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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mit dem Atmen.
    Kaphoon tastete sich im wahrsten Sinn des Wortes Gasse für
Gasse nach vorn, als er plötzlich in der Bewegung verhielt.
    »Es ist nicht umsonst so ruhig«, wisperte er. »Da
oben – ist der Grund…«
    Er richtete den Blick aufwärts in den düsteren Himmel,
aus dem die sieben Geisterreiter herabkamen.
    Gespenstig schwebten sie über der Stadt und kamen in die
Tiefe. Vom Standpunkt der Freunde aus war dieser Ort nur wenige
hundert Meter entfernt.
    Die Beobachter sahen, daß die schwarzen Todesritter ihren
unheimlichen Transport nach Gigantopolis brachten. Tote Pferde und
Menschen…
    Ein dumpfes Murmeln und Raunen lag in der Luft. Das kam von dort
drüben, wo die Reiter jetzt aus ihrem Blickfeld
entschwanden.
    »Sie werden gebührend empfangen«, murmelte Kaphoon.
»Nachschub für Gigantopolis, Nachschub für die Armeen
des Grauens… vielleicht ist derjenige, den wir suchen, ganz und
gar unter der Menge und nimmt an der Empfangszeremonie teil. Das
würde uns kostbare Sucharbeit ersparen…«
    Er wollte weitergehen, blieb jedoch wie von einer unsichtbaren
Hand getroffen stehen.
    Es kam jemand aus der schmalen Gasse von links…
     
    *
     
    Sie reagierten fast zu gleicher Zeit.
    Die in die dunklen Gassen von Gigantopolis eingedrungenen Menschen
preßten sich dicht an das klobige, warme Gemäuer und zogen
unwillkürlich die dunklen Gewänder weiter über den
Kopf, so daß ihre schattengleichen Körper eins wurden mit
der Dunkelheit in der Gasse.
    Von links hörte man ein schweres Atmen, ein dumpfes
Schlürfen, als ob jemand Mühe damit hätte, seinen
massigen Körper zu bewegen.
    Kaphoon und seine Begleiter hielten den Atem an.
    Dann sahen sie die düstere, plumpe Gestalt, die sich durch
die schmale Gasse wälzte.
    Sie hatte einen Leib wie eine etwas zu dick geratene Schlange. Der
Oberkörper war steil aufgerichtet und ging über in einen
ballonartigen, plumpen Schädel, der unendlich langsam hin und
her schwang, so daß die Bewegung kaum wahrzunehmen war.
    Dieses bizarre, alptraumartige Wesen hatte nur noch entfernte
Ähnlichkeit mit einem Menschen. Das war der Kopf. Er war kahl
und klobig und die Sinnesorgane darin tief eingesunken wie
Druckstellen in einem zähen Brei.
    Die Haut war grau-grün und blubberte, als ob unmittelbar
darunter wie in einem Sumpf dicke Blasen entstehen und ständig
platzen.
    Dieses eigenwillige, unheimlich wirkende Geschöpf schob sich
in der Dunkelheit an ihnen vorbei und wandte den Kopf nach rechts, so
daß es genau in die entgegengesetzte Richtung blickte und die
Beobachter nicht wahrnahm.
    Das Monster bewegte sich fort, daß es sein verdicktes,
aufgeblähtes Hinterteil einzog, seinen Oberkörper dann
dagegenstemmte und sich nach vorn drückte. Dabei gab es jedesmal
einen dumpfen, zischenden Laut, als würde jemand seinen schweren
Fuß auf den Boden setzen.
    Ohne Zwischenfall glitt das Geschöpf aus der Alptraumstadt an
ihnen vorüber.
    Als sie es nicht mehr wahrnahmen, atmeten sie alle merklich
auf.
    »Das ist nur einer der Bewohner von Gigantopolis«,
weihte Kaphoon sie ein. »Einer, der noch
verhältnismäßig harmlos aussieht. Von dieser Sorte
gibt’s nur einige hundert hier. All die Tausende, viele
Tausende, die in Gigantopolis auf ihre große Stunde warten,
haben ein anderes Aussehen…«
    Wenig später bekamen sie auch die zu Gesicht.
    Der Weg bis zum Platz, wo sie die sieben Todesboten aus dem Himmel
herabkommen sahen, war nicht mehr weit.
    Sie nützten die düsteren Toreingänge, die Nischen
und Ecken zwischen den dunklen Gebäuden und Turmbauten, um sich
dem Platz zu nähern, von dem her die Geräusche die ganze
Zeit über an ihr Gehör gedrungen waren.
    Auch jetzt noch hielten Kaphoon und seine Begleiter sich in der
Dunkelheit auf und machten nicht auf sich aufmerksam.
    Der »Sohn des Toten Gottes« hatte recht, wenn er
behauptete, daß es mit dieser Nacht etwas ganz Besonderes auf
sich habe. Der Zeitpunkt, den sie zum Eindringen nach Gigantopolis
wählten, war ideal. Die ganze Stadt war auf den Beinen, und mit
einem Zwischenfall, wie Kaphoon ihn inszeniert hatte, hatte sowieso
offensichtlich niemand gerechnet.
    Lange Zeit, so begriffen sie, war die Aktivität dieser
grausamen Stadt eingeschränkt gewesen. Apokalyptas Geist, der in
den sieben Todesboten wirkte, war ganz auf Gigantopolis und die
Kämpfe in diesem Teil Xantilons konzentriert gewesen und hatte
erst kürzlich durch das Lösen der sieben Siegel im
Thronsaal des Sequus’ wieder eine Freiheit

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