feuers, die unter unseren Füßen
spielt und aus der alles geworden ist. Es geht das Gerücht um,
daß Apokalypta wie eine Nymphe einst aus der glutflüssigen
Magma mit der entstehenden Erde stieg und seither als Legende durch
die Hirne der Menschen spukt. Aber daß sie keine Legende ist,
haben wir ja am eigenen Leib verspürt… aber die Glut der
Kräfte, die die ganze Stadt erfüllt, wird uns nicht
umbringen, wenn wir nicht einen schrecklichen Fehler begehen. Solange
die Stadt noch steht, solange Apokalypta noch existiert und die
sieben schwarzen Todesboten von hier aus hervorgehen – solange
kann uns eigentlich nichts passieren.«
    Trotz dieser tröstenden Worte Kaphoons war es Carminia
unheimlich zumute. Das Flackern unter ihren Füßen machte
sie nervös.
    Das stumpfe, glimmende Licht war manchmal auch an den Wänden
und Mauern der Türme und Minarette zu sehen, so daß der
Eindruck erweckt wurde, als würde unten in der Erde das Feuer
besonders prasseln.
    In den Straßen von Gigantopolis war die Luft heiß und
stickig.
    Schnell rann den Eindringlingen der Schweiß aus allen Poren,
und sie hatten Mühe

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